Bad Wurzach - Am vergangenen Sonntag feierte die Evangelische Kirchengemeinde Bad Wurzach einen ganz besonderen Festgottesdienst, der musikalisch vom Posaunenchor unter der Leitung von Johannes Wirth abgerundet wurde. Nicht nur dass eine Taufe stattfand und sich die neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden vorstellten, auch die Predigt war sehr außergewöhnlich.
In ihrer Begrüßung stellte Pfarrerin Silke Kuczera fest, dass Taufe und Konfirmation ganz eng zusammen gehören; denn in der Taufe sagen die Eltern und Paten „ja“ zu Gott, bei der Konfirmation tun dies die Jugendlichen, die mit 14 Jahren in der Kirche als erwachsen gelten, selbst. Die Taufe wurde von Prädikantin Astrid Greshake vollzogen, wobei es ein neues Element in der evangelischen Kirche gibt, nämlich den Taufbaum; er stammt aus dem KBZO in Weingarten, wurde beim Wiesenfest verschönert und bekommt nun bei jeder Taufe einen hölzernen Apfel mit dem Namen des Getauften angehängt.
Nach der Taufe stellten sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden vor, indem sie nicht nur ihre Namen nannten, sondern auch jeder zwei Gegenstände mitbrachten, die etwas über sie selbst und ihre Person wie auch über ihren Glauben aussagten. Auch die Predigt bezog sich auf die Konfirmandenzeit, denn Kuczera schlüpfte in die Rolle eines etwas ratlosen Konfirmanden, dem – in der Kirche sitzend – auf einmal Gott, gesprochen von Greshake, antwortet; eine umwerfende Dialogpredigt, die sehr authentisch wirkte, da Kuczera die aktuelle Jugendsprache verwendete.
Bühnenreife Dialogpredigt
Das Gespräch mit Gott führte letztendlich dazu, dass der vorher etwas zweifelnde Konfirmand dann doch neugierig wurde auf Gott, Glaube und die Kirche. Wie gesagt, eine außergewöhnliche, fast bühnenreife Predigt.
Im Anschluss überreichte Kirchengemeinderatsvorsitzende Ursula Weizenegger jedem der Jugendlichen eine ganz in weiß gehaltene Bibel, die jeder nach eigenem Gusto gestalten kann.
Passenderweise endete der Gottesdient mit einem außergewöhnlichen Nachspiel des Posaunenchors, denn „Probier´s mal mit Gemütlichkeit“ von Edgar Ott aus dem Dschungelbuch animierte zum Mitsingen und -wippen.
Und danach wurde im Gemeindehaus bei einem Sektempfang das einmal im Quartal stattfindende Geburtstagsständchen gefeiert, bei dem sich alle, die in den vergangenen drei Monaten ihr Wiegenfest begangen hatten, vom Posaunenchor ein Lied aus dem Gesangbuch wünschen durften. Ein außergewöhnlicher Sonntagmorgen.
Text und Fotos: Patricia Gragnato
Kirchengemeinderatsvorsitzende Ursula Weizenegger überreicht weiße Bibeln.
Der Posaunenchor unter der Leitung von Johannes Wirth.