Bad Wurzach / Wangen (dbsz) - Im Dekanatsmagazin „Einblick“ wurde in der Ausgabe 2/2022 das Pastoralteam der Seelsorgeeinheit Bad Wurzach vorgestellt. Mit Erlaubnis des Dekanats Allgäu-Oberschwaben publizieren wir den betreffenden Artikel in der Bildschirmzeitung „Der Wurzacher“. Das Team wurde über ein Interview vorgestellt.
Fragen an die Pfarrer Stefan Maier und Patrick Meschenmoser: Was sehen Sie momentan als besondere Herausforderung in Ihrer Leitung?
Mit zehn Kirchengemeinden gehört Bad Wurzach zu den großen Seelsorgeeinheiten in unserem Dekanat. Wir sind die beiden Pfarrer der Seelsorgeeinheit: Stefan Maier (seit 13 Jahren) und Patrick Meschenmoser (seit gut 1 Jahr) und leiten gemeinsam, zusammen mit den Räten unsere Gemeinden. Das ist durchaus eine Herausforderung, denn die schiere Größe unserer Seelsorgeeinheit und der damit verbundene organisatorische Aufwand stellen uns nicht selten ein Bein und machen vieles komplizierter. Aber wir sind gerne in Wurzach, sind beide aus Oberschwaben und mit derselben Mentalität gesegnet, wie die Menschen hier. Es ist eines unserer Ziele, das Gemeinsame in den Gemeinden zu stärken und die Zusammengehörigkeit in der Seelsorgeeinheit zu fördern und zugleich die Lebendigkeit der einzelnen Gemeinden vor Ort zu unterstützen und zu erhalten. Beides ist nicht ganz einfach, aber wir meinen, wir seien da auf einem guten Weg. Ganz bunt zuweilen und recht verschieden – was uns in all dem eint und stärkt, ist der Glaube und ist Jesus Christus selbst.
Frage an Angelika Schupp: Verändert sich etwas in der Arbeit, wenn man weiß: Im nächsten Sommer darf ich in Rente gehen?
Nein, eigentlich nicht. Zum Ende der Ferien war schon mal kurz der Gedanke da, das mache ich jetzt zum letzten Mal, zum Beispiel Einschulungsgottesdienst. Jetzt sind wir in der Erstkommunionplanung, St. Martin und der Advent kommen ganz schnell. Es gibt so viel zu tun, da sind die Gedanken vom Aufhören weit weg beziehungsweise gar nicht präsent. Wahrscheinlich wird mir das Ende meiner beruflichen Tätigkeit erst wieder bewusst, wenn die Erstkommunionen im Mai vorbei sind. Anm. d. DBSZ-Redaktion: Das Interview wurde vor dem 11. 11. (St. Martin) geführt.
Frage an Matthias Winstel: Ihr Schwerpunkt ist die Caritas. Wie setzt sich das um in einer ländlich geprägten Seelsorgeeinheit?
Diakonie meint ja den Dienst am Nächsten – an den Menschen, die besonders der Hilfe und Unterstützung bedürfen, sei es durch das nachbarschaftliche Miteinander, durch Aktionen und Initiativen auf politischer / kommunaler Ebene, in der Kirche oder in den Vereinen … Diakonie ist keine „One-Man-Show“ – das wäre auch in einer so großen Seelsorgeeinheit gar nicht möglich. Meine Rolle sehe ich daher vor allem darin, die verschiedenen Dienste in diesem Bereich zu vernetzen und Menschen darin zu unterstützen, selbst sich „diakonisch“ zu verwirklichen.
Frage an Michael Maier: Was macht Dir gerade be¬sonders Freude in Deinem Dienst?"
Große Freude hat mir Mitte Oktober der Religionspädagogische Tag mit den Erzieherinnen unserer Kindergärten bereitet. Schöne Momente gibt es auch bei den Schülergottesdiensten, wenn die Kinder kräftig und begeistert mitsingen. Am Schreibtisch stellt sich zuweilen auch Freude ein, wenn zum Beispiel die Terminübersicht für die Erstkommunion nach vielen Absprachen steht. Eine besondere Freude ist mir das wöchentliche Mittagessen mit dem Pastoralteam!
Frage an Raimund Miller: Kur-/Rehaseelsorge und Gemeindedienst: Konkurrenz oder Ergänzung?
Ich sehe darin eine Ergänzung. Das liegt schon in meinem Auftrag begründet. Ich bin in beiden Bereichen tätig und will das auch sein. Insofern schließt sich eine Konkurrenz aus. Entsprechend lade ich zu Angeboten in beide Richtungen ein und freue mich, wenn so Begegnung möglich wird. Denn Kirche bedeutet für mich Ergänzung beziehugsweise Öffnung. Konkurrenz heißt jedoch, ich grenze mich ab. Letzten Endes läuft es auf die Frage hinaus: Was ist gewollt?
Wenn Ihr als Team drei Begriffe finden müsst, die Euch in der pastoralen Arbeit wichtig sind, welche sind das?
Jesus Christus – Ermöglichung – Reich Gottes
182 Quadratkilometer
Die Seelsorgeeinheit (SE) ist mit 182 qkm eine der flächenmäßig größten Seelsorgeeinheiten der Diözese. Die SE hat rund 9.000 Katholikinnen und Katholiken in zehn Gemeinden. Es sind dies:
- Bad Wurzach, St. Verena
- Arnach, St. Ulrich und Margareta
- Dietmanns, St. Ulrich und Margareta
- Eggmansried, St. Jakobus
- Eintürnenberg, St. Martinus
- Haidgau, St. Nikolaus
- Hauerz, St. Martinus
- Seibranz, St. Ulrich
- Unterschwarzach, St. Gallus
- Ziegelbach, Unsere Liebe Frau
www.seelsorgeeinheit-badwurzach.de
Das Team der Seelsorgeeinheit Bad Wurzach
von links: Pfarrer Stefan Maier, Gemeindereferentin Angelika Schupp, Pastoralreferent Matthias Winstel, Pastoralreferent Michael Maier, Pastoralreferent Raimund Miller, Pfarrer Patrick Meschenmoser
Das Gebiet der Seelsorgeeinheit Bad Wurzach (rot markiert) ist identisch mit dem Territorium der Stadtgemeinde Bad Wurzach. Die Gemeinde Bad Wurzach im Norden des Landkreises (grau umrissen) ist flächenmäßig eine der größen Kommunen in Land.