Bad Wurzach - Die große Fichte, die in diesem Jahr als großer Christbaum in der Stadtmitte steht, stammt erneut wie diejenigen der beiden Vorjahre von einem städtischen Grundstück: Sie wurde vor etwa 45 Jahren unweit des vor wenigen Jahren bei der Verallia gebauten Kreisverkehres an der L314/ B 465 quasi als Lärmschutz für die Siedlung im Verbund mit mehreren anderen Fichten angepflanzt.
Rund 15 Meter hoch, viereinhalb Tonnen schwer das sind die „technischen Daten“ der Fichte, der die Bauhofmitarbeiter seit Mittwoch früh 9.00 Uhr mit ihren Kettensägen und Autokran zu Leibe rückten und die nun in den nächsten sechs Wochen ein wenig Lichterglanz in die dunkle Jahreszeit bringen wird. Was Bürgermeisterin Alexandra Scherer, die beim Aufstellen des Baumes sozusagen einen Logenplatz hatte, sehr wichtig ist. „Darauf wollen wir trotz der schwierigen Zeit nicht verzichten.“
Auch der diesjährige Christbaum ist wegen seines ausladenden Geästes wieder etwas ganz besonderes. Gerade deswegen war es für Bauhofleiter Dirk Fietkau der nervenaufreibendste Teil der Aktion Christbaumstellen als sich der Tross mit Polizei, Autokran samt Materialbegleitfahrzeug, sowie den Bauhoffahrzeugen rund um den Unimog in Richtung Stadtmitte in Bewegung setzte. Der Baum musste schließlich ohne diverse Laternen und Straßenschilder abzuräumen an seinen Bestimmungsort gebracht werden.
Seit mehreren Tagen wiesen zahlreiche Verbotsschilder daraufhin, dass in sämtlichen Parkbuchten am Transportweg absolutes Halteverbot herrschte, doch in diesem Jahr hielten sich nicht alle Verkehrsteilnehmer daran, was den Bauhofmitarbeitern zusätzliche Arbeit bescherte, mussten sie doch die „Heilixblechle“ der fahrlässigen Falschparker vor gröberen Kratzer bewahren.
Die kitzligste Stelle des Weges, die Engstelle beim Postplatz wurde dank der im Wortsinne „Manpower“ des Bauhofes einigermaßen problemlos gemeistert.
Auf dem Weg zum Zielpunkt der (vor)letzten Reise der Fichte wurden zahlreiche Smartphones gezückt und auch rund um den Marienbrunnen versammelte sich eine Menge Zuschauer, darunter auch die Leiterin des Dezernats Bauen – zu dem der Bauhof gehört – Stadtbaumeisterin Kathleen Kreutzer, um das Aufrichten und die diffizile Ausrichtung festzuhalten.
Das eigentliche Aufstellen war dank der guten Vorarbeit bereits beim Fällen – der Stamm war bereits exakt auf den Durchmesser der 3 Meter hohen Metallröhre gestutzt, in die der Stamm aus Sicherheits- und Stabilitätsgründen gesteckt wurde, rasch erledigt worden.
Mit fingerdicken Stahlseilen wird der Baum an den umliegenden Gebäuden so fixiert, dass ihm bis nach Dreikönig kein Wintersturm etwas anhaben kann. Die Stadtelektriker werden diesem wie dem Baum auf dem Klosterplatz, rechtzeitig vor dem am Wochenende auf dem Klosterplatz stattfindenden Weihnachtsmarkt den entsprechenden festlichen Lichterglanz verleihen.
Bericht und Bilder Ulrich Gresser