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Eintürnen - Seit dem Sommer haben Dirigent Alexander Dreher und seine Musiker das Konzert fest im Blick gehabt, nun konnten sie nach dreijähriger Pause am Vorabend von Allerheiligen endlich wieder in der vollbesetzten Festhalle auf dem Eintürnenberg ihr anspruchsvolles Konzertprogramm vor Publikum präsentieren.

Vorstand Roland Schmid war die Freude, aber auch die Erleichterung bei seiner Begrüßung anzumerken, endlich wieder vor Publikum spielen zu können und damit die Planungen und Probenarbeit nicht vergebens waren. Auch Bürgermeisterin Alexandra Scherer mit ihrem Mann Erwin, Ortsvorsteher Berthold Leupolz mit seiner Frau Edeltraut, zahlreiche Ehrenmitglieder sowie viele Musiker von Kapellen aus der Region waren gekommen.

Kurzerhand in „Eintürnen-Festival Music“ taufte Ines Haag, die wie immer charmant und kompetent durch das Programm führte, das Eröffnungsstück „Vienna Festival music“ um, das von Otto M. Schwarz in der ihm eigenen Tonsprache angelegt hatte.

Passender wie mit „Lord Tullamore“ hätten die Eintürner Musiker das auf den ursprünglich keltischen Jahresbeginn an Samhain nicht begehen können, denn daraus wurde vermutlich in den USA durch irische Einwanderer „Halloween“.

In Lord Tullamore setzte der niederländische Komponist Carl Wittrock seine eigene Vorstellung irischer Volksmusik um. Das Resultat ist eine sehr abwechslungsreiche dreiteilige Komposition, die man als mitreißenden, inspirierenden irischen Folk im kontinentalen Gewand bezeichnen könnte. Lord Tullamore enthält sowohl brillante technische Passagen als auch lyrische Momente der Ruhe. Unter dem souveränen Dirigat von Dreher meisterte die Kapelle das anspruchsvolle Oberstufen-Stück mit Bravour.

Mit „One Life – Ballade for Band“ des jungen deutschen Komponisten, Arrangeur und Dirigent Thiemo Kraas, der seine von vielen Orchestern gespielte Werke im renommierten Rundel-Musikverlag in Rot an der Rot herausbringt, brachten die Eintürner Musiker das Publikum ein wenig zum Träumen. Es handelt von der Indivdualität eines jeden Menschen und die Bedeutung von Familie und Freunden.

Mit seinen wunderbaren vorgetragenen Melodien verzauberten die Musikerinnen und Musiker auch die Menschen in der Festhalle. Mit „Voice of the Vikings“ ließ der österreichische Komponist Michael Geisler musikalisch die große Festkultur und Lagerfeuerromantik des nordischen Seefahrervolkes noch einmal aufleben, ehe sich die Musiker mit dem schwungvollen Konzertmarsch „Mars der Medici“ , den der holländische Komponist Johan Wichers als Dankeschön für die Ärzte, die für seine Genesung gesorgt hatten, schrieb, in die wohlverdiente Pause.

Aus dieser kehrten sie mit „Nineteen fifty eight, 1958“ einem Konzertwerk, das der Allgäuer Komponist Kurt Gäble zum 50jährigen der Jugendkapelle „Langenauer Schwäble“ schrieb, jener Musikkapelle in der er einst seine ersten musikalischen Schritte machte.

Mit einem swahilischen „Hakuna Matata (Alles in bester Ordnung?)“ von Ansagerin Ines Haag tauchten die Musiker ein in die Welt des Musicals „König der Löwen“, das seit 20 Jahren sehr erfolgreich in Hamburg aufgeführt wird. Mit der wunderbaren Musik von Elton John, Hans Zimmer und Nick Glennie-Smith für den gleichnamigen Disney-Zeichentrickfilm komponiert, brachten die Musiker das Publikum zum Träumen, weit weg von den heute noch drängenderen Themen, die Film und Musical bereits damals thematisierten.

„The Story“ ist ursprünglich eine Folk-Rock Ballade von Brandi Carlile, die 2007 die Charts eroberte. Sie erzählt eine Geschichte – die Geschichte über das Leben. So Facettenreich wie die Melodie der Ballade selber. Mal sanft und gefühlvoll, dann wieder rockig und kraftvoll. Diese Geschichte brachte Dreher und seine Musikerinnen und Musiker den Zuhörern sehr nahe.

„Kultig“ beschreibt am besten, was Thiemo Kraas mit dem zweiten Teil seiner „80er Kult(tour)“ als Medley zusammengefasst hat. „Dein ist mein ganzes Herz“, „Wunder gescheh‘n“, „Verdammt lang her“ und „Major Tom“ waren in den bunten, schrillen und etwas verrückten achtziger Jahren Riesen-Hits von Heinz Rudolf Kunze, Nena, Bap und Peter Schilling. Dass das schon „Verdamp lang her“ ist, wurde auch Bürgermeisterin Scherer und Ortsvorsteher Leupolz schnell bewusst, was sie aber nicht – wie viele andere auch – am Mitsingen dieser Ohrwürmer hinderte.

Mit dem Konzertmarsch „Olympiade“ des tschechisch-böhmischen Komponisten Jaroslav Labsky aus der k.u.k. Zeit endete das offizielle Konzertprogramm des Musikverein Eintürnen. Nicht jedoch ohne dass sich Vorstand Roland Schmid zuvor noch bei Dirigent Alexander Dreher für sein inzwischen siebenjähriges, riesiges Engagement bedankte.

Einen Teil-Abschied gab es ebenfalls zu vermelden: Für Ines Haag, die viele Jahre durch das Programm des Konzertes geführt hatte, war es das letzte Konzert in dieser Funktion. Ein besonderer Dank ging an die Sponsoren, denn für alle gespielten Stücke hatte der Musikverein in diesem Jahr einen Spender gefunden.

Den vielen Zugaberufen nachgebend spielte die Kapelle noch zwei Zugaben: Zunächst die Finkensteiner Polka und danach das Lied „´S ist feierobend“ welches das Publikum auf den bevorstehenden Feiertag einstimmte.

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

 

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halloRV

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