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Bad Wurzach - Es war eindeutig der beste Ball des Jahres – und das nicht nur, weil er der einzige in Bad Wurzach ist (Joke!). Allein die beiden Moderatoren Florian „Flo“ Tobisch und Reinhard ,Hardy“ Vincon wären das Eintrittsgeld wert gewesen. Was sie gemeinsam mit den Turnern, Tennisclub, DLRG, Landjugend und Freunden des Ungeziefers auf die Beine gestellt haben würde in jeder viel größeren Stadt für einige Fasnetsorden reichen.

„Licht aus – Spot an“ mit dem legendären Spruch von Ilja Richter eröffneten die beiden den Ball, um dann mit ihrem Discolied „Ich fühl mich Disco“ die Leute von den Stühlen zu fegen.

Die „alte“ Garde kanns noch: Anja „Hilli“ Vincon und Claudia Forderer tanzten sich bei ihrem Gardeauftritt rasant in die Herzen der Ballbesucher und standen ihren um eine Generation jüngeren Kolleginnen tänzerisch in nichts nach. Kommentar von Hardy Long V: „Mei sind des toffe Feger!“

Auf diese folgten beim Turnertanz tatsächlich die nächste Generation mit dem von Pia und Felicitas Vincon einstudierten und mit reichlich sportlichen, an Akrobatik grenzenden Turneinlagen garniert. „Dufte Hupfdohlen“ kommentierte DJ Dong T alias Flo Tobisch das Gesehene und Hardy Vincon meinte, damit würden sie würde in der Hitzparade ganz nach oben schnellen.

Markus „Finne“ Vincon stieg im neonpinken Anzug zu seiner traditionellen, mit vielen bissigen Bemerkungen gespickten Rede in die Bütt. Neben dem Zauberwort des Jahres 2021 „Wohnraumverdichtung“, dem radikalen, von der Polizei geschützten Partnerschaftsverein, dem Öffnen und Schließen des Kurhauses, förderte in seiner Bütt, die gefühlt „vier Jahre“ umfasste, auch die Schwarze Null des Markus Beck zutage.

Den fälligen Werbeblock für die Sponsoren kleideten Long V und Dong T in eine Hitparade deutscher Schlager als Hommage an jenen schnellsprechenden Berliner, dessen Sendung sogar die Laufzeit von „Dicso“ im Fernsehen weit in den Schatten stellte. „Es fährt ein Bus nach Nirgendwo“ von Ute Anders, oder „Wann gibts mal wieder richtig Zinsen“ von Josef Carell so lauteten einige der Titel, aus denen die Besucher sich später ihren Favoriten auswählen konnten.

Sensationelle Slapstickeinlagen boten Flo Tobisch, Hubert Forderer und der kurzfristig eingesprungene Alexander Strobel u.a. auf und manchmal auch hindurch durch ihre Trampoline. Aber auch Keilereien a là Bud Spencer zählten dazu.

Nach soviel Action brauchten alle eine Pause, die von der schon in vielen Sportlerbällen bewährten Partyband Celebrate mit lockeren Schunkelrunden gefüllt wurde. Mit dem Klassiker „Über sieben Brücken wollt ich gehen“ oder „Wurzach in sieben Jahren“ kehrten Hardy und Flo aus der Pause zurück, in ihrer Vision steht der Turm dann, aber das Ried hat ihn zu einem Pendant zu Pisa gemacht.

Die drei Damen von der Tankstelle in der Ravensburger Straße aus den Reihen des Uziefers Claudia Forderer, Brigitte Hoffmann und Nicole Müller erlebten am Tag ihrer Neueröffnung und nach der Verlegung der Bushaltestelle, so einiges aus dem Stadtgeschehen beinahe hautnah mit: So auch die Bus-Reise der Bürgermeisterin nach Laupheim und ihr geknicktes „Laupheim und ich passen einfach nicht zusammen!“ bei ihrer Rückkehr.

Auch Gedanken zum Kurhaus und dessen Verpachtung machten sich die Damen: Nach der gelungenen Party zum Ferienbeginn letzten Sommer könnte doch Bene Schad auch das Kurhaus übernehmen, sinnierten sie laut vor sich hin. Die „mittelalten Männer“ bei den Dienstagsturnern zeigten was an einem einfachen Sportgerät wie dem Barren an actionreicher Akrobatik mit Körperbeherrschung möglich ist.

Ganz ohne Worte kam der weibliche Teil der Familie Vincon, gemeinsam mit Felix Hartmann beim Kinosketsch aus. Das Publikum bog sich vor Lachen, die Qualität der pantomimischen Grimassen trug durchweg professionelle Züge, bis es – natürlich wie im Kino üblich – zum Happy End für die Liebenden kam.

Die Turnergarde – lauter stattliche junge Männer im heiratsfähigen Alter – sorgten für einen rasanten Schluss– und Höhepunkt des Programmes, ehe die DJ´s Long V und Dong T alle Akteure zum großen Finale und zur namentlichen Vorstellung noch einmal auf die Bühne riefen.

Ein absolutes Schmankerl hatten die beiden als Moderatoren getarnten Erzkömidianten Hardy Vincon und Flo Tobisch noch in Petto. Mit den Allgaier Long Dongs, einer der derzeit angesagtesten Guggenmusiken brachten sie den Saal bereits auf Betriebstemperatur, so dass die Partyband „Celebrate“, die mit einem ABBA-Medley startete, leichtes Spiel hatte, alt und jung auf die Tanzfläche zu bekommen.

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

 

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halloRV

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