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Bad Wurzach - Neben der von Jugendkapelle und Stadtkapelle dargebotenen grandiosen Musik wurden im Rahmen des Konzertes noch Musiker geehrt, die der Kapelle seit 50 und 60 Jahren die Treue halten.

Der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende der Blasmusikkreisverbands Ravensburg, Heribert Maier, sprach von einem aus Sicht des Kreisverbandes heißen Herbst bei den Ehrungen verdienter Blasmusiker und konnte der im Rahmen des Jahreskonzertes der Stadtkapelle Bad Wurzach beeindruckende Zahlen nennen: Allein für die Stadtkapelle wären 1230 Jahre Treue zur Ehrung angestanden, eine Zahl, die allerdings den Rahmen des Konzertes gesprengt hätte. Deshalb wurden an diesem Abend von ihm fünf Musiker für jeweils 50 Jahre und einer gar für 60 Jahre mit der Ehrennadel in Gold mit Diamant samt Ehrenbrief ausgezeichnet.

Den Auftakt machte Maier mit Walter Herdrich, der seit 1967 die Trompete spielte. Er war von 1978-1990 als Beisitzer im Ausschuss tätig. Von 1990 bis 1998 war er als Kassier einer der wichtigsten Personen im Verein, anschließend noch einige Jahre Kassenprüfer. 2020 zog er sich aus dem aktiven Musikerleben zurück. Trotzdem sei er bis heute noch immer ein treuer „Fan“ bei den Auftritten der Stadtkapelle.

Als Zweiter der Musiker die fünfzig Jahre im und für den Verein tätig waren, wurde Günther Hohl die Ehrennadel angeheftet und der Ehrenbrief überreicht. Günther spielt seit 1972 das Tenor und Bariton Saxophon. Er war von 2000-2006 ebenfalls als Beisitzer im Ausschuss tätig. Bevor er zur Stadtkapelle kam war er lange beim MV Alttann aktiv. Aktuell spielt er ebenfalls noch beim MV Seibranz mit. Als gelernter Holzblasinstrumentenbauer machte Günther  sein Hobby zum Beruf. Es sei schon ein Glücksfall, wenn  eine Kapelle ihren eigenen "Instrumentendoktor" hat. Obwohl er als Selbstständiger beruflich sehr eingespannt ist, sei er ein treuer Probenbesucher und helfe immer mit, wenn irgendwo Not am Mann sei.

Seit 1970 spielt Hubert Minsch die Trompete. Auch er war jahrelang, von 1985-1988 Beisitzer im Ausschuss, von 1990 bis 2002 als 2. Vorsitzender u.a. auch für die Organisation beim großen Kreismusikfest 1999 verantwortlich. Er war Gründungsmitglied der Comedy-Kapelle "Original Dilldapp-Vielharmoniker", die in den 90er und 2000er Jahren zahlreiche humorvolle Auftritte absolvierten. Neben seiner Frau Brigitte spielen ebenfalls seine beiden Töchter in der Kapelle mit. 

Werner Neumann spielt seit 1969 das Flügelhorn. Er war 11 Jahre als Beisitzer im Ausschuss tätig. 1982 bis 1988 war er 2.Vorsitzender der Stadtkapelle. Durch seine Ausbildung als Schreiner war er maßgeblich am Innenausbau des Proberaumes im Dachgeschoss der Grundschule im Jahr 1997 beteiligt. Werner stellte auch sein schauspielerisches Talent beim traditionellen Bockbierfest unter Beweis und ist ebenfalls Gründungsmitglied der "Original-Dilldapp-Vielharmoniker".

Karl-Josef Seeberger spielt seit 1969 das Tenorhorn. Er war 8 Jahre Beisitzer im Ausschuss, eh er 1988-1990 sich als 2. Vorsitzender um den Verein verdient gemacht hatte. Neben seinen musikalischen Qualitäten ist er auch  handwerklich sehr begabt. Interne Veranstaltungen fanden bei Ihm zu Hause oft einen sehr gemütlichen Ausklang.

Unbestrittener Höhepunkt der Ehrungen war aber die Ehrung für Josef Herdrich für 60 Jahre Treue zur Stadtkapelle. Der Geehrte spielt seit 1960 die Tuba. Er war von 1977 bis 1988 Schriftführer, ehe er dann bis 1996 zum 1.Voritzenden gewählt wurde und danach noch bis 2006 als Beisitzer in der Vorstandschaft tätig war. Auf ihn sei bei Veranstaltungen bis heute immer noch zu 100% Verlass.

Er sei nach wie vor ein hervorragender Probenbesucher und ein Vorbild für alle Mitmusiker. „Auch "Corona" konnte ihn nicht aus der Bahn werfen. Er nahm – trotz seines fortgeschrittenen Alters – sogar  an den "Online-Proben" teil,“ heißt es in der Laudatio auf den Tubisten, der von Mitmusikern und Publikum an diesem Abend mit stehenden Ovationen gefeiert wurde.

Und weil er Vorstand Günther Herdrich einmal sein Leid geklagt hatte, noch nie bei einer Ehrungen in den Genuss einer Dose Wurst gekommen zu sein , hatte der Vorstand ein Einsehen. Die vom früheren Kreisverbandsvorsitzenden Josef Mütz eingeführte Tradition besagt, Tubisten wegen der Größe ihres Instrumentes mit einer Dose feinster Wurst der Klostermetzgerei Reute auszustatten.

Diese bekam er nun von Vorstand Günther Herdrich überreicht, auf dass er der Stadtkapelle noch möglichst lange erhalten bleiben möge.

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

 

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halloRV

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