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Bad Wurzach - Es gab mal wieder Kaiserwetter mit frühlingshaften Temperaturen wie beim letzten Vor-Corona-Sprung, was für die Narren unter ihren meist sehr warmen, auf winterliches Klima ausgelegten Häsern den diesjährigen Umzug wieder zu einer schweißtreibenden Angelegenheit machte.

 

Dieses Opfer brachten sie gerne, als die Stadtkapelle in ihrem traditionell in den Stadtfarben gehaltenen Häs den närrischen Lindwurm vom Aufstellungsplatz vor dem Hotel Rössle – übrigens neugierig beobachtet von den beiden Störchen, die dort wieder für Nachwuchs sorgen wollen – beim Zug durch die Stadt anführte.

Die 73 Gruppen – davon 12 Musikgruppen, unter ihnen auch die Juka aus Bad Wurzach, die fleißig Werbung für ihr Konzertprojekt Werbung machte – wurden an drei Ansagerpositionen in der Markstraße, beim Rathaus und in der Herrenstraße von fachkundigen Zunftmeistern vorgestellt. Eben dort zeigten die Hästräger, vor allem natürlich diejenigen der Hexengruppen ihre akrobatischen Fähigkeiten: (Hexen-)Pyramiden und -Karusselle wurden flugs choregraphiert, manche davon waren tatsächlich nicht unkompliziert.

Den Vogel aber schossen die Bläser des Fanfarenzug Bad Wurzach ab, als sie direkt vor der Ehrentribüne am Rathaus ebenfalls eine Pyramide auf die Beine bzw. auf den Rücken stellten.

Es waren natürlich fast alle Zünfte aus der Großgemeinde mit großen Abordnungen vertreten, aber auch aus dem benachbarten Bayrischen, aus ganz Oberschwaben und der Bodenseegegend waren Zünfte mit Kind und Kegel angereist. Manche auch weil Musikkapellen, Fanfarenzüge und Guggenmusiken immer schwieriger zu engagieren sind, mit eigenem Soundblaster.

Beliebte Ziele der Narren waren wie immer junge, hübsche Mädchen und die wurden gerne im Wortsinne etwa in den kreiselnden „Gretta“ der Dettinger Grettamacher „eingeladen“. Die vielen Konfettifrisuren der Erwachsenen am Umzugsweg zeugten davon, dass in der Fasnet die Narren herrschen und die Obrigkeit bis Aschermittwoch abgesetzt ist. Für die Kinder aber erwiesen sich die auf den ersten Blick furchteinflößenden Masken und Larven oft als freundliche, zu Schabernack aufgelegte und freigebige Narrenfiguren.

Aber wer von Alt und Jung brav die verschiedenen Narrensprüche wie „Bawald-Bohle“, „Ratzemaus-oho“ oder „Wieso-Awaa“ beantwortete, durfte auf Gnade hoffen und bekam als Belohnung auch mal das eine oder andere – auch flüssige – Guatsle.

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

 

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halloRV

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