DBSZ DBSZ BadWurzach 1200v01

Bad Wurzach - Närrisches Zentrum der Weiberfasnet, die kurz nach dem Ende des Kinderballes im Kurhaus startete, war in diesem Jahr die Stadtwirtschaft, die am gumpigen Donnerstag vom Fanfarenzug geöffnet wurde.

Die Weiberfasnet am Abend des Gumpigen braucht vor allem eines: eine gute Grundlage für all das was an diesem Abend so durch die Kehle rinnt und den Weg zum Magen sucht. Denn nur nach einem guten Essen sind die Akteurinnen (und ihre Begleiter) fit für die Herausforderungen.

Im da Roberto ging es daher rund: Da saßen auf alt getrimmte Damen mit Spitzen Festhütchen einträchtig mit blauen Fabelwesen aus der Trickfilmszene zu Tisch, während am Nebentisch drei Damen als Eulenspiegel gegenseitig ein X für ein U vormachten.

Einen Tisch weiter ver(schwesterten) sich Insekten der gelbschwarz gestreiften Gattung mit grünen Aktivistinnen, Clowns, Vagabunden, Dandies, Hexen und Seebären.

Am auffälligsten aber war die (gemischte) Gruppe der Wind-Macher . Ein Jeder trug ein Windrad auf dem Kopf, das Höchste überragte seinen Windmeister um einiges und musste dafür sogar eine batteriebetriebene Beleuchtung mitführen, und auch das erste Vogelopfer hatten die Windmacher schon zu beklagen : „Es isch halt passiert,“ meinte der Windradmeister lakonisch dazu.

Das bemerkenswerteste Merkmal war jedoch ihre musikalische Äusserung: Auf die Melodie von „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ heißt es jetzt: „Wenn in Wurzach im grüna Wäldle a Windrad steht, und vom Himmel der feine Windsturm darüber weht, ziehen Stromer die langen Strippen zum Städtle rei, und sie bringen die Lichtkraft in unsere Häuser nei...“

Auf dem Weg zur Stadtwirtschaft begegnete uns die Gruppe der Müllerinnen (die vom Drogeriemarkt!) und begehrten Einlass, dort wo sich die Damen aus den goldenen Zwanzigern schon sehr wohl fühlten. Und draußen beim Marienbrunnen Hopediz und Moorweibla eisern aushielten (kein Wunder, waren sie doch aus Pappmache).

Beinahe von den Füßen gerissen hätte es den Tubisten der Lumpenkapelle, als er die Kurve vor dem Sapperlott mit zuviel Schwung genommen hatte und die Zentrifugalkraft seines Instrumentes an ihm zerrte.

Doch alles blieb heil, unbeschadet schaffte er die Stufen hinauf, dorthin wo schon eine Schar von Moorweibla sich um das einzige Männliche scharte und einige versprengte männliche Schülerlotsen, denen man ihre 70 Dienstjahre gar nicht ansah, um die Gunst der Moorweible buhlten.

Im Casa Rustica wiederum verbrüderten sich drei Flower-Power Mädchen mit Katzen, Cowboys und Indianer, während direkt neben dem DJ die Königin von Saba ihren Cocktail genoss.

Es war also wieder einiges geboten, doch wie es später weiterging, darüber breiten wir gerne den Mantel des Schweigens...

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

 

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halloRV

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