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Bad Wurzach - Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Heimatpflegevereines Wurzen im Wurzelsepp konnte Rolf Schütt, stellvertretender Vorsitzender des Vereines – er mußte kurzfristig für den erkrankten Vorstand Markus Vincon einspringen – von einem überraschend guten Jahr berichten.

Die Versammlung eröffnete Rolf Schütt mit dem Totengedenken an die seit der letzten JHV verstorbenen Mitglieder: Ausschussmitglied Norbert Vollmer, Helmut Hohl, Heinz Vincon sowie Nichtmitglied Robert Brauchle, der alljährlich zur Torfhockete seine berühmten Kartoffeln beisteuerte.

Schütt konnte berichten, dass es für viele Mitglieder die erste volle Saison und damit eine spannende Zeit gewesen sei. Nach dem Museum abdecken und Abstauben am 19.03. wurden bei der ersten Probefahrt am 25.03. die Schienen gecheckt. „Wir sind gut durch den milden Winter gekommen, d.h. die Ausbesserungen an den Schienen hielt sich in Grenzen.“ Damit blieb auch noch Zeit, sich um den Torfstich zu kümmern. Zu dessen überraschender Sperrung Mitte des Jahres wünscht sich der Vorstand von der Stadt eine transparentere Informationspolitik. „Schließlich können kleinere Reparaturen auch von uns ausgeführt werden.“

Für die Umsiedlung der Zauneidechsen wurde eine gesandete Strecke, die teilweise auch über die Gleise der Bahn verlief, gebaut. Diese nutzten dann auch von vielen Schlangen zum Sonnen verwendet, so dass dann bei vielen Fahrten jemand vorauslaufen musste, um die Schlangen zu vertreiben.

Am ersten offiziellen Fahrtag – bei Schneegraupel – hielt die kalte Witterung die Besucher nicht davon ab, die Fahrt zu genießen, so dass drei Fahrten zustande kamen. Ein besonderes Highlight des Jahres war die Fahrt am 10. Mai, als das Naturschutzzentrum die Torfbahn nutzte, um mit einem Kamerateam des ZDF für einen Dreh ins Hochmoor zu kommen. Auf die Torfwerkshockete, die auch in dieser Saison wieder sehr gut besucht war, folgte am 03. 10. der erste Ausflug seit langem, der den Verein zur Glasbläser-Dorotheenhütte in Wolfach und dem Museum für Mineralien und Mathematik in Oberwolfach führte.

Die – unfallfreie – Saison endete am 31.10. 2022. An den 214 Tagen der Saison wurde an 110 Tagen gefahren und dabei 209 Fahrten durchgeführt. Es kamen insgesamt 8272 Besucher, die je etwa zur Hälfte Museumsbesuch mit Bahnfahrt oder nur die Bahnfahrt wollten. 43 Besucher schauten nur das Museum an.

Es werde in diesem Jahr sicher mehr werden, deswegen sollten alle die Augen nach „Nachwuchs“ offen halten. Der Ausschuss tagte zweimal und zwölfmal trafen sich die Bähnlesfahrer bei ihrem Stammtisch.

Zum Abschluss des Berichtes dankte Rolf Schütt im Namen des Vorstandes den Fahrern und Sprechern. Ein besonderer Dank ging an Christel Vincon, die sich immer um die Terminannahme und -absprache kümmert, Edith Boos für die Reinigung der Sanitäranlagen und Wolfgang Motz für die Pflege der Außenanlagen. Und an Winfried „Cappo“ Vincon, der immer wieder gerne als Fahrer einspringt, wenn Not am Mann ist.

Kassier Andreas Stangel konnte der Versammlung ein sehr positives Jahresergebnis präsentieren, und nachdem ihm die Kassenprüfer Max Menig und Gerd Sonnenmoser eine einwandfrei Kassenführung bescheinigt hatten, stand der von der Versammlung einstimmig vorgenommenen Entlastung durch Bürgermeisterin Alexandra Scherer nichts mehr im Wege.

In ihrem Grußwort bezeichnete Scherer den Verein als sehr rührig, der ein beachtliches Jahresprogramm schultere. Sie nahm auch Stellung zu den an sie gerichteten Fragen. Die jetzt erfolgte Umsiedlung der Zauneidechsenpopulation an einen anderen Ort nördlich der ehemaligen Rampe sei von den zuständigen Biologen angeordnet worden. Damit wurde nach einjähriger Untersuchung und Ergebnisauswertung der Weg frei für die Baugrunduntersuchung, dem nächsten Schritt auf dem Weg zur Projektverwirklichung und deren Ergebnisse im Herbst vorliegen sollen. Ebenfalls abgeschlossen wurde die parallel durchgeführte Alternativstandortsuche, mit dem Ergebnis, dass der vorgesehene Standort doch am besten geeignet sei. Ebenfalls auf den Prüfstand bzw. vor den Gemeinderat kommen wird die Kostenfortschreibung, zumal die letzte Berechnung inzwischen bereits zwei Jahre alt ist.

Die Neuwahl von zwei Ausschussmitgliedern – neben dem verstorbenen Norbert Vollmer musste auch ein Ersatz für Wolfgang Motz, der sein Amt abgab, gefunden werden – erwies sich als problemlos: Zukünftig werden Leo Stölzle und Bernhard Klein gemeinsam mit Gerd Sonnenmoser, der ebenfalls zur Wiederwahl anstand im Ausschuss mitbestimmen. Die Wiederwahl des zweiten Vorstandes Rolf Schütt erfolgte ebenso einstimmig, wie die der beiden Kassenprüfer.

Eine Diskussion entspann sich über den von Rolf Schütt im Namen des Vorstandes vorgebrachte Vorschlag, das Museums- und Bahngelände durch einen Spielplatz für Familien attraktiver zu gestalten, an der sich auch die Bürgermeisterin beteiligte. Sie berichtete, dass ein Spielplatz an dieser Stelle einen zusätzlichen Aufwand bedeutete ganz zu schweigen von der Verkehrssicherung der Geräte. Darüberhinaus müsste er auch in das Spielplatzkonzept der Stadt, das eher eine Reduzierung und Zentralisierung der Plätze vorsieht, aufgenommen werden.

Bernhard Schad, der an diesem Abend gleich noch seinen Mitgliedsantrag ausfüllte, hatte ein Bitte an den Verein: Die erfahrenen Macher der Party am letzten Schultag auf dem Klosterplatz suchten, nachdem der HGV sich davon zurückgezogen hat, eine „neue Heimat“, sprich einen neuen Verein im Hintergrund für Versicherung und Abwicklung. „Warum nicht?“ war die einhellige Meinung unter den Mitgliedern dazu.

 

Bericht und Bild Ulrich Gresser

 

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halloRV

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