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Bad Wurzach - Dass es Veränderungen in der Vorstandschaft geben würde, hatte Hubert Sing bereits in der Einladung angekündigt und diese hätten sehr gravierende Folgen haben können. Darauf wies die Kreisverbandsvorsitzende Hannelore Sieling die Mitglieder im Verlauf der Sitzung hin.

Zur ersten Hauptversammlung seit 2019 konnte der Vorsitzende Hubert Sing im T4 zahlreiche Mitglieder begrüßen, neben Hannelore Sieling auch ihren Stellvertreter Karl Siegfried Essig, sowie – zum ersten Mal – Bürgermeisterin Alexandra Scherer.

In seinem Tätigkeitsbericht für die letzten drei Jahre konnte er nur für 2019 von regelmäßigen Aktivitäten berichten: Vom beeindruckenden Besuch des Druckzentrums der Schwäbischen Zeitung bis zur Adventsfeier im Dezember.

Das Jahr 2020 begann dann für Hubert Sing persönlich mit schwerer Krankheit, die ihn praktisch für das ganze Jahre ins Krankenhaus bzw. ans Bett fesselte, aber auch der Rest der Welt war wegen Corona im Ausnahmezustand: Es waren keine Besuche und Zusammenkünfte mehr möglich, selbst innerhalb von Familien.

Nach zahlreichen Operationen kam Hubert Sing erst im Mai 2021 wieder nach Hause, während all dieser Zeit hatte seine Frau Gabi die Geschäfte des VdK Ortsverband geführt, wofür er ihr öffentlich seinen Dank aussprach.

Bei einer Vorstandssitzung im September 2021 wurde beschlossen, auch in diesem Jahr keine Mitgliederversammlung durch zu führen, zurecht wie der kurz darauffolgende Lockdown bewies. Obwohl alle Vorstandsmitglieder selbst mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten, waren sie weiter dem Verein und der Erfüllung seiner Aufgaben treu geblieben, wofür er ihnen ausdrücklich dankte.

Ganz persönlichen Dank sagte er Edith Boos, die in dieser Zeit die Geburtstagsbesuche bei den Mitgliedern gemacht hatte. Auch Schriftführer Wolfgang Tettmann schloss er in seinen Dank ein, der wegen einer kürzlich durchgeführten schweren Operation nicht anwesend sein konnte, aber weiterhin sein Amt für den Fall seiner Wiederwahl ausüben werde.

Wie wichtig der VdK in der öffentlichen Wahrnehmung auch in Bad Wurzach ist, zeigt die Entwicklung der Mitgliederzahlen des Ortsverbandes: 74 Neumitglieder (allein in diesem Jahr 24) stehen 38 verlorene Mitglieder entgegen. Der aktuelle Mitgliederstand beträgt für Bad Wurzach 315.

Mit nachdenklich stimmenden Worten endete er seinen Bericht: „Nach mehr als 75 Jahren Frieden hatten wir einen gewissen Wohlstand und eine soziale Sicherheit erreicht. Aber seit dem 24. Februar sind wir alle deutliche ärmer geworden, die soziale Schieflage hat sich in unserem Land noch einmal dramatisch verstärkt.“

Damit wies er auf die elementare Bedeutung des VdK hin, der sich für die Belange von Behinderten und Rentnern einsetzt.

Im Kassenbericht für die letzten drei Jahr verwies Sing auf den deutlich gestiegenen Kassenbestand, weil ja keinerlei Veranstaltungen möglich gewesen waren. Edith Boos bescheinigte ihm eine einwandfreie Kassenführung, so dass die Kreisverbandsvorsitzende Hannelore Sieling nachdem die Berichte von der Versammlung per einstimmigem Votum akzeptiert wurden, zur Entlastung schreiten konnte, die ebenfalls zu einem einstimmigen Votum führte.

Da Hubert Sing aus verständlichen Gründen für kein Amt mehr kandieren wollte, und sich von der Versammlung niemand bereit erklärte, blieb der Posten unbesetzt. Hedwig Forderer als zweite Vorsitzende erklärte sich zur Fortsetzung ihrer Tätigkeit ebenso bereit wie Wolfgang Tettmann, dessen schriftliches Einverständnis für eine erneute Kandidatur vorlag. Und auch Die Frauenvertreterin Edith Boos wurde einstimmig wiedergewählt.

Problematisch wurde es mit dem Posten des Kassiers: Hubert Sing wollte auch die Verantwortung dafür abgeben, aber niemand wollte den Posten übernehmen. Hannelore Sieling verwies darauf, dass damit die Kassenverwaltung an den Kreisverband gehen würde und damit jede Kontobewegung über Ravensburg laufen würde. „Die Alternative wäre die Fusion mit einem anderen Ortsverband, aber im Sinne des VdK ist der Erhalt der Ortsverbände schon wichtig,“ sagte sie.

Deshalb gab sie den wiedergewählten Beisitzern Elisabeth Nowej, Josef Locher und Hans Breitinger als erste Aufgabe mit auf den Weg, einen neuen Vorsitzenden zu suchen, der dann auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gewählt werden könnte. Maria Angele und Klaus Eisele wurden einstimmig zu Kassenprüfern gewählt.

Sieling ging in ihrem Bericht als Kreisverbandsvorsitzende hart mit den bisherigen Regierungen ins Gericht, denn die Armen würden schon seit Jahrzehnten immer ärmer.

Wenn ältere Menschen ins Altersheim kommen, sind in kürzester Zeit die Ersparnisse (auch die der Kinder) weg, sie fallen in die Sozialhilfe. „Es muss sich grundlegend etwas ändern: gerechtere Löhne, um die Teuerung auszugleichen. Die Pflegesituation ist kritisch: Derzeit gibt es kein Kurzzeitpflegebett im Landkreis, weil das Personal fehlt.“ Die positive Seite seien die wachsenden Mitgliederzahlen, allein in den letzten drei, vier Jahren hatte der Kreisverband mehr als 1.000 Mitglieder dazu gewonnen. Dadurch habe der Personalbestand an Anwälten aufgestockt werden müssen.

Zu Corona, das ja noch nicht ausgestanden ist, komme jetzt noch der Krieg in der Ukraine und in seinem Gefolge eine Energiekrise und eine höhere Inflation. Dass von den Energiezuwendungen die Rentner, die nicht einmal ihre normalen Lebenshaltungskosten bestreiten könnten, ausgeschlossen seien, empfindet sie als dreisten Affront. Der Klageweg über den VdK sei eine Möglichkeit, um zu seinem Recht zu kommen, dauere aber oft Jahre. Die Bundesvorsitzende des VdK, Verena Bentele, setze da lieber auf Gespräche.

Bürgermeisterin Alexandra Scherer sagte in ihrem Grußwort, dass sie gerne gekommen sei. Sie freue sich, dass nach drei Jahren wieder ein Treffen möglich ist. Sie bedauerte die Entwicklung des sozialen Anstandes, deren Folgen viele Menschen getroffen hat. Sie beglückwünschte den Orts- und Kreisverband zu den steigenden Mitgliederzahlen.

Nachdem Hubert Sing von Hannelore Sieling für 40 Jahre aktive Mitarbeit im VdK geehrt worden war (andere Ehrungen siehe Ehrungsliste), gab es doch noch ein positives Zeichen von ihm: Er erklärte sich bereit, weiterhin als Kassier tätig zu bleiben, bis ein Ersatz für ihn gefunden und gewählt werden kann.

Mit einem vom Ortsverband bezahlten Vesper endete die erste Nach-Corona Hauptversammlung des VdK-Ortsverbandes Bad Wurzach.

 

Für 10 Mitgliedschaft im VdK standen zur Ehrung an:

Hans Angele, Daniela Alt, Arnold Josefine, Klaus Eisele, Johanna Eisenbarth,Carmen Föhr, Klara Forderer, Petra Grimm, Conny Hartmann, Josef Herberger, Franz Hierlemann, Otto Hirscher, Werner Jacobs, Aloisia und Walter Jöchle , Anneliese Jundbauer, Gudrun Kalb, Franz Kempter, Hildegard Kling, Robert Krattenmacher, Johann Lott, Gabriele Menig, Hannelore Müller, Alex Peschel, Dirk Sachse, Friedlinde Schmid-Fischer, Joachim Schnabel, Heike Seker, Drago Sojic, Lothar Vonier, Jürgen Weissmann, Robert Wetzel, Paul Widler und Gabriele Wolff.

 

Für 25 Jahre Treue zum VdK standen zur Ehrung an:

Walli Altvater, Stefan Arnold, Meinhard Baron, Jochen Brechtelsbauer, Mathilde Feirle, Otto Freisinger, Julius Hager, Margot Heisele, Brigitte Jegler, Rafael Keckeisen, Josef Lamp, Anton Müller, Bernd Netzer, Hans-Peter Schmuck, Wilfried Schmuck und Michael Späth.

 

Für 50 Jahre im VdK stand Jürgen König zur Ehrung an.

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

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