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Im Planungsausschuss des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben wurden jetzt am 30. November in Bad Saulgau die Eckpunkte für den bevorstehenden Zubau von Windkraftanlagen in unserer Region vorgestellt.

Die geplanten Anlagen werden eine Höhe von etwa 280 m haben und legt man den Potenzialatlas des Landesumweltministeriums zugrunde, so ist mit mehr als 500 Anlagen dieser Größe allein im Raum von Bad Waldsee über Leutkirch und Aitrach zu rechnen. Bezogen auf die Fläche dieser Region muss dann im Mittel alle 1000 m eine Windkraftanlage aufgestellt werden. Und da dies an vielen Stellen nicht geht, müssen an anderer Stelle die Windräder noch dichter aufgestellt werden. So müssen zwingend die Anlagen überall sehr nahe an bewohnte Häuser heran.

Und genau das plant nun der Regionalverband, indem er beispielsweise diese Maschinen bis auf 450 m an unsere dörflichen Strukturen heranstellen will. Da darf doch wohl die Frage gestellt werden, ob in so einer Umwelt noch Platz für Mensch, Tier und Natur bleibt.

Mit Schreiben vom 1.12.2022 wurde der Regionalverband deshalb von mir aufgefordert, im Interesse der Menschen unserer Region, als Planvorgabe eine am Gesundheitsschutz des Menschen ausgerichtete Abstandsregelung festzulegen. In Kürze aus dem Schreiben die Begründung dazu:

  • Windräder erzeugen verfahrensbedingt sehr kräftige Luftdruckpulse. Denn aus dem getakteten Abbremsen des Luftstroms gewinnt der Rotor seine Energie. Diese Luftdruckänderungen sind im Nahfeld des Rotors derart stark, dass die Lunge der Fledermaus dort kollabiert. Anders als Schall und Infraschall breiten sich diese Luftdruckpulse bevorzugt mit dem Wind gerichtet über größere Entfernungen aus. 
  • Die Planer der Anlagen schützen ihre Anlagen vor diesen Luftdruckpulsen, indem sie bei Anlagen heutiger Größe einen gegenseitigen Abstand von 850 m empfehlen. Damit soll vermieden werden, dass der Rotor des im Windstrom nachfolgenden Windrades vorzeitig verschlissen wird, weil das Hin- und Herbewegen des Flügels im Takt der Luftdruckpulse zu vorzeitigen Ermüdungsbrüchen führt.
  • Der Mensch hat neben dem Hörsinn eine Vielzahl von auf wechselnden Druck empfindliche Sensoren, welche unsere Bewegungsabläufe und Körperfunktionen steuern. Diese Sensoren, wie beispielsweise im Tastsinn vorhanden, sind sehr sensibel und sprechen bereits auf wechselnden Druck von weniger als 1 Pascal an; das kann jeder mit einem einfachen Papierblättchen am eigenen Körper testen. 
  • Im Genehmigungsverfahren werden diese Luftdruckänderungen weder gemessen noch in ihrer Höhe und Wirkung auf den Menschen bewertet. 

Vor diesem Hintergrund schließt das Schreiben an die Verantwortlichen des Regionalverbandes mit folgender Forderung:

"Es kann nicht sein, dass dem Schutz des Windrades vor Ermüdungsbrüchen eine höhere Priorität eingeräumt wird als dem Gesundheitsschutz der Menschen in unserer Region. Die in Ihrer Planung zugrunde gelegten Abstandsregelungen bedürfen einer dringenden Überarbeitung."

Dr. Wolfgang Hübner, Bad Wurzach

 

 

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halloRV

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