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Bad Wurzach - Am 30. Januar hatte Dr. Wolfgang Hübner, promovierter Physiker, im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Bad Wurzacher Gemeinderates die Frage gestellt: „Wie gedenkt die Kurstadt Bad Wurzach auf die aktuellen Planungen, in Sichtweite des europadiplomierten Wurzacher Riedes mindestens 15 Windkraftanlagen zu errichten, zu reagieren? Und kann dann dazu in der nächsten Gemeinderatssitzung etwas berichtet werden?“ Diese Bürgeranfrage wird bei der Gemeinderatssitzung am 20. März ein Thema sein. Das kündigte Bürgermeisterin Alexandra Scherer in der Gemeinderatssitzung am 27. Februar an.

Hübners Frage zielte auf den Schutz des Riedes, aber auch der Bad Wurzacher Bürger, ab: „In Sichtweite des Riedes sind 15 Windkraftanlagen in Planung, konkret vier bei Weitprechts, drei bei Humberg und acht bei Osterhofen auf der Gemarkung Bad Waldsee“, führte er aus. „Mit weiteren Anlagen, bis dicht an das Ried und die Kernstadt heranreichend, ist zu rechnen. Denn laut Regionalplanung ist für diese rund 300 Meter hohen Windräder lediglich eine Schutzzone von 200 Meter zur Grenze des Riedes und zur Wohnbebauung ein Schutzabstand von 500 Meter vorgesehen. Die besondere Bedeutung des Riedes und des Europadiploms muss ich ja in diesem Kreis nicht weiter vertiefen und was 500 m Abstand neben einem 300 m hohen Rad bedeutet, kann sich bildlich jeder gut vorstellen.“ Bei diesem Sachverhalt liefe die Stadt Gefahr, dass die Auszeichnung mit dem Europa-Diplom verlorengehe, warnte der Bürger. „Ich bitte das Gremium, dass es sich der Thematik besonders annimmt, denn es geht um den Schutz des Riedes und den Schutz der Bürger und damit um die Zukunft unsere Kurstadt und da hat das Gremium eine hohe Verantwortung, auch Grenzen zu setzen und einen Konsens zu finden.“

Klaus Schütt als Sitzungsleiter – er vertrat die erkrankte Bürgermeisterin – bedankte sich für die Wortmeldung und antwortete, dass das Thema innerhalb von Verwaltung und Gemeinderat sehr wohl bedacht werde, jedoch bis zu nächsten Sitzung noch keine Antwort erwartet werden könne, „dazu ist das Thema zu vielschichtig.“

"Großer Zeitdruck"
Reinhold Mall, Vorsitzender des Vereines Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu e.V., sieht dagegen einen großen Zeitdruck. Gegenüber der Bildschirmzeitung sagte er auf deren Anfrage: „Mit der Thematik muss man sich rasch auseinandersetzen, denn die nächste Sitzung des Planungsausschusses des Regionalverbandes ist bereits am 29. März.“ Dort würden wichtige Weichen für die weitere Planung gestellt.
Bericht: Uli Gresser

31Stichwortzettel U

Der Bad Wurzacher Bürger Dr. Wolfgang Hübner hat seinen Stichwortzettel der Bildschirmzeitung auf Bitten der Redaktion hin zur Verfügung gestellt und zur Veröffentlichung freigegeben. Hübner ist Mitglied des Vereins Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu e.V.

 

 

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