Arnach - Wegen des Priestermangels konnten in der großen Seelsorgeeinheit Bad nicht alle Fronleichnamsprozessionen gleichzeitig am eigentlichen Tag des Hochfestes (8. Juni) stattfinden. In Arnach, Ziegelbach und Eggmannsried wurde das Fest am Sonntag, 11. Juni, nachgefeiert.
In Arnach feierte Pater Josef Scheuerer von den Comboni-Missionaren in Mellatz mit zahlreichen Gläubigen das farbenprächtige Fest – in Arnach gab es vier mit Blumenteppichen geschmückte Stations-Altären.
Kurz vor 9.00 Uhr: Die Musikkapelle in großer Besetzung geleitete die aus den Fahnen-Abordnungen der Vereine, den Kommunion- und Blumenkindern sowie dem Geistlichen mit seinen insgesamt 16 Ministranten und Ministrantinnen bestehenden Startformation vom Feuerwehrhaus zur Eucharistie-Feier in die Kirche, wo das Hochamt gefeiert wurde. Pater Josef nahm in einer kurzen Ansprache Bezug auf das Evangeliums-Wort nach Johannes: „Ich bin das lebendige Brot, wer von diesem Brot isst, wird das ewige Leben empfangen.“ „Manchmal tut man sich schwer, mit den Begriffen dieses Bildes umzugehen“, ließ Pater Josef die Gottesdienstbesucher an seinen Gedanken rund um das Fest Fronleichnam teilhaben. Jesus erkläre in dem Bild, das bei den Juden in der Synagoge in Kafarnaum für Diskussionen sorgte, dass Gott den Wert des Anderen kenne und in ihm das Vertrauen an die Gemeinschaft erwecke, wie ein kleines Kind, das sich an seine Eltern anschmiege. Wie ein Teilhaben funktionieren kann, zeigte der Pater an einem selbst erfahrenen Beispiel. Bei einem Ausflug hatte er einmal die Brotzeit, die er seinen Mitreisenden bei der Rast ausgeben wollte, zu Hause vergessen. Doch als er seinen Fauxpas bekannte, öffnete die Mitreisenden ihre Taschen und förderte Essbares zutage und nachdem alle etwas beisteuern konnten, hatte die Gemeinschaft ähnlich wie bei der wundersamen Brotvermehrung kein Problem damit, satt zu werden. Voraussetzung dafür war das Vertrauen in die Gemeinschaft.
Im Anschluss an die von einer kleinen Besetzung der Musikkapelle musikalisch umrahmten Eucharistiefeier trug Pater Josef die Monstranz mit der konsekrierten Hostie unter dem „Himmel“ zu den vier mit Blumenteppichen geschmückten Altären. Die Blumenteppiche wurden von verschiedenen Gruppierungen der Gemeinde – den Kommunionkindern, den Ministranten, dem Kirchenchor und einigen Privatpersonen – in liebevoller Geduldsarbeit gelegt.
Begleitet wurde der Priester von den Fahnenabordnungen und den Gläubigen sowie neben der Musikkapelle unter Leitung von Berthold Hiemer auch vom Kirchenchor, der unter seinem Dirigenten Wolfgang Roth an den Altären seinen musikalischen Beitrag leistete. Dort spendete der Geistliche nach jeweils einer Lesung aus allen vier Evangelien den Segen, ehe die Gemeinde sich zum Abschluss-Segen noch einmal in der Kirche versammelte, wo sich Pater Josef bei allen Beteiligten bedankte. Nach dem an diesem hohen Festtag obligatorischen „Großer Gott, wir loben Dich“ verlagerte sich die Festgemeinde zum von der Soldaten- und Schützenkameradschaft ausgerichteten Gemeindefest beim Rathaus.
Text: Uli Gresser / Fotos: Uli Gresser (in der Kirche und vorher) und Martin Räth (Prozession)
Altar an der Alten Schule
Altar am Haus Schneider
Altar am Haus Gut
Altar an der Raiffeisenbank.
Zum Frühschoppen im Zelt der Soldaten- und Schützenkameradschaft spielte eine kleine Bestzung des Musikvereins Arnach auf. Foto: Gebhard Baumann