Bad Wurzach - Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Vereines der Ehemaligen und Freunde des Salvatorkollegs stellte Vorständin Marina Fahrenbach das neue Projekt den Mitgliedern vor.
Doch bevor Fahrenbach in die Tagesordnung einstieg, bat sie die Versammlung sich zum Totengedenken zu erheben. Die Liste der Verstorbenen war in diesem Jahr wegen den beiden Coronajahren besonders lang.
Fahrenbach richtete den Mitgliedern auch die Grüße vom jetzigen Provinzial, dem ehemaligem Schulleiter Pater Friedrich Emde aus, der derzeit in Norddeutschland unterwegs sei.
Der Vorstand selbst hatte drei neue Gesichter vorzuweisen: Im Beirat sitzen nun Laura Waizenegger und Gabriel Gaupp, neu hinzugekommen ist Manuel Walentin als Digitalbeauftragter.
In ihrem Tätigkeitsbericht ging Fahrenbach zunächst auf die – nicht zuletzt auch durch Corona angestoßenen – Veränderungen im Erscheinungsbild des Vereines an. Der Verein wird zukünftig in den sozialen Medien (Facebook, Instagram) vertreten sein. Dazu gibt es eine neue Website, auch das Logo wurde überarbeitet.
„Wir wollen den Verein zukunftstauglich machen“, versprach die Vorsitzende den Mitgliedern und interessierten Jahrgängern. Für sie stellte die Versammlung auch eine Art Stimmungsbarometer dar, denn der viele Vereine nach Corona treffende Mitgliederschwund ging auch am Verein der Ehemaligen und Freunde des Salvatorkollegs nicht vorüber. Und mit dem neuen Slogan „Fördern und Verbinden“ und dem am 11. November stattfindenden „Zukunftstag“ – ein Hybrid aus Studien- und Bewerbungsberatung, die bisher im Wechsel vom Verein veranstaltet wurde – bringt der Verein ein neues Format an den Start. An jenem Tag kann jeder Zehnt- und Elftklässler ganztägig bei den Beratern vorstellig werden.
Schulleiter Klaus Amann berichtete von den Neuerungen, die in den letzten beiden Jahren im Salvatorkolleg stattgefunden haben. Sichtbarste Veränderung war die Neugestaltung des Schulhofes, an der eine Projektgruppe von Schülern in Zusammenarbeit mit einem Architekten Ideen einbringen und verwirklichen konnte. In zwei weiteren Bauabschnitten wird eine Anlage mit verschiedenen Sportmöglichkeiten nördlich der Schule gebaut. Sobald die Stadt eine genauere Planung zur Umgestaltung des Busbahnhofes vorlege, sollen im Bereich des Haupteinganges der Schule im Westen Radabstellmöglichkeiten geschaffen werden.
Auch am Kolleg schreitet die Digitalisierung voran, auch angeschoben durch den von Corona erzwungenen virtuellen Unterricht. Seit Mai 2020 ist ein neuer Server im Einsatz, der sehr gut funktioniert. Jeder Lehrer wurde inzwischen mit einem IPad ausgestattet. Zusätzlich wurden weitere IPads zum Ausleihen für Schüler angeschafft. „Wir haben das uns zugestandene Geld aus dem Digitalpakt zu 100 % abgerufen.“ Zwölf digitale Touchdisplays hat die Schule inzwischen im Einsatz, daneben noch 20 Smartwalls. Auch das Tagebuch der einzelnen Klassen ist inzwischen digitalisiert.
Amann kritisiert aber auch die Politik: Die Geräte alleine anzuschaffen sei nicht ausreichend, was dazu gehöre, seien auch das Fachpersonal, sprich die Ausstattung mit genügend Lehrern. Denn so kam auch der langjährige Mathematiklehrer Karl Guter mit seinen 71 Lenzen zu einem überraschenden Comeback: Nachdem alle Oberstufenpläne fertig waren, ergab sich eine Personallücke (Schwangerschaft einer Kollegin). Nach den aktuell geltenden Corona-Regeln hieß das: Sofortige Beendigung der Lehrtätigkeit. Und weil alle anderen Lehrer bereits verplant waren, wurde Guter aus seinem wohlverdienten Ruhestand geholt.
In den vergangenen drei Jahren sind 15 Lehrer aus Altersgründen ausgeschieden, besonders betroffen waren die Fachschaften Englisch und Französisch.
Aus pädagogischer Sicht war die Rückkehr zum Präsenzunterricht durchaus schwierig – manche Schüler hatte im ersten Halbjahr des vergangenen Schuljahres gerade einmal zehn Tage Unterricht an der Schule gehabt. Dem konnte mit Förderkurse, bei denen Studenten mit kleineren Schülergruppen arbeiteten, begegnet werden. Auch eine größere Zahl an Konflikten in den Klassen registrierte die Schulleitung. Hier konnte das Kolleg aus dem „Rückenwind-Programm“ Geld für zusätzliche Stunden beim Konfliktmanagement gewinnen.
Am Schluss seines kleinen Vortrages dankte Klaus Amann dem Verein: „Der Verein ist etwas ganz Besonderes, denn dank ihm konnte zur Förderung auch von Schülern aus finanzschwächeren Familien zusätzliche iPads angeschafft werden."
Kassier Michael Mönig konnte für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 ein positives Ergebnis vermelden. Denn die meisten Veranstaltungen mussten (als Präsenzveranstaltungen) abgesagt werden, so auch die Hauptversammlung. Dennoch waren dafür Kosten entstanden, weil die Planung bereits abgeschlossen war, als die entsprechende Regelung getroffen wurde. Eher besorgt äußerte er sich zu der Mitgliederentwicklung: Von 409 im Jahr 2020 war die Zahl auf 402 in 2021gesunken. Dieser Trend setzte sich auch 2022 fort: Bis September gab es sieben Todesfälle und sechs Austritte.
Die Kassenprüfung hatte keinerlei Beanstandungen der Kassenführung von Michael Mönig ergeben, so dass Carl „Charlie“ de Pers zur Entlastung schreiten konnte. Alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig entlastet.
Bericht und Bilder: Uli Gresser