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Haidgau - Unterschwarzach - Obwohl die beiden Probenlokale beider Vereine nur wenige Kilometer voneinander entfernt liegen, stellten die Vorstände Johannes Wirth (MV Haidgau) und Felix Maucher (MV Harmonie Unterschwarzach) in ihren Begrüßungsreden fest, dass sie noch nie gemeinsam auf der Bühne gestanden hatten und das Konzert in der Turn- und Festhalle in Unterschwarzach nun eine Premiere sei.

Der MV Haidgau unter der Leitung von Alexander Werner eröffnete den ersten Konzerteil mit der „Appalachian Ouverture“. Darin beschreibt der amerikanische Komponist James Barnes die im Südosten der USA liegenden „Appalachian Mountain“ in einem kraftvollen und freudigen Werk, also ein ideales Stück um in ein Konzert zu starten.

„The seventh Night of July“ ist ein Stück des japanischen Komponisten Itaru Sakai, das mit Höchstschwierigkeiten gespickt einigen Registern alles abverlangte. Es beschreibt die Geschichte eines Liebespaares in der Galaxie, das sich – durch die Milchstraße getrennt – nur einmal im Jahr in der Nacht vom 7. Juli sehen kann.

„Olympic Spirit“ war die Olympische Hymne für die Olympiade 1988 in Seoul, komponiert von John Williams (Arr. Roland Smeets). Sie wurde und ist ein gutes Beispiel für die Genialität des mittlerweile 91jährigen, der durch seine zahllosen Filmmusiken berühmt geworden ist. Aber beinahe ebenso genial war die Interpretation durch Alexander Werner und seine Haidgauer Musiker.
An den Schluss seines Konzertteiles hatte Alexander Werner mit „Symphonic Rock“ von Gilbert Tinner noch einen weiteren Kracher gesetzt. In dem Medley kombinierte Tinner mit den Hits Innuendo – A kind of magic – Radio Gaga – We are the Champions – That´s all die Musik von Queen und Genesis zu einem wahrhaft symphonischen Cocktail.

Mit Annalena Feser, Selina Winkler und Jasmin Zupfer führten drei sehr junge Musikantinnen durch das Programm und „provozierten“ mit einer cleveren Ansage vor dem letzten Stück bereits die beiden Zugaben.

Mit der Polka „Ein Leben lang“ von den Fäascht Bänkler, einer der momentan vor allem bei den Jungmusikern angesagten Blasmusikformation war die weitere Zugabe bereits vorprogrammiert. Dabei bewiesen die Musikanten aus Haidgau auch einmal mehr ihre Sängerqualitäten. Als zweite Zugabe gab es das berührende, von Martin Scharnagl für das Woodstock der Blasmusik 2019 neu arrangierte, „Von guten Mächten“ nach dem geistlichen Gedicht des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer.

Den zweiten Konzertteil bestritt nach den obligatorischen „Saiten“ der Musikverein Harmonie Unterschwarzach unter der Leitung von Manfred Bachmor. Die Unterschwarzacher Musikanten eröffneten ihren Teil mit „Tattoo on Stage“ von Christoph Walter, zu dem der Komponist durch das alljährlich im Konzerthaus in Luzern stattfindende Musikfestival, bei dem die besten Militär- und Showbands ihr großes Repertoire zeigen, inspiriert wurde. Der Inhalt des Stückes bezieht sich auf den Höhepunkt des Festivals, das große Finale, bei dem sich die unterschiedlichen Formationen aus aller Welt zu einem Orchester der Nationen zusammenschließen und gemeinsam musizieren.

Die dreiteilige „Suite on Celtic Folk Songs“ von dem japanischen Komponisten Tomohiro Tatebe beginnt mit einem langsamen tradionellen irischem Volkslied im langsamen 6/8 Takt. Der zweite Satz wird getragen von der lieblichen Melodie, gespielt von der Piccoloflöte der sich nach und nach Horn und Trompete anschliessen. Im dritten Satz, „Reel“ nach dem typischen irischen Tanz mit durchgängig hohem Tempo benannt, sind vor allem die technischen Fertigkeiten sowie die Lungen der Flötistinnen gefordert.

In „Firmament“ beschreibt der deutsche Komponist Rolf Rudin diese unbeschreibliche Weite des Himmels und den atemberaubenden Eindruck den der Anblick des Firmantes beim Menschen hinterlässt. „Wie der Himmelsbogen, so spannt auch Rolf Rudin einen firmamentartigen Bogen durch das gesamte Werk“, sagte Bernd Schuler in seiner ansage, der gemeinsam mit Verena Herle für den Musikverein Unterschwarzach durch das Programm führte.

Wer kennt es nicht das berühmte „Hotel California" von den „Eagles", an diesem Abend von den Unterschwarzachern gespielt im Arrangement von Stefan Schwalgin. Verena Herle lud das Publikum ein, den in einer wunderschönen sehnsuchtsvollen Melodie verpackte Song zu genießen und das Hotel gemeinsam zu betreten. Da dessen Botschaft ein wenig düster und mystisch daherkommt, warnte sie aber zuvor: „Wer das Hotel California einmal betreten hat, kann zwar jederzeit auschecken, aber es niemals wieder verlassen.“

Mit der Filmmusik von James Horner aus dem Kino-Blockbuster „Avatar“ aus dem Jahre 2009 endete der offizielle Konzertteil. Der Arrangeur Jay Bocook fasste in dem Stück diesen extremen Gegensatz zwischen dem Überlebenskampf der Ureinwohner des Planeten Pandora und der friedvollen wunderbaren Natur zusammen.

Wie bereits von Haidgauer Musikanten, gab es auch von den Unterschwarzacher Musikern zwei Zugaben. Zum einen den Konzertmarsch „Auf zum Start“ und den inzwischen zum Klassiker avancierten „Gabriella´s Song“ mit dem Flötistin Diana Heine mit ihrer Stimme das Publikum begeisterte.

 

Bericht und Bilder Uli Gresser

 

 

 

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halloRV

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