Bad Wurzach - Erstmals nach langer Zeit konnte der Männerchor Frohsinn Seibranz wieder sein Frühlingskonzert durchführen. Gemeinsam mit dem gemischten Chor Intermezzo aus Kimratshofen zeigten die Sänger um Erich Minsch – ebenso wie ihre Gäste aus dem bayerischen Grenzgebiet – dass sie während der Pause nichts verlernt haben, ganz im Gegenteil.
Vorstand Stefan Veser freute sich in seiner Begrüßung in der vollbesetzten Seibranzer Festhalle, dass zahlreiche Chöre aus der Region mit großen Abordnungen einen tollen Rahmen für das Gemeinschaftskonzert mit „Intermezzo“ dem 2000 gegründeten gemischten Chor mit 35 aktiven Mitgliedern, den dessen Vorstand Irene Lippold kurz vorstellte, bildeten.
Den Auftakt im ersten von insgesamt vier Blöcken machten die Männer des Männerchores vor zahlreichen Ehrenmitgliedern sowie Bürgermeisterin Alexandra Scherer und der Verbandschorleiterin Anne-Regina Sieber mit dem Lied „nette Begegnung“ von Otto Gies, das von einer Begegnung mit einem lieben Mitmenschen berichtete, den man zwar vom Sehen kannte, aber dessen Namen einem partout nicht einfallen wollte. Für das nächste Stück, die irische Volksweise „Es klingt ein Lied“ hatte sich der Chor mit der Trompeterin Franziska Hierlemann und der Klarinettistin Anna Minsch, der Tochter des Dirigenten, verstärkt. Reiner Mönig konnte sich dabei als Solist auszeichnen. Zusammen mit Bruno Keckeisen auf dem Cajon, Alfred Gropper an der Gitarre und Christiane Pfänder, die am Piano viele Lieder des Chores begleitete, bildeten sie für den Rest des Abends die „Band“.. Etwa beim „Gö du bleibst heut nacht bei mir“ im Original des amerikanischen Countrysängers Kris Kristoffersen als „Help me make it through the night“ bekannt.
Mit dem Hannes Wader Evergreen „Heute hier, morgen dort“ überliessen sie die Bühne dann den Sängerinnen und Sängern von „Intermezzo“ unter ihrer Dirgentin Lilo Naumann die Bühne, deren Repertoire mehr Lieder aus dem deutschen und internationalen Popgenre. Etwa mit dem Peter Fox-Hit Haus am See, bei dem sich Robert Hegele, der für die Kimratshofener die Ansage machte, als Solist betätigte.
Zuvor hatte er den Gag von Willi „Bu“ Butscher aufgenommen, der für die Frohsinn-Mannen die Moderation übernahm und der augenzwinkernd für seinen Chor behauptet hatte – und dabei wohl ein wenig geflunkert hatte – dass dieser einen Aufnahmestopp verfügt habe. Beim Auftakt des Oliver Gies Stückes „Parkplatzregen“ holte „Intermezzo“ das Publikum mit ins Boot: Von Fingerschnippen bis zu Schenkelklopfern aller wurde die Atmosphäre in der Festhalle zu einer veritablen Platzregenkulisse als Einstimmung auf das „nasse Vergnügen“ des Stückes vorgeheizt. Beim englischen Shanty des „Drunken Sailor“ veranschaulichten die SängerInnen die Situation, was mit einem schon am Morgen betrunkenen Seemann zu machen sei, mit zahlreichen Flaschen alkoholischen Inhalts....
Roland Eisenbarth, Stellvertreter der verhinderten Ortsvorsteherin Petra Greiner hatte die ehrenvolle Aufgabe zu Beginn des zweiten Auftrittteiles von Frohsinn drei langjährige Sänger des Männerchores zu ehren.
Für 20jähriges aktives Musizieren im und für den Männerchor wurde Alfred Gropper mit Ehrennadel und Urkunde ausgezeichnet. Er begleitet den Chor, wenn es wie an diesem Abend nötig ist, gerne mit seiner Gitarre.
Klaus Gropper wurde für 30 Jahre aktives Singen im Chor ausgezeichnet. Bereits zwei Jahre nach seinem Beitritt wurde er zum Vorstand gewählt, ein Amt das er viele Jahre innehatte.
Der dritte im Bunde war Heinz Burkhardt. Burkhardt wurde – nicht zuletzt wegen seines 52jährigen Engagements auf und neben der Bühne für den Verein – zum Ehrenmitglied ernannt.
Nach dem Ave Maria der Berge bei dem sich Stefan Veser und Richard Keckeisen als Solisten auszeichnen konnten, offenbarten die Sänger des Männerchores beim Himalaya-Marsch ihr Show-Potential, das mit chinesisch-nepalesischen Höflichkeitsverbeugungen gipfelte.
Nachdem die Sänger das Publikum mit dem Milk& Honey Hit „Hallelujah sing ein Lied“ zum Schluss so begeisterte, dass sie nicht ohne Zugabe (dem „Fliegermarsch“ ) die Bühne für den zweiten Auftritt von Intermezzo freimachen durften.
Unter anderem mit „Dynamite“ , Enya´s „Only time“, das weltweit vor allem durch einen Videoclip zu 9/11 zur Trauerhymne wurde und dem schottisch-irischen Traditional „Parting Glass“ glänzten die Sängerinnen und Sänger aus dem wenige Kilometer östlich von Leutkirch gelegenen Kimratshofen auch in ihrem zweiten Konzertteil. Logisch, dass auch sie noch der stürmischen Forderung nach einer Zugabe nach gaben. Doch mit „Sweet dreams“ der Eurythmics war das Konzert noch lange nicht beendet.
Traditionell gibt es beim Konzert des Männerchores zum Höhepunkt noch zwei gemeinsame, von den beiden Dirigenten abwechselnd geleitete Stücke. Mit dem irischen Segenslied „Möge uns die Straße zusammenführen“ und dem ruhigen Abendlied von Lorenz Maierhofer „Neigen sich die Stunden“ endete diese wirklich sehr gelungene Konzertpremiere nach der langen Zwangspause für die Chöre.
Bericht und Fotos Uli Gresser