Bad Wurzach - Der Alfa-Club Deutschland machte bei seinem Treffen auch auf dem Klosterplatz in Bad Wurzach Station. Dazu hatte Olaf Gröner, Präsident des Bezirks Oberschwaben-Allgäu und Organisator des Treffens, ein ganz besonderes Rahmenprogramm ausgedacht: Ein Kochduell, angeleitet von Hermann „Haasi“ Haas zwischen zwei Alfisti als „Team Pasta“ trat an gegen ein „Team Spätzle“ bestehend aus Bürgermeisterin Alexandra Scherer und der Leiterin der Bad Wurzach Info, Johanne Gaipl.
Bereits zum zweiten Mal hintereinander führt die Alfisti ihr Regionaltreff ins schöne Oberschwaben: waren im vergangenen Jahr die Sehenswürdigkeiten der oberschwäbischen Barockstraße im Vordergrund gestanden, so waren es in diesem Jahr die lukullischen Genüsse von italienischer Pasta und schwäbischen Spätzle, die die Gruppe der Alfa-Fahrer auf dem Klosterplatz zusammenführte.
Olaf Gröner hatte für das Kochduell „Pasta vs Spätzle“ den in der Region bekannten Koch Hermann Haas mit eigenem Youtube-Kanal – „Haasi kocht“ – und eigener Kochschule in Seibranz gewinnen können. Die Partei der Spätzle-Fraktion war mit der Bad Wurzacher Bürgermeisterin Alexandra Scherer und Johanne Gaipl, der Leiterin der Bad Wurzach Info prominent besetzt.
Olaf Gröner erklärte, wie es zu der Idee mit dem Kochduell kam: „Alfa Romeo ist weltweit wohl die einzige Auto-Marke über die ein eigenes Kochbuch herausgegeben wurde. Mit Rezepten, aber auch vielen Geschichten zu den Leuten, die in den vergangenen 100 Jahren den Mythos von Alfa Romeo gegründet haben.“ Deswegen kam er auf ein Kochduell, dessen Spendenerlöse für einen guten Zweck – in diesem Fall für die Nachwuchsarbeit der TSG-Turner die nämlich die Bewirtung der Alfisti und der Besucher während des rund dreistündigen Aufenthaltes auf dem Klosterplatz übernahmen.
Damit das Duell auf der Pasta Seite authentisch besetzt war, durfte sich der einzige einer italienischen Familie enstammende Alfa-Fan der Gruppe, Alfred Andreoli, natürlich die Pasta Truppe vertreten. Wobei er dies erst wenige Minuten vor dem Start des Duell erfuhr.... Ihm zur Seite stand Franz Schindler aus dem fränkischen Würzburg. Eigentlich sollte man meinen, beste Voraussetzungen für einen lockeren Sieg der Pasta-Partei. Doch weit gefehlt, denn trotz großer Schützenhilfe seitens des Star-Koches, denn dieser hatte für seine Schützlinge den Pastateig bereits vorbereitet, wobei er ihnen sogar noch gute Tipps auf die Folie geschrieben hatte, wie etwa die Laufrichtung des Teiges; aber er konnte sich auch auch die kleine Boshaftigkeit „die Folie entfernen bevor ihr die Nudeln schneidet“, nicht verkneifen.
Aber auch für das Damenteam hatte Haas einiges vorbereitet: Die erforderlichen Röstzwiebel vorbereitet und den Käse gehobelt, sowie gute Tipps, wie man den Teig für die Spätzle am besten schlägt usw. . Das Damenteam Scherer /Gaipl hatte es dadurch leichter. Dass die gebürtige Schwäbin Scherer ebenso wie ihre aus Schleswig-Holstein stammende Teamkollegin sich dennoch schwer tat, lag sicher auch daran dass im Hause Scherer Ehemann Erwin kochtechnisch die Schürze anhat: Er bekocht unter der Woche die beiden Kinder.
Dass es dennoch nur für ein Unentschieden reichte, lag sicher auch an dem groben Faux-Pas, den sich der italienische Pasta-Mann leistete: Er kippte die erste Tranche der schön geschnittenen Nudeln versehentlich anstatt ins kochende Wasser direkt in die Pastasauce, was Chefkoch Haasi beinahe Tränen in die Augen trieb. Dies tat es den anderen Alfisti ebenfalls, allerdings waren es bei ihnen Lachtränen. „Das werde ich noch Jahre zu hören bekommen,“ schwante dem Pechvogel Andreoli denn auch, während Scherer und ihre Mitstreiterin Gaipl bereits die ersten Teller ihrer selbstgemachten Kässpatzen genießen konnten.
Einige Besucher des Alfa-Treffens – und natürlich auch des Kochduells – bedauerten allerdings, dass der Boxenstopp im Vorfeld zu wenig publik gemacht worden war. Schade war dies auch für die TSG-Turner, die gegen Spenden für ihren Nachwuchs die Besucher bewirteten. Gab es doch neben dem Kochduell noch einiges zu sehen: 33 Fahrzeuge der Mythos-Marke, dabei wohl dem tollen Wetter geschuldet viele Spider wie die Cabrio´s bei Alfa Romeo heißen. Unter ihnen auch Friedrich Gebhart, Chef von Gisiton, der selbst einen Spider-Oldtimer sein eigen nennt und Mitglied im Alfa-Club ist, wollte sich das Event natürlich nicht entgehen lassen. Die weiteste Anreise hatte ein Fahrer der aus Sarstedt in Niedersachsen mit seinem Schätzchen exakt 602 Kilometer bis Bad Wurzach hinter sich bringen musste.
Koch Hermann Haas bekam an diesem Tag einen neuen Fan: Eine 82jährige Alfa-Fahrerin aus der Gegend von Schramberg, sammelt alles was mit ihrem Familiennamen Haas in irgendeiner Form zu tun hat und so konnte Hermann Haas sie mit einem seiner Kochbücher erfreuen, inklusive Selfie-Fotos mit dem Autor.
Und manche Technikfans schauten den Oldtimern sogar bis tief unter das Bodenblech, um zu sehen, ob dort noch alles original ist.
Bericht und Bilder: Uli Gresser