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Bad Wurzach - Seit 01. Februar ist Pfarrer Michael Kuczera bereits als Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde tätig, nun wurde er mit einem feierlichen Investiturgottesdienst offiziell in sein Amt eingeführt.

Prodekan Reimar Krauß aus Friedrichshafen übernahm stellvertretend für den erkrankten Dekan Martin Hauff die Verpflichtung und Einsetzung von Michael Kuczera als zweitem Pfarrer – neben seiner Frau Silke – auf die Pfarrstelle Bad Wurzach.
Michael Kuczera wird zukünftig als Seelsorger die Ortschaften der Kirchengemeinde betreuen und dort Trauungen und Beerdigungen durchführen und darüberhinaus den evangelischen Religionsunterricht am Salvatorkolleg erteilen.

Das für die Investitur erforderliche Zeugenwort sprach die Schwester von Michael Kuczera, Andrea Schneider, die darauf verwies, dass sie beide „auf den ersten Blick nicht verschiedener sein könnten“. Trotz dieser großen Unterschiede sei ein großes Bindeglied die Geburt von Alma der ersten Tochter der Kuczeras gewesen, deren Patentante sie ist.

„Ich schätze an Dir, dass man die Wege an deiner Seite mit Tiefgang, zugleich aber auch mit Leichtigkeit und Humor gehen kann.“ Sie stellte auch klar: „Michael und Silke ergänzen sich optimal für dieses Amt und seine Herausforderungen.“

Jörg Boss, ein Freund Kuczeras und Kollege in Vogt, sagte über den jetzt in sein Amt Eingeführten. In 2. Mose 33,21 heißt es: „Es ist ein Raum bei mir.“ „Ich habe gute Erinnerungen an die Räume, in denen ich mit Dir zusammen sein durfte, wo wir geredet und gelacht haben. Belesen bist Du, freundlich, ruhig und geduldig.“

Michael Kuczera selbst verglich sich in seiner Vorstellung selbst mit einem Stück Holz. Er stamme aus einer waldreichen Gegend, seine Vorfahren waren selbst Holzmacher. Nun würden, wie beim Holz hier einige Jahresringe in Bad Wurzach dazu kommen. „Aus Holz wird Papier gemacht, “ sagte er. Literatur sei eines seiner Hobbies.

In seiner Predigt erzählte er von seinem Erlebnis als er spontan zu einer Schweigewoche nach Taizé gefahren war. „Jeden Tag hieß es da mit einem Bibeltext in sich zu gehen.“ Als er in der Kirche von Taizé dann die vielen Lichter und Menschen gesehen habe, habe das Schweigen ihn beängstigt, ja er habe sich noch nie so einsam gefühlt. „Gott schweigt, das war für mich ein Realitätsschock.“ Bis ihm einer der Brüder erläuterte: „Gottes schweigen ist doch unsere Heimat.“

Bürgermeisterin Alexandra Scherer sah in ihrem Grußwort dass die beiden Pfarrer als Teilzeitkräfte Gefahr laufen würden, zu viel machen zu wollen. Um dies zu vermeiden, hatte sie als Geschenk für die beiden Pfarrer ein Wellnesspaket des nahegelegenen Gesundresort geschnürt.

Der katholische Amtskollege Stefan Maier hatte gemeinsam mit der stellvertretenden gewählten Vorsitzenden des Kirchengemeinderats von St. Verena, Marianne Schönball als Gastgeschenk ein Holzkreuz mitgebracht, das aus einem der mächtigen Eichenbalken hergestellt wurde, der bei der Renovierung des Gottesberges erneuert wurde. Dazu noch eine Schale, die symbolhaft für das Geben und Nehmen stehen soll.

Rainer Reschetzki überbrachte die Glückwünsche der neuapostolischen Gemeinde von Bad Wurzach. „Gott ist schon da, er wartet auf dich! Er liebt Dich, ist in keiner Situation überfordert.“

Lothar Dopfer von der Freien Christengemeinde sieht in dem regelmäßig von allen vier christlichen Gemeinden gemeinsam durchgeführten Friedensgebet ein starkes Fundament für die Ökumene, mit dem sie einen gemeinsamen Weg beschritten.

Klaus Aman, Schulleiter am Gymnasium Salvatorkolleg, an dem Michael Kuczera zukünftig Religionsunterricht geben wird, meinte in seiner kurzen Ansprache: „Sie werden beim Religionsunterricht auf eine vielfältige Schülerschaft treffen. Sie werden sehen: Vielfalt bereichert.“ Nirgends erreiche man mehr Schüler als beim Religionsunterricht, das wisse er aus eigener Erfahrung als Religionslehrer.

Für den Distrikt der evangelischen Kirchengemeinden sprach die Bad Waldseer Pfarrerin Birgit Oehme: Sie wünsche ihm dass er (wegen des Blutrittes) keine Pferdehaarallergie habe und ging mit ihrem Gastgeschenk auf das weitere Hobby von Michael Kuczera, „Kochen und gutes Essen“ ein und überreichte ihm gute Zutaten für das Backen von Weihnachtsplätzchen.

Der Kirchengemeinderat beschloss den Reigen der Grußworte mit einem Lied, mit dem sie ihren Pfarrer auf eine Reise zu seinen „Schäfchen“ in den Ortschaften mitnahmen.

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

 

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halloRV

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