Bad Wurzach - Rektorin Julia Kiebler und ihr Lehrerkollegium, stellten am Samstag zahlreichen Schülern und deren Eltern die Werkrealschule in Bad Wurzach vor. Unterstützt wurde sie dabei von vier Elternvertretern, die auch Auskünfte zum Förderverein der Schule geben konnten.
Während die Kinder, in verschiedenen Bereichen die Schule erkunden durften, fanden sich die Erwachsenen im Physikraum der Schule ein, um die Besonderheiten dieses Schulmodells kennen zu lernen.
Begrüßt wurden die neuen Schülerinnen und Schüler, die ab dem neuen Schuljahr die Werkrealschule besuchen werden, von den Mädchen der Tanz-AG und einer musikalischen Formation der Gitarren-AG.
Die Werkrealschule unterrichtet derzeit 250 Kinder und ist, auch für die Zukunft, gut aufgestellt. Schüler haben nach wie vor die Möglichkeit, sich im Laufe der Schulzeit, für zwei mögliche Abschlüsse zu entscheiden. Entweder sie legen nach Klasse 9 die Hauptschulprüfung ab oder sie verlängern um ein weiteres Schuljahr und machen nach Klasse 10 die Realschulprüfung. Eine Besonderheit, wie die Schulleiterin erklärte, die vor allem „Spätstartern“ alle Optionen offen lassen. Die Entscheidungsfindung der Schüler erfolge in enger Zusammenarbeit mit den Eltern, um eine optimale, individuelle Lösung für jeden Einzelnen ausarbeiten zu können.
Ein weiterer, großer Pluspunkt für alle berufstätigen Eltern, ist die Ganztagesbetreuung. Ob Mittagessen, Kreativprojekte, oder Hausaufgabenbetreuung, es sind stets Lehrkräfte vor Ort, an die sich die Schüler wenden können, wenn z. B. knifflige Matheaufgaben nochmals erklärt werden sollen, oder wenn der Umgang mit der Fräsmaschine noch nicht ganz klar ist.
Während die Eltern an diesem Vormittag die Schulbank drückten, war der Nachwuchs auf Entdeckungstour im Schulhaus unterwegs. Im Chemieraum rauchte und brodelte es und in der Werkstatt feilten die Kinder an kleinen Werkstücken. Bücherei, Computerraum und natürlich der Popcorn-Club mit der Chilling Area wurden von den Kindern ebenfalls intensiv in Augenschein genommen.
Neben der fürsorglichen Schularbeit stemmt die Werkrealschule derzeit noch ein weiteres Projekt. Zwei Migrantenschulklassen, eine ukrainische Klasse und eine syrische, werden momentan von den Lehrkräften unterrichtet.
Auf Nachfrage, wie das sprachlich gestemmt wird, teilte man der Berichterstatterin mit, dass eine Bad Wurzacher Bürgerin freiwillig die Übersetzungsarbeit auf ukrainisch übernimmt und für die syrische Klasse ein Pädagoge gefunden werden konnte, der Deutsch als zweite Sprache erlernt hat. Ein herzliches Willkommen der neuen Schüler war in der Werkrealschule Bad Wurzach einfach selbstverständlich, so dass ein guter Start in das deutsche Schulsystem geleistet werden konnte.
Bericht und Foto: Christine Hofer-Runst