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Bad Wurzach - Robert Häusle und der Kirchenchor führen am Abend des ersten Advents (27. November) die „Messa di Gloria“ des italienischen – vor allem durch seine Opern bekannten – Komponisten Giacomo Puccini in der St. Verena-Kirche auf. Das Konzert beginnt um 18.00 Uhr. Karten zu 10 € gibt es an der Abendkasse; Schüler und Studenten sind frei.

Der 1858 geborene Giacomo Puccini stammte aus einer Musikerfamilie. Sein Weg schien bereits vorgezeichnet, weil Vater, Großvater und Urgroßvater als Kirchenmusiker und Komponisten tätig waren. Die nun vom Kirchenchor aufgeführte „Messa di Gloria“ war seine erste größere kirchliche Arbeit, die er mit zwanzig Jahren zum Patrozinium des Domes seiner Heimatstadt Lucca (Toskana) schrieb. Dabei stand für ihn zunächst der Text – in diesem Fall die geistliche Ebene – im Fokus. In der Ausdeutung der Messtexte fügte er die emotionale Ebene durch seine Musik hinzu und schuf für Robert Häusle damit eine Art geistliches Drama. In einigen Motiven hört man auch bereits Anklänge zu seinen späteren sehr erfolgreichen Opern-Werken heraus. Denn Puccini wollte nicht wie seine Vorfahren Kirchenmusiker werden. Er eiferte schon früh Richard Wagner nach, der ebenfalls über die Ausdeutung der Texte die entsprechende Musik komponierte. Deshalb studierte Puccini dank eines Stipendiums ab 1880 am Konservatorium in Mailand. Aus seiner Feder stammen weltberühmte Opern wie „La Boheme“, „Madame Butterfly“, „Tosca“ oder „Turandot“.

Zwei Solisten und Begleitung am Flügel
Die Aufführung der Messe durch den Kirchenchor St. Verena war eigentlich bereits im April 2020 geplant, damals mit großem Orchester und den Solisten. Wie viele andere kulturelle Veranstaltung fiel auch diese Aufführung Corona zum Opfer und musste kurzfristig abgesagt werden. Als die Messe in diesem Frühjahr erneut geplant wurde, war die Unsicherheit darüber, was möglich sein würde, noch groß. Daher verzichteten Chorleiter Häusle und der Kirchenchor auf ein großes Orchester. Robert Häusle wird die Solisten Markus Herzog (Tenor) und Hermann Locher (Bass) und den Chor am Flügel begleiten.

„Gesprächskonzert“
„Schlager und Balladen haben immer wiederkehrende Elemente, die den Zuhörern sofort einen gewissen Wiedererkennungswert geben“, erläutert Robert Häusle. „Bei der Klassik findet man diesen Zugang vielleicht erst beim 10. oder 15. Hören.“ Um den Zuhörern am Sonntag ein wenig den Zugang zu der Musik zu erleichtern, setzt Häusle auf die Methode „Gesprächskonzert“, eigentlich eine uralte aus dem 18. Jahrhundert stammende Tradition, die der Stuttgarter Kirchenmusiker, Dirigent und Musikpädagoge Helmuth Rilling bei den Bachkantaten wiederaufleben ließ.

So wie Rilling bei den erwähnten Bach-Kantaten wird Robert Häusle am Beginn der Aufführung vor das Publikum treten, um einige erklärende Worte etwa zum Text von Credo oder Halleluja geben, in der Hoffnung, dass die Zuhörer damit einen leichteren Zugang zur Musik finden werden. Der Chor sei hochmotiviert, sagt Robert Häusle: „Die wollen!“

Text: Uli Gresser

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