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Bad Wurzach - Nach drei Jahren gibt es endlich wieder ein „normales “ Heilig-Blut-Fest in Bad Wurzach, die Erleichterung darüber und die Vorfreude darauf war bei der traditionell am Pfingstmontag abgehaltenen Gruppenführerversammlung in jedem Redebeitrag spürbar.

Mit einem Gebet eröffnete Stadtpfarrer Stefan Maier, der übrigens auch für seine 10malige Teilnahme mit einer Anstecknadel geehrt wurde, die diesjährige Versammlung. Er verwies auf den „geistigen Führer“, jenes Grüne Heft, das in den Corona-Jahren den Wallfahrern den Prozessionsweg mit seinen Altären und die entsprechenden Bibelworte nahebrachte. „Wir dürfen wieder!“ kommentierte er den Neustart, und mit Blick auf Weingarten – wo in diesem Jahr erstmals Frauen an der Reiterprozession teilnehmen durften – seien diese hier von Anfang an dabei gewesen. „Wir freuen uns auf Sie!“

Bürgermeisterin Alexandra Scherer zitierte in ihrem Grußwort als Vorsitzende des Wallfahrtsausschusses einen Satz aus der Predigt von Superior Pater Konrad Werder vom der Gruppenführerversammlung vorausgehenden Gottesdienstes, der sie sehr berührt hatte: „So ist das heute der Auftakt zum Heilig-Blut-Fest, das sich wieder voll entfalten kann.“

Dem geistlichen „Ehrengast“, dem Erzabt von St. Ottilien, der nach der Reitersegnung mit den Gläubigen das Pontifikalamt feiern wird, steht mit Guido Wolf, dem neuen Vorsitzenden des Baden-Württembergischen Blasmusikverbandes ein ebenso passender „weltlicher“ Ehrengast gegenüber. „Denn was wäre das Fest ohne die Musikkapellen, die der Prozession die richtige Würde verleihen.“ Sie pflegten die Tradition aus dem Glauben heraus. Darüber freue sie sich sehr und dankte besonders der Musikkapelle Ellwangen, die ebenso traditionell zur Gruppenführerversammlung einige Musikstücke beitrug.

Erstmals wird Klaus Schütt bei einem „großen“ Heiligblutfest als Organisationsleiter fungieren. In seinem Beitrag dankte er zunächst den Anwohner des Baugebietes Reischberghöhe für ihr Verständnis, dass im vergangenen Jahr die Reiter in aller „Herrgottsfrühe“ unangemeldet sich dort aufstellten. Die Aufstellung der Abteilungen wird wie 2020 geplant erfolgen: Die erste Abteilung wird ab 7.00 Uhr aus der Herren- und Marktstraße zur Segnung beim Schloss ziehen, die zweite Abteilung, die bis 7.30 Uhr parat stehen sollte, dann von der Schulstraße und Marktstraße.

Die Musikkapelle Mittelbuch wird in diesem Jahr bei den Altären spielen und das Pontifikalamt musikalisch begleiten. Er dankte auch den vielen Helfern und dem Bauhof für ihr großes Engagement. „Wir hoffen auf ein unfallfreies Fest und gutes Wetter.“

Kassier Ludwig Brechter brauchte für seinen Kassenbericht über drei Jahre nicht viel Zeit: Insgesamt war natürlich nicht viel los, wie aus einer anderen Zeit mutete daher sein Einwurf an, dass es 2019 sogar noch Zinsen für das Vermögen der Blutreiter gegeben habe. Auf jeden Fall hat sich (zu seinem Leidwesen auch wegen der wegbrechenden Zinsen) der Kontostand auf dem Niveau von 2019 gehalten.

Die Kassenprüfer Karl Ehrmann und Anton Brandiser – die sich beide zur Wiederwahl stellten und einstimmig wiedergewählt wurden – fanden bei ihrer Kassenprüfung keinen Makel, sodass der einstimmig vorgenommenen Entlastung des Kassiers nichts mehr im Wege stand.

Dr. Andreas Veeser wird in diesem Jahr erstmals als zuständiger Tierarzt die tiermedizinische Betreuung für die große Prozession übernehmen, nachdem er vor zwei Jahren die Nachfolge von Andrea Hagenlocher angetreten hatte. Veeser ist selbst Gruppenführer der Blutreitergruppe Immenried und wird am 08. Juli selbst mitreiten. Er erinnerte die Reiter daran, immer eine Stallwache bereit zu stellen und nie ein Pferd unbeaufsichtigt zu lassen. Um Zwischenfälle wie in diesem Jahr in Weingarten zu vermeiden sollten die Reiter immer genügend Abstand einhalten.

Neu in die Pferdeschätzkommission gewählt wurde Stefan Burkhart, Gruppenführer der Blutreiter aus Weissenau. Er wird zukünftig gemeinsam mit Kassier Ludwig Brechter, Tierarzt Andreas Veeser, Rainer Burkhart und Paul Maucher dieses Amt, das hoffentlich möglichst selten benötigt wird, ausüben.
Der Verlauf des Prozessionsweges wird unverändert bleiben, ebenso wie bei Notfällen einzig der allgemeine Notruf unter 112 gelten wird. Dies gab Organisationsleiter Klaus Schütt zum Abschluss bekannt.

Mit der Bitte um rechtzeitige Anmeldung bis zum 12. Juni der Veteranen, die von der Veteranentribüne aus die Prozession verfolgen werden, beendete Alexandra Scherer die diesjährige Versammlung.

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

 

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halloRV

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