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Bad Wurzach - Ganz im Zeichen der Ehrungen stand die diesjährige, traditionell am Pfingstmontag im Kursaal abgehaltene Gruppenführerversammlung.

Der Superior der Salvatorianer, Pater Konrad Werder eröffnete die Versammlung mit einem geistlichen Impuls, nach dem die Musikkapelle Ellwangen die Versammlung musikalisch eröffnet hatte. „Sie haben die Aufgabe als Kümmerer übernommen, die dafür sorgen, dass Ross und Reiter zusammen kommen,“ sagte er. Dafür trieben sie einen großen Aufwand, damit das Fest gelingen möge. „Das zeigt was sie für das Glaubensfest Heilig-Blut-Fest investieren. Denn Glaube beginnt im Herzen. Wir sind dankbar, dass sie uns ihren Glauben äußern und diesen damit lebendig halten.“

Bürgermeisterin Alexandra Scherer zitierte in ihrem Grußwort als Vorsitzende des Wallfahrtsausschusses einen Satz aus der Predigt von Superior Pater Konrad Werder vom der Gruppenführerversammlung vorausgehenden Gottesdienstes, der sie sehr berührt hatte: „So ist das heute der Auftakt zum Heilig-Blut-Fest, das sich wieder voll entfalten kann.“

Dem geistlichen „Ehrengast“, dem Weihbischof Dr. Peter Birkhofer von der Erzdiözese Freiburg, der nach der Reitersegnung mit den Gläubigen das Pontifikalamt feiern wird, steht mit dem Staatsekretär im baden– württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Patrick Rapp dem stellvertretenden Vorsitzenden des Badischen Blasmusikverbandes ein ebenso passender „weltlicher“ Ehrengast gegenüber. „Denn was wäre das Fest ohne die Musikkapellen, die der Prozession die richtige Würde verleihen.“

Für die nachmittägliche Bergpredigt konnte mit Prämostratenserpater Johannes Baptist Schmid aus Rot an der Rot gewonnen werden. Klaus Schütt, Organisationsleiter seitens des Wallfahrtsausschusses gab bekannt, die Änderungen bei der Aufstellung der Prozession bekannt. Die Aufstellung der ersten Abteilung erfolgt in der Schulstraße, die sich für einen pünktlichen Beginn ab 6.45 Uhr bereit machen sollte.

Die Gruppen der zweiten Abteilung, sollten ab 7.30 Uhr im Breiteweg und der Ravensburger- und Herrenstraße bereit stehen. Insgesamt werden in diesem Jahr 66 Reitergruppen und 27 Musikkapellen am Heilig-Blut-Fest teilnehmen. Er mahnte Pünktlichkeit beim Aufstellen an und riet den Gruppenführern mit der zugeordneten Musikkapelle Kontakt auf zu nehmen. Die Musikkapelle Rot an der Rot wird in diesem Jahr bei den Altären spielen und das Pontifikalamt musikalisch begleiten.

Kassier Ludwig Brechter benötigte für seinen Kassenbericht wie schon im Vorjahr ebenfalls nicht viel Zeit: Da es keine Vorkommnisse gab, blieb der Kassenstand neutral. Zukünftig werde es für das angelegte Geld wieder mehr Zinseinkünfte als die 7,00 € wie in diesem Jahr geben.  Die Kassenprüfer Karl Ehrmann und Anton Brandiser fanden bei ihrer Kassenprüfung keinen Makel, sodass der einstimmig vorgenommenen Entlastung des Kassiers nichts mehr im Wege stand.

Dr. Andreas Veeser, der im vergangenen Jahr erstmals als zuständiger Tierarzt die tiermedizinische Betreuung für die Prozession übernommen hatte, ist selbst Gruppenführer der Blutreitergruppe Immenried und wird am 14. Juli selbst mitreiten. Er erinnerte die Reiter daran, Pferde- und Zaumzeug rechtzeitig anzulegen um die Tiere daran zu gewöhnen. Unruhige Pferde könnten auch aus der Prozession genommen werden. Er ermahnte die Reiter vorsichtig und sensibilisiert im Umgang mit den Tieren zu sein, nur mit gesunden Pferden an der Prozession teil zu nehmen und danach zuerst die Pferde zu versorgen.

Unter dem Punkt Anfragen und Verschiedenes gab es mehrere Wortmeldungen: Nach den Vorkommnissen beim Blutritt in Weingarten im vergangenen Jahr hatte eine Gruppe die Initiative ergriffen und einen Prototypen eines Helmes unter einem Zylinder vorgestellt, mit dem einerseits die Sicherheit der Reiter gesteigert werden solle, andererseits aber auch das würdevolle der Prozession erhalten bleiben soll.

Ein Gruppenführer aus der Großgemeinde mahnte eine bessere Beteiligung der Bad Wurzacher Blutreiter am Weingartener Pendant an. Bürgermeisterin Scherer schließlich konnte den anwesenden Gruppenführern noch keine abschließende Antwort zu der Anfrage präsentieren, ob die Pferdeversicherung in ihrer jetzigen Form noch zeitgemäß sei, da die Anfrage zu kurzfristig erfolgt war.

Mit der Goldenen Ehrenmedaille plus Urkunde für 40 Jahre aktive Teilnahme als Blutreiter wurden ausgezeichnet: Regina Suljic (Hofs), Franz Welte (Ellwangen), Hermann Dobler (Aichstetten), Georg Hetterle (Ratzenried) und Walter Johannes (Winterstettendorf).
Für 50 Jahre aktive Teilnahme wurden mit der Ehrenmedaille mit Kranz und Urkunde ausgezeichnet:
Josef Heine (Diepoldshofen), Helmut Hairbucher (Liebenau), Hermann Miller (Reinstetten), Josef Heine (Unterschwarzach) und Franz Mayerföls (Bad Schussenried).
Für 60 Jahre mit der Ehrenmedaille in Gold mit Gravur wurde Johann Egger (Bad Wurzach) ausgezeichnet, ihn übertraf noch mit 70 Jahren Willi Bihler (Aichstetten) der die Goldene Ehrenmedaille mit Kreuz erhielt.

Rekordhalter bei den Ehrungen der Blutreiter in diesem Jahr war die Blutreitergruppe Dietmanns, die seit 90 Jahren am Heilig-Blut-Fest teilnimmt. Seit 75 Jahren nehmen die Gruppen aus Immenried und Reinstetten teil. Seit 50 Jahren ist die Gruppe aus Baindt dabei, während die Blutreitergruppe Taldorf sich seit 25 Jahren aktiv an dem Fest beteiligt. Wie schon die Reitergruppe beteiligt sich die Musikkapelle Immenried ebenfalls seit 75 Jahren an dem Fest.

Bei den Musikern wurden für 40 Jahre Teilnahme mit einer Urkunde geehrt: Heidi Demmel und Markus Vincon (Stadtkapelle Bad Wurzach). Für 50 Jahre Teilnahme wurden geehrt: Anton Schöllhorn (Dietmanns), Karl-Josef Seeberger, August Böhler und Walter Herdrich (alle Stadtkapelle Bad Wurzach), Josef Herdrich (ebenfalls Stadtkapelle Bad Wurzach) wurde für 60 Jahre geehrt.

Mit einer Urkunde und einem Präsent geehrt wurden die ausscheidenden Gruppenführer Georg Steinhauser (Baindt) und Josef Heine (Unterschwarzach).

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

 

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halloRV

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