Bad Wurzach - Nach zweijähriger Corona-Pause konnten die beiden Trompeter Martin Schad und Hermann Ulmschneider gemeinsam mit Robert Häusle an der Orgel, die liebegewordene Tradition des Silvesterkonzertes fortführen und wieder gemeinsam konzertieren.
Hermann Ulmschneider studierte am Landeskonservatorium in Feldkirch Trompete und schloss sein Studium mit der Diplommusiklehrerprüfung ab. Er unterrichtet an den Musikschulen in Lindau und Bad Wurzach und leitet mehrere Bläserensembles. Er ist im In- und Ausland als Solotrompeter aktiv.
Martin Schad studierte am Richard Strauss Konservatorium in München und schloss dort sein Studium als Dipl. Musikpädagoge ab. Mit einem zusätzlichen Abschluss erreichte er die staatliche Musik- und Orchesterreife. Er unterrichtet an den Musikschulen in Memmingen und Bad Wurzach. Er gibt seine Kenntnisse und Erfahrungen als Dozent für Blasmethodik weiter. Seit seiner Studienzeit spielt er in verschiedenen klassischen Orchestern – wie den Münchner Symphonikern – ist wie Ulmschneider Mitglied bei den akademischen Schlossbläsern und konzertiert ebenfalls häufig als Solist.
Robert Häusle erhielt seine musikalische Grundausbildung an Klavier , Orgel und Violoncello am Salvatorkolleg Bad Wurzach, das er viele Jahre auch als Rektor leitete. Er studierte an der staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart mit den Schwerpunkten Orgel, Cembalo, Klavier und Gesang. Nach seiner Pensionierung als Schulleiter des Gymnasiums Bad Waldsee betreibt er auch weiterhin eine rege Konzerttätigkeit im solistischen, kammermusikalischen und Oratorischen Bereich.
Die drei Musiker spielen bei ihren Silvesterkonzerten vor allem berühmte Werke der Barockmusik. Mit dem „Einzug der Königin Saba“ aus der Oper Salomon von Georg Friedrich Händel eröffneten sie auch das diesjährige Silvesterkonzert sehr festlich. Mit Auszügen aus der Wassermusik – u.a. Ouvertüre (Allegro), Lentement, oder den Menuetten I und II, beendeten die drei auch mit Händel ihr offizielles Konzertprogramm.
Mit dem Concerto in D-Dur des italienischen Komponisten Francesco Manfredini erfüllten sie die Kirche mit Wohlfühlklängen zum Zurücklehnen und Genießen.
Spielten die drei die meiste Zeit des Konzertes von der Orgelempore herunter, also im Rücken der Zuhörer, war dies beim Concerto Nr. 3 des italienischen Barockkomponisten und Kapellmeisters anders: hier konzertierten die drei Musiker vom Chorraum aus, von Angesicht zu Angesicht zum Publikum.
Robert Häusle überbrückte die Zeit von „Ab- und Aufstieg“ der beiden Trompeter mit Sätzen aus der Suite Gothique des Elsässers Leon Bellmann, dem nur eine Lebens- und Schaffenszeit von 35 Jahren vergönnt war.
Die Eigenkomposition von Hermann Ulmschneider und Martin Schad, der „Silvesterfanfare“, ist ebenfalls schon Tradition bei den Silvesterkonzerten. Es war das Stück, das die beiden Trompeter ohne Orgelbegleitung „sichtbar“ spielten, Dabei boten sie einen gewissen Showeffekt: Links und rechts des Altarraumes postiert traten die beiden Trompeter miteinander in Dialog.
Robert Häusle zeigte bei der schon erwähnten Suite Gothik sein enormes Können als Solist, darüberhinaus aber auch das stimmgewaltige Potential der Kirchenorgel von St. Verena.
Mit Händels weltberühmter Wassermusik beendeten die drei Musiker das Konzertprogramm, doch als der nicht enden wollende Applaus der begeisterten Zuhörer in der sehr gut besuchten St. Verena Kirche zu ihnen auf die Orgelempore heraufdrang, ließen sie noch eine Zugabe auf dieses sehr gelungene Konzert zum Jahreswechsel folgen.
Bericht und Bilder Uli Gresser