Bad Wurzach - Auf der Tagesordnung der Hauptversammlung des Handels- und Gewerbevereins Bad Wurzach im Sitzungssaal von Maria Rosengarten standen unter anderem ein Rückblick auf die Umsetzung der Workshop-Ergebnisse, ein Ausblick auf die im Sommer und Herbst anstehenden Termine und die Ergebnisse der IHK-Standortumfrage.
Die HGV-Vorsitzende Christiane Vincon-Westermayer eröffnete die Hauptversammlung mit ihrem Rechenschaftsbericht für den ‚Zeitraum seit der letzten Hauptversammlung am 23. November 2022. Seitdem habe der Ausschuss dreimal getagt. Im Januar wurden die Planungen für den Fit-Fun-Shopping-Tag aufgenommen. Dabei musste der Flohmarkt verlegt werden und der Wurzacher Landschaftslauf (WuLaLa) wurde erstmals vom Skiclub organisiert.
„Was läuft, das lassen wir so", damit begründete die Vorsitzende den Termin des Fit-Fun-Shopping-Tages mit verkaufsoffenem Sonntag, der zeitlich immer an das Frühlingsfest der BAG gekoppelt ist. Und damit den Tag zu einem Tag für die ganze Familie mache. Die Pflegeschule im Schloss feierte an diesem Tag ihr 25-jähriges Jubiläum, während die Bad Wurzach-Info (BWI) und die Ausstellung "Moor extrem" ihr jeweils 10-jähriges Jubiläum feierten.
Darüber hinaus habe der HGV nun seine Mitgliederplattform auf den Weg gebracht. Dort könnten sich die Mitglieder mit kostenloser Werbung präsentieren; allerdings zeigte sie sich von der bisherigen Mitglieder-Resonanz enttäuscht, da bisher von rund 200 Mitgliedern nur 20 sich darauf präsentierten. Sie appellierte an die Mitglieder, sich darauf zu registrieren. Aufgrund der Kartenaktion hätten sich gerade einmal sieben Mitglieder registriert, inzwischen seien es 29 . „So kann natürlich keine vernünftige Vernetzung untereinander stattfinden.“
Das Weihnachtsevent mit "Werwolf" und der Osteria habe dagegen funktioniert und sei sehr gut organisiert gewesen. Sehr kurzweilig und informativ sei auch der gemeinsame Besuch bei Verallia gewesen.
Der Kassenbericht von Kassier Christoph Gschwind war wie immer nicht nur eine bloße Wiedergabe der Zahlen, sondern er zeigte auch in diesem Jahr wieder mit einer konkrete Analyse des Ergebnisses, wie die Zahlen zustandekamen. Das auch in diesem Jahr wieder deutlich im mittleren fünfstelligen Bereich liegende Minus resultiert vor allem aus den Werbungskosten für die Veranstaltungen. Die Spendenaktion für die Ukraine-Flüchtlinge in Popielow sei dank Sybille Schleweck ein absoluter Erfolg gewesen. Gschwind wunderte sich über die hohe Summe, die auf dem Treuhandkonto für nicht eingelöste Bad Wurzach Gutscheine lagerten. Inzwischen sei auch bereits eine gewisse Summe für nicht eingelöste Gutscheine zurückgeflossen.
Entlastungen
Kassenprüferin Monika Westermayer attestierte dem Kassier eine einwandfreie Kassenführung, so dass Karl-Heinz Buschle als Stellvertreter für Bürgermeisterin Scherer die Entlastung der Vorstandschaft vornehmen konnte.
Zuvor dankte der ehemalige HGV-Vorstand den Unternehmern für ihre Leistung und dafür, dass sie wichtige Arbeitsplätze für die Stadt schaffen und erhalten. „Sie sind für die Stadt enorm wichtig.“
Wahlen
Und so wurden unter der Wahlleitung von Karl-Heinz Buschle die beiden Vorstandsstellvertreter Klaus Michelberger und Werner Binder und die drei Ausschussmitglieder Hicham Chebli, Ulrike Reiser und Magdalena Stölzle einstimmig für zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.
Buschle wies die Versammlung auf die am 24. Juli vorgesehene Bürgerinformation der Stadtverwaltung mit dem Schwerpunktthema Turm im Ried hin und erinnerte auch daran, dass am 9. Juni 2024 die nächsten Kommunalwahlen stattfinden werden. „Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mitmachen würdet.“
Klaus Michelberger hielt für die Mitglieder eine kleine Rückschau auf die Ergebnisse des Workshops am 29. Juni 2022. Höchste Priorität hatte demnach die Mitgliedervernetzung, die Einrichtung eines Mitgliederportals und die Einrichtung einer neuen Homepage.
Termine
Mit der Bekanntgabe der Termine für dieses Jahr beendete der Vorstand die Abarbeitung seiner Tagesordnung: Am 26./27. August wird das Stadtfest stattfinden. Der Markt der Berufe wird am 26.September im Schulzentrum stattfinden. Die Standanmeldung solle über das Mitgliederportal erfolgen.
Im Rahmen der von der Stadtverwaltung als „Geschichtival“ bezeichneten Festwoche (vom 4. bis 8. Oktober ), in der die erste urkundlichen Erwähnung von Wurzach im Jahre 1273 gewürdigt wird, wird am 8. Oktober der verkaufsoffene Sonntag mit historischem Handwerkermarkt stattfinden.
Zum 4. Wurzacher Wirtschaftsgespräch am 2.November 2023 wird MdB und parlamentarischer Staatssekretär im Justizministerium Benjamin Straßer (FDP) nach Bad Wurzach kommen.
Eine Diskussion entbrannte um den Anfang des Jahres vom HGV zum historischen Datum der urkundlichen Erwähnung im Juni angedachten dritten verkaufsoffenen Sonntag zwischen dem Vorstand und Sybille Schleweck. Der Vorstand verwies darauf, dass für einen solchen Tag gewisse Kriterien abgewogen werden müssten, in diesem Fall hohe Kosten und wenig Einnahmen bei gleichzeitig hohem Arbeitsaufwand; Schleweck betonte, der zusätzliche Junitermin hätte einen Zusatnutzen erbracht zu den bestehenden Terminen im Frühjahr und Herbst. Kritisiert wurde von ihr die mangelhafte Kommunikation zwischen Vorstand und Mitgliedern. Eine Gegenstimme zu der Argumentation von Schleweck kam von Constantin Wegmann: Im Juni und Juli fänden am meisten Feste in der Region statt, so dass auch die Konkurrenz am größten sei.
Christiane Westermayer bat darum, zukünftig mit solchen Themen am Ende von Ausschusssitzungen zum Gremium dazuzustoßen, um sie dem Vorstand vorzuschlagen.
Standortumfrage
Bettina Wolf, Referentin für Regionalentwicklung der IHK, präsentierte die Ergebnisse einer Standortumfrage, die die IHK alle fünf Jahre in 20 Kommunen durchführt, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Im Vergleich zu 2017 ließ die Zufriedenheit leicht nach, als Ursache vermutet Wolf dass die Unternehmen nach der Corona-Krise mit dem Ukraine-Krieg bereits mit dem nächsten Krisenszenario konfrontiert wurden. Dabei wurden die Unternehmen nach Themenschwerpunkten befragt: Infrastruktur und Verkehr, Fachkräfte und Bildung, Attraktivität der Stadt bzw. Gemeinde, sowie Qualität der Verwaltung bzw. Kommunalpolitik. Als Ziele, welche die IHK damit verfolgt nannte Wolf: Beurteilung der Situation, Meinungsbild der Unternehmen einholen, Aufzeigen von Verbesserungsbedarf. Die Rücklaufquote bewegte sich 2022 mit 12,6 % in Bad Wurzach ähnlich dem Durchschnitt bei der IHK Bodensee-Oberschwaben oder dem Regierungsbezirk Tübingen. In der Zufriedenheitsskala rangieren die Einkaufsmöglichkeiten, Freizeit- und Sportmöglichkeiten sowie die allgemeine Sicherheit ganz oben. Am unzufriedensten waren die Wurzacher Unternehmer mit der Mobilfunkabdeckung, der Bearbeitungsdauer von Verfahren und dem Öffentlichen Nahverkehr. Die Umfrage deckte in einigen Antworten auch eine Diskrepanz zwischen Wichtigkeit und Zufriedenheit auf, die sich auch in der Bewertung der Standortattraktivität niederschlug. Insgesamt belegte Bad Wurzach zum Beispiel bei der Breitbandversorgung einen der vorderen Plätze, während Ochsenhausen dort das Schlusslicht unter 44 Kommunen im Regierungsbezirk belegt.
Im Anschluss an den Vortrag hatten die knapp 50 Mitglieder bei Häppchen und Getränken Gelegenheit zum Meinungsaustausch.
Bericht und Bilder: Ulrich Gresser
Christiane Vincon-Westermayer und Klaus Michelberger gaben die Ergebnisse des Sommer-Workshops bekannt
Die IHK Referentin Bettina Wolf präsentierte die Ergebnisse der Standortumfrage