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Bad Wurzach - Pfarrer, Gemeinderäte und Fahnen-Abordnungen der Vereine wurden von der Stadtkapelle bei bestem Frühlingswetter vom Treffpunkt beim Rathaus zur Eucharistiefeier vor der Fronleichnamsprozession in der Konzertmuschel beim Kurhaus geleitet.

Was wegen der derzeit fehlenden Achbrücke vor dem Kurhaus und dem Umweg über den Klosterplatz vor allem für die Musikanten nicht ganz einfach war.

Es spricht für die Marschqualitäten der Stadtkapelle, dass – als sie beim Eintritt auf den Klosterplatz sich durch die schmalen Zwischenräume der Sicherheitspfosten zwängen mussten – ihr Spiel dabei nicht gänzlich zum Erliegen kam, als sie die Prozession am Hochfest des Leibes und Blutes Christi zum Gottesdienst führten.
Die Stadtkapelle mit ihrer Dirigentin Petra Springer und der Kirchenchor unter der Leitung von Robert Häusle sorgten danach beim Gottesdienst an der Konzertmuschel und während der Prozession, für den feierlichen musikalischen Rahmen.
In seiner Einleitung zur Eucharistiefeier freute sich Pfarrer Stefan Maier über die vielen Gläubigen, die gekommen waren, um „Farbe zu bekennen“ und ihren Glauben zu demonstrieren. Denn das Wort Monstranz (in welcher der Leib Christi an Fronleichnam vorangetragen wird), stamme ja auch von „demonstrare“ (= zeigen sich bekennen) ab.
Stadtpfarrer Stefan Maier ging in seiner Predigt auf die Bedeutung des Christseins und des Fronleichnam-Festes ein. Zum äußeren Christsein gehörten: die Kirche, Ostern und Weihnachten. Das Innere des Christseins jedoch sei der Jesus der Auferstandene, der sagt: „Ich bin bei euch!“. Er begleite uns in unserem Leben, ja „er ist unser Leben.“ Er habe uns viel Zeichen geschenkt, das schönste davon sei die Eucharistiefeier. „Der Mensch lebt vom Brot, auch geistig.

Und wenn er in seinem Leben keinen Sinn sieht, stirbt er.“ In der Eucharistie verbindet Jesus beides. „Es ist schön zu lieben und diesen Sinn darin zu erfahren.“ Das Brot ist er selbst, erfüllt von seiner Liebe. Er schenkt uns damit den Sinn für unser Leben.
Als Jesus diesen Satz sagte: „Ich bin das Brot“, fanden das viele Juden in jener Zeit anstößig. Viele seiner Jünger wandten sich danach ab, weil sie eine neue politische Ordnung für das Land erwarteten. Oder aber ahnten, dass die Nachfolge Jesus in vielerlei Hinsicht nicht leicht werden würde.
Auf die Frage Jesus an seine Jünger, ob sie ihn verlassen wollten, hatte Petrus die richtige Antwort parat: „Herr wohin sollen wir denn gehen? Denn Du hast Worte des ewigen Lebens!“

Nach dem Abschluss der Eucharistiefeier mit dem Segen mit der Hostie in der Monstranz führte der Prozessionsweg zu den geschmückten Stationsaltären bei den Wachhäuschen vor dem Schloss, zum Haus St. Hedwig und zum Modehaus Michelberger. Dort segnete der Pfarrer jeweils nach einer kurzen Lesung und einem Lied des Kirchenchores mit der Monstranz die Gläubigen um danach gemeinsam mit den Gläubigen zu St. Verena zurück zu kehren.

Kopfschütteln, ja teilweise auch Verärgerung bei den Gläubigen rief die Tatsache hervor, dass der Prozessionsweg durch keinerlei Sicherheitsmaßnahmen vor dem Durchgangsverkehr gesichert wurde. Nur dank dem raschen Einschreiten von Kirchengemeinderäten konnten die durchaus einsichtigen Autofahrer zum Anhalten gebracht werden, ehe sie die Prozession stören konnten.

Zurück in der Kirche entbot Stadtpfarrer Stefan Maier den letzten Segen der Fronleichnamsprozession in lateinischer Sprache: „Panem de caelo praeistitisti eis! Brot vom Himmel hast Du ihnen gegeben! “ Worauf die Gemeinde antwortete: „Omni Delectamentum in se habentem, Das alle Erquickung in sich trägt!“
Zum Abschluss dankte er allen Beteiligten und Helfern. Mit dem von der Stadtkapelle feierlich intonierten „Großer Gott wir loben Dich“ endete der liturgische Teil der Prozession, ehe die Stadtkapelle musikalisch die Fahnen- und Vereinsabordnungen wieder zurück zu ihrem Startpunkt beim Rathaus geleitete.

 

Bericht und Bilder: Uli Gresser

 

 

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halloRV

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