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Dietmanns - Nun war es endlich wieder soweit: Gemeinsam mit dem MV Willerazhofen machte sich der Musikverein Dietmanns in der Friedrich-Schiedel-Halle musikalisch auf den Weg in die kalifornische Traumfabrik, nach dem Motto „Dietmanns meets Hollywood“.

Also war das Konzert auch eine Art Premiere, was in der wunderbar dekorierten „Hollywoodfabrik-Halle“ bereits bei der Begrüßung anfing: erstmals in der 175 +1 jährigen Geschichte des MV Dietmanns wurden die Gäste, darunter Klaus Wachter vom Kreisverband und Petra Springer, Leiterin der Jugendmusikschule Bad Wurzach, mit Petra Kibler von einem weiblichen Vorstandsmitglied begrüßt.
Charmant und souverän erledigte sie diese Aufgabe und erläuterte dabei die besonderen Beziehungen zu der Gastkapelle. Im Jahre 1990 hatten die beiden Vereine das letzte Mal gemeinsam konzertiert, viele der jetzt aktiven MusikerInnnen waren damals noch gar nicht geboren gewesen.

20 Jahre lang wurde die Willerazhofener Kapelle mit Erich Steiner von einem „waschechten“ Dietmannser dirigiert. Und Manfred Schuhmacher, der jetzige Dirigent der Gastkapelle ist seit 2006 mit der Dietmannser Tenorhornistin Elvira verheiratet, zwei der drei Kinder spielten bei dem Konzert mit.
„Dettmanser treffat Hollywudder“, die schwäbische Übersetzung passte bestens, da der Gründer von Hollywood ein Schwabe war. Denn Carl Lämmle aus Laupheim baute auf seiner Farm im fernen Kalifornien die berühmten Universal Studios auf.

„Mit vollen Segeln“ starteten Manfred Schuhmacher und seine Musiker dann auch dynamisch in das Konzert. Der Konzertmarsch des österreichischen Komponisten ist eine Auftragskomposition die Klaus Strobl zum 175jährigen Bestehen der Musikapelle Haiming (Tirol) im Jahre 1997 geschrieben hatte.
Höchste Ansprüche an die Musiker stellte Manfred Schuhmacher an seine Musiker mit „Noah´s Ark“ des belgischen Komponisten Bert Appermont. Unter dem souveränen Dirigat von Schuhmacher lösten diese die Aufgabe bravourös und machten das vierteilige Konzertwerk auch für die vielen Musikerkollegen im Publikum zu einem Ohrenschmaus.
„Es war wieder an der Zeit für einen Walzer“ sagte Manfred Schuhmacher, der selbst auch die einzelnen Stücke ansagte, vor dem Walzer „Gedankenfrei“ des jungenösterreichischen Komponisten Matthias Werner. Seine Wahl fiel auf den Symphonic Waltz, einem modernen Konzertwalzer.
Mit „Fire in the Blood“ des Engländers Paul Lovatt-Cooper begab sich Schuhmacher auf ein ihm wohlbekanntes Terrain: Das eigentlich für Brass Band geschriebene Stück hat der bei diversen Brass-Kombos (Verstehen Sie Brass?Brass Band A7) Tätige selbst für Blaskapelle arrangiert (O-Ton Schuhmacher: „Umgepfriemelt“). Tatsächlich hörte sich das Werk überhaupt nicht nach Stückwerk an – im Gegenteil – die vielen Musiker im Publikum waren absolut begeistert.
Mit der „Suite from The greatest Showman“ begaben sich auch die Willerazhofener Musiker auf den Weg nach Hollywood. In der Suite vereinigte der zeitgenössische japanische Komponist und Arrangeur Takashi Hoshide die vier bekanntesten Titel (The greatest show, Never enough, This is me und From now on) aus dem Musikfilm aus dem Jahr 2017 zu einem mitreissenden Medley, von den Willerazhofenern ebenso mitreissend gespielt. Kein Wunder, dass die Musiker mit „Rivers flow to you“ noch eine Zugabe geben mussten.

Nach der Pause konnte sich das Publikum gemeinsam mit dem Musikverein Dietmanns frisch gestärkt auf den musikalischen Hollywoodtrip machen. Gleich drei Ansagerinnen boten dabei eine eigene Show: Alina Jäger legte dabei ihre Aufgaben in jüngere Hände, sie fungierte an diesem Abend nur noch als Regisseurin. Ihre beiden Nachfolgerinnen Delena Tanner und Franka Riß übernahmen aber bereitwillig das bewährte Format des Infotainment (=Information und Unterhaltung). Sie witzelten dann auch gleich kräftig los. „Also sprach Zarathustra“ des deutschen Pilosophen Friedrich Nietzsche sei das kürzeste Stück, mit dem der MV Dietmanns je ein Konzert eröffnet hat.

Es sei ein Buch für Alle und Keinen. Nietzsche selbst nannte den Stil halkyonisch was „seelisch vollkommen“ bedeute, weswegen Delena Tanner ihrer Kollegin Franka Riß „philosophisches Gebabbel“ vorwarf ....Elegant bekamen sie den Bogen zum zweiten Stück, die Star Wars Saga von Georg Lucas mit seinen Figuren Skywalker, HAN Solo Darth Vader und Prinzessin Leia. „Es war einmal vor langer, langer Zeit in einer weit entfernten Galaxis...“ ist wohl eines der berühmtesten Intros der Filmgeschichte geworden – aber nicht weniger genial ist auch die Filmmusik von John Williams, welche die Dietmannser Musiker im Arrangement von Stephen Bulla in allen Registern stark forderte.

Sehr berührend präsentierten die Musiker dann musikalisch im Arrangement von Michael Geisler die Tragödie des Luftschiffes „Hindenburg“, das 1937 in Lakehurst bei New York in Flammen aufging. Es war eines der größten Flugobjekte aller Zeiten mit knapp 250 Meter Länge, das innerhalb von 34 Sekunden ein Raub der Flammen wurde, als sich die Wasserstofffüllung entzündete.
„How to train your Dragon“ oder auf Deutsch „Drachenzähmen leicht gemacht“ ist ein Animationsfilm aus dem Jahr 2010, dessen Musik John Powell schrieb. Ebenfalls und noch berühmter ist das Melodien-Medley von John Higgins aus dem 1994 erschienenen Film „The Lion King“ , bei dem natürlich das gefühlvolle „Can you feel the Love tonight“ das Elton John zum Soundtrack beigesteuert hatte nicht fehlen durfte.

Einen direkten Bezug zum Musikverein Dietmanns hatte das letzte Stück des offiziellen Programmes, das die Musiker spielten. Denn wie der Musikverein Dietmanns so ist auch der „Radetzky-Marsch“ von Johann Strauß Senior ziemlich genau 175 Jahre alt. Mit ihm verwandelte Dirigent Florian Renz die Friedrich-Schiedel-Halle ein wenig in den Wiener Musikvereinssaal und das Publikum klatschte begeistert mit. Natürlich blieb das nicht ohne Folgen: Zwei Zugaben „Colors of the Wind“ und die Polka „Böhmisches Vergnügen“ gab es fürs begeisterte Publikum noch obendrauf.

Zuvor bedankte sich MV D Vorstandssprecher Markus Riß bei allen die zum Gelingen des Gemeinschaftskonzertes sowie des Jubiläumsjahres und des traditionellen Frühlingsfestes beigetragen hatten. Er verwies darauf, dass an diesem Konzertabend 110 Musikanten auf der Bühne gestanden hatten, also bei beiden Ortschaften zusammengenommen 12 Musiker auf 100 Einwohner kommen.

 

 

 

Bericht und Bilder Uli Gresser

 

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halloRV

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