Bad Waldsee - Die Vorstellungen zur medizinischen Versorgung in Oberschwaben des Grünen Gesundheitsministers Lucha sind für die CDU Bad Waldsee nicht nachvollziehbar. Aus Sicht der CDU sind für eine vollumfängliche Versorgung der Menschen im Kreis und darüber hinaus dezentrale Strukturen notwendig.
Auch die Idee der Einrichtung von Ärztehäusern oder Zentren für Primärversorgung als Ergänzung zu einem großen Versorger in Ravensburg werden einer Versorgung der Menschen der Region nicht gerecht. „Allerdings sind wir froh, dass es nicht in der Kompetenz des Gesundheitsministers liegt, Krankenhäuser des Kreises zu schließen“, so der örtliche CDU-Vorsitzende, Maximilian Klingele. „Der Minister ist ja schon seit Jahren für provokante Äußerungen bekannt.
Umso wichtiger ist es, dass wir ihm hier entgegenstehen, denn die medizinische Versorgung im ländlichen Raum ist ein ernstzunehmendes Thema“, so Klingele ergänzend. Allerdings bereite es Sorge, dass Minister Lucha, im Rahmen seines Mandates, dem Kreis Steine in den Weg legen will und die Unterstützung bei der Sanierung von Häusern wie in Bad Waldsee kategorisch ablehnt.
Die Pandemie zeigt Bedarf auf.
Während der Corona-Pandemie wurde sehr deutlich, dass eine Struktur mit einem großen Versorger an zentraler Stelle nicht das Mittel der Wahl ist. Trotz dezentraler Struktur wurden Rehakliniken als Notnagel in die Akutversorgung eingeschlossen, um auch vor Ort eine Notversorgung sicherzustellen. Auch für eine immer älter werdende Gesellschaft sorgen lange Wege in ein nächstes Krankenhaus für eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung und machen eine enge Betreuung durch Angehörige nahezu unmöglich.
Kombination als Erfolgsmodell.
Die derzeitige erfolgreiche orthopädische Abteilung des hiesigen Krankenhauses ist ein deutliches Zeichen dafür, dass ein Krankenahaus mit einer sinnvollen Kombination aus Akutversorgung und Spezialisierung ein Erfolgsmodell sein kann. Zudem würde der Wegfall des Krankenhauses der Kurstadt Bad Waldsee als Gesundheitsstandort massiv schaden. Eine Verlegung der Orthopädie nach Wangen ist außerdem anfänglich mit zusätzlichen Kosten verbunden. Auch aus Sicht von Wangener Politikern und Medizinern aus der Region wird dies mit Sorge betrachtet.
Für die CDU Bad Waldsee dürfen rein ökonomische Gründe bei der Versorgung von Menschen nicht im Vordergrund stehen, auch wenn eine Schließung einzelner Häuser zunächst sinnvoll erscheinen mag. „Wirtschaftliche Vernunft ist wichtig, doch Ziel eines Krankenhauses muss in erster Linie die medizinische Versorgung der Menschen sein und nicht die Höhe der Rendite, die ein solches Haus abwirft“ so CDU Pressereferent Marc Schroedter.
Das Argument, dass der Mangel an Pflegekräften verantwortlich für die Schließung von Häusern sei, ist laut Meinung der CDU nur vorgeschoben und dient als willkommene Ablenkung vor einer drohenden Auseinandersetzung mit den Menschen vor Ort.
Dass eine Schließung kleiner Häuser nicht nur in den betroffenen Städten für Unglauben sorgt, zeigt die Haltung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Auch von dieser Seite wird eine Schließung kleiner Krankenhäuser teils kritisch gesehen, denn nicht nur große Krankenhäuser können entsprechende Qualität liefern.
Mit Blick auf die Demografie würden geriatrische medizinische Behandlungen immer wichtiger – und die bedürften keiner Bündelung in großen Zentralversorgern.
Laut der DKG birgt die Gefahr der Zentralisierung das Risiko großer Versorgungslücken und Wartelisten für Patienten, wie sie aus anderen Teilen der Welt bekannt sind. „Diese Haltung der DKG zeigt deutlich, dass Minister Lucha mit seinen Zentralisierungsfantasien an der demographischen Entwicklung und der Lebensrealität im ländlichen Raum vorbeiregiert“, so Klingele ergänzend.
Aus diesem Grund fordert die CDU Bad Waldsee auch weiterhin eine hochwertige medizinische Versorgung vor Ort, die sicherstellt, dass auch den Menschen im ländlichen Raum eine entsprechende Behandlung zugänglich gemacht werden kann. „Wir bedanken uns ausdrücklich bei unseren Waldseer Kreisräten, unserem Bürgermeister Matthias Henne sowie der Bürgerinitiative zum Erhalt unseres Krankenhauses und unterstützen sie nach Kräften in ihrem Vorgehen“, so Klingele abschließend.
Bericht Marc Schroedter