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Bad Wurzach - Düe grüne Landtagsabgeordnete Petra Krebs hat den Bad Wurzacher Maschinenbauer Lissmac besucht. Die Abgeordnete und der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen Tayfun Tok wurden gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Südwestmetall-Bezirksgruppe Dr. Carolin Bischoff zu einem Gespräch mit anschließender Werksführung von den beiden Geschäftsführer Dr. Hinrich Dohrmann und Daniel Keller der Lissmac MaschinenbauGmbH empfangen.

Die beiden Geschäftsführer stellten die Historie, die Produktpalette sowie die Produktionsstätte bei einem Rundgang vor. Themen des Gesprächs waren natürlich auch die Energiekosten und wie die Firma zukünftig ihren Energiebedarf überwachen und decken wird.

Tayfun Tok, der für den Wahlkreis Bietigheim-Bissingen im Landtag sitzt, betonte bei der kleinen Vorstellungsrunde, vor welchen wirtschaftspolitischen Herausforderungen das Land unter anderem stehe: Bürokratieabbau, Erhalt der Innovationskraft des Südweststaates.

Dr. Dohrmann, der seit zweieinhalb Jahren in der Firma tätig ist, berichtete, dass Lissmac in Kürze eine PV-Anlage auf dem Dach installiere und in Betrieb setze, wodurch noch in diesem Jahr eine Reduktion des Strombezugs möglich sein wird. Daniel Keller – er ist seit 25 Jahre im Betrieb – bekräftigte den Willen zum Ausbau und zur Weiterentwicklung des Betriebes. „Wir wollen den Betrieb um erneuerbare Energien hierdurch ergänzen.“

Carolin Bischoff, die in ihrem Bezirk auch nicht-tarifgebundene Unternehmen betreut, liegt vor allem der Fachkräftemangel am Herzen. Insofern ist Lissmac eine Musterfirma: Unter den 430 Mitarbeitern weltweit sind 25 Auszubildende. „Und wir tun viel dafür, dass die Leute sich danach bei uns wohlfühlen und bleiben", sagte Keller dazu. Mit Erfolg, denn es gibt viele Mitarbeiter die seit über 25 Jahren dabei sind. Sorgen bereiten den Geschäftsführern die geringere Nachfrage nach der gewerblichen Ausbildung. In der Produktion bietet Lissmac bei einer weiter zunehmenden Automation moderne Arbeitsplätze.

Bischoff sprach auch die Sorgen vieler Automobil-Zulieferer wegen der Umstellung auf die E-Mobilität an. Tayfun Tok kennt diese Sorgen, seine halbe Familie arbeitet in der Branche. Derzeit sei die Infrastruktur  – Stichwort Ladesäulen – noch das große Problem. Die aktuelle Zweigleisigkeit mache die Sache auch noch schwieriger.

Dr. Dohrmann verwies darauf, dass Lissmac aktuell daran arbeitet, die Fertigungskapazität weiter zu erhöhen. Bischoff fragte daraufhin, ob es mit den Lieferengpässen besser geworden sei. Lissmac hat zum Zwecke der Lieferfähigkeit die Lagerhaltung erhöht und zudem den Bezug von Zukaufteilen auf breitere Beine gestellt, gab Daniel Keller zur Antwort.

Mitarbeiter aus der Region
Petra Krebs wollte wissen, wie Lissmac seine Mitarbeiter rekrutiere. Nur in bestimmten Bereichen gehe es dabei über die Region hinaus, die meisten Mitarbeiter kommen aus einem Umkreis von maximal zehn bis zwanzig Kilometer, bekam sie zur Antwort.

Um dem Mangel an Fachkräften beizukommen, helfe eine gesteuerte Zuwanderung und eine Entbürokratisierung, ist Carolin Bischoff überzeugt. Als Beispiel führte sie einen Mann aus einem Nicht-EU Land an, der in Deutschland studiert und einen deutschen Abschluss vorweisen kann, der aber seitens der Behörden Behinderungen erfahre.

Für Petra Krebs steht fest, dass der Hype aufs Studieren am Leben vorbei geht: „Die Botschaft muss doch lauten: Der Weg über eine Lehre hin zu einer Meisterausbildung muss einem Studium gleichwertig anerkannt werden!“

Text: Uli Gresser

 

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