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Bad Waldsee-Haisterkirch - Heute am 20 Januar, dem Gedenktag des heiligen Sebastian, kamen wie gewohnt zahlreiche Gläubige zum Festgottesdienst in die Haisterkircher Pfarrkirche Sankt Johannes Baptist.


Corona bedingt durften nur eine beschränkte Anzahl von Gottesdienstbesuchern zugelassen werden. Pfarrer Stefan Werner, der den Festgottesdienst zelebrierte, freute sich über den guten Besuch.

Ihm, wie auch dem Kirchengemeinderat, war es ein besonderes Anliegen, dass die über Jahrhunderte gepflegte Tradition mit einem jetzt an die Pandemie angepassten Angebot für gläubige Menschen fest verankert bleibt.

Deshalb wurden an fünf aufeinanderfolgenden Tagen in dieser Woche Gottesdienste und Impulsandachten im Freien vor der Sebastianskapelle angeboten. Viele Familien und Kleingruppen pilgerten und pilgern um den Festtag herum hinauf zur Kapelle. Wer den Stationenweg nimmt, freut sich über die Sterne-Stelen, die von engagierten Mitgliedern der Kirchengemeinde am Wegesrand und auch in der Kirche und der Kapelle aufgestellt worden sind.

Erstmals in der Geschichte dieses Gedenktages wurde die Festpredigt von einer Frau gehalten. Regina Steinhauser, die stellvertretende Schulleiterin der Schwäbischen Bauernschule Bad Waldsee, konnte für dieses Novum gewonnen werden.

Die examinierte Theologin verstand es bestens und mit deutlichen Aussagen zur Lesung und zum ausgewählten Evangelium, die Zuhörer zu überzeugen. Diese wurden konfrontiert mit dem gespannten Bogen von „fürchtet Euch nicht“ bis hin zur Frage der persönlichen Erreichbarkeit jedes Einzelnen hinsichtlich der Glaubensbotschaft Gottes.

Nicht gefehlt haben aktuelle Bezüge zur Christenverfolgung in aller Welt und dies in Verbindung zur Glaubensstärke des Märtyrers Sebastian. Aber auch auf das Versagen höchster kirchlicher Würdenträger hinsichtlich der Missbrauchsfälle durch Priester wurde kritisch hingewiesen.

Für diese Predigt gab es besonders viel Applaus am Ende des Gottesdienstes, als Pfarrer Stefan Werner und die gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderats Waltraud Ruf sich bei Regina Steinhauser bedankten und ihr auch ein Dankespräsent überreicht wurde. Großen Beifall erntete auch Organist Johannes Tress, der mit feinen Orgelklängen und singstark den Kirchenchor und die gewohnte Orchesterbegleitung bravourös ersetzte.

Mit viel Applaus bedacht wurden auch die Minis, die extra schulfrei bekommen hatten und sicher auch gerne die neuen Kirchenfahnen, die Pfarrer Werner im Rahmen des Festgottesdienstes segnete, nach St. Sebastian hinaufgetragen hätten.

Die große Wallfahrt musste wegen der Corona-Regelungen bekanntlich abgesagt werden.

Für die Fürbittgebete waren aktuelle Beiträge (zumeist Bitt- und Dankgebete) aus dem neuen Fürbitten- und Wallfahrtsbuch übernommen worden. Zahlreiche Kapellenbesucher hatten auffallend viele Bitten und Danksagungen auch in Bezug auf die Pandemie schriftlich formuliert. Die vielen Einträge sind ein Beweis dafür, dass ungewöhnlich viele Menschen den Heiligen als Fürbitter bei Gott verehren und auf ihn vertrauen.

Ortsvorsteherin Rosa Eisele, auch eine bekennende Verehrerin des Heiligen, war besonders erfreut darüber, dass Bad Waldsees Oberbürgermeister Matthias Henne und Minister a. D. Rudi Köberle wiederum nach Haisterkirch gekommen sind. Auch langjährige Wallfahrtsteilnehmer, so Gerhard Reischmann, Rudi Heilig und beispielsweise Margret und Karl Schmid aus Wolpertsheim, die seit 52 Jahren am Gedenktag zur Schar der Pilger zählen, waren zum „Bastiane“-Festgottesdienst gekommen.

 

Fototext: Rudi Martin

 

 

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halloRV

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