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wow2019 578Bad Waldsee (Kolumne) – „Kritiker der Umsetzung „Altstadt für Alle“ vertreten ihre Einzelinteressen. Dem Einwand fehlt es an rechtlicher, sozialer und gesellschaftspolitischer Relevanz.“ Mit diesem harschen Worten plädiert Jürgen Malcher, ehrenamtlicher Kreisbehindertenbeauftragter Region Schussental, für die Abschaffung der Parkplätze in der Wurzacher Straße. Dass hierbei auch ein Behindertenparkplatz wegfällt ist weniger kritisch.

 

 

Man reibt sich beim Lesen der Sitzungsvorlage zur Entscheidung Wegfall der Parkplätze in der Wurzacher Straße immer wieder die Augen (Gemeinderatssitzung Montag 29. Juni 2020).

 

Jürgen Malcher bezeichnet in seiner Stellungnahme die Diskussion um die Parkplätze als „Schatten im Anflug“, frei nach dem Motto, wehret den Anfängen, lasst diese Diskussion gar nicht zu. Den Wegfall der Parkplätze in der Wurzacher Straße mit der Präsentation alternativer schon vorhandener Parkplätze in fußläufiger Entfernung bezeichnet er als Kompromiss, der den Kritikern entgegenkommt.

Die Argumentation gipfelt in einer Ablehnung mit der Begründung „Dem Einwand fehlt es an rechtlicher, sozialer und gesellschaftspolitischer Relevanz.“ Das ignorante Wegwischen von 1623 Unterschriften pro Parkplätze, bei dem annehmbar mehr Senioren und Behinderte unterschrieben haben als Besucher bei der Informationsveranstaltung anwesend waren, wie auch der ersatzlose Wegfall eines Behindertenparkplatzes, lässt an der gesellschaftspolitischen und sozialen Kompetenz des Kreisbehindertenbeauftragten zweifeln.

 

 

Park-Suchverkehr bis zum alten Finanzamt mit anschließendem Schauverkehr in der Wurzacher Straße

In obigem Satz steckt annehmbar die verkehrliche Wahrzeit. Mit den Parkplätzen beim „alten Finanzamt“ wird es einen Park-Suchverkehr in der Ravensburger Straße und der Hauptstraße geben, der bei Misserfolg durch eben diese Straßen und auch die Wurzacher Straße wieder abfließt, unabhängig davon, ob in der Wurzacher Straße Parkplätze angeboten werden oder nicht.

Das Fahren durch die Wurzacher Straße wird unwesentlich reduziert werden, man schaut gerne in die Schaufenster der dann noch vorhandenen Geschäfte.

Die Grundlage für die Überlegung pro Parkplätze in nächster Nähe zu kleinen Einzelhandelsgeschäften hat sich mit Corona noch deutlich verschärft. Die Reduktion von Laufkundschaft zieht sich quer durch alle Branchen mitsamt der Gastronomie. Die Pandemie ist noch nicht zu Ende. Die Folgen, Insolvenzen wie Geschäftsaufgaben, Leerstände und Mietausfälle, sind erst in den nächsten Monaten absehbar.

 

 

Kompromissvorschlag der CDU

Das Interesse der Geschäftsleute liegt nicht darin mit der Planung „Altstadt für Alle“ den Mobilitätsstreifen zu verhindern. Der Mobilitätsstreifen ist mit oder ohne Parkplätze möglich. Das Argument Park-Suchverkehr ist nur wirksam, wenn der komplette Verkehr durch die Wurzacher Straße, ausgeschlossen wird, was nicht der Fall ist.

So kann der Vorschlag der CDU, vier Parkplätze an der breitesten Stelle der Wurzacher Straße, als gelungener Kompromiss gewertet werden. Die Einkaufsmeile „Wurzacher Straße“ ist mit und ohne Parkplätze möglich, der Erhalt der charmanten einzelnen kleinen Geschäfte ist mit Parkplätzen aber weitaus sicherer.

 

Wolfgang Weiß
dieBildschirmzeitung

 

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