Bad Waldsee - Wenn es dunkel wird in Bad Waldsee lohnt sich ein Spaziergang durch die Innenstadt ganz besonders. Viele öffentliche und private Gebäude erstrahlen im Glanz bunter Scheinwerfer. Rote, blaue, grüne Lichter geben den Gebäuden völlig neue Akzente.
Unser Rundgang beginnt am Gut-Beta-Platz. Orangerot erhebt sich die beeindruckende Fassade der Stiftskirche Sankt Peter mit den beiden mächtigen, über Eck gestellten Türmen in den schwarzen Nachthimmel. Die Lichterführung hebt jeden Absatz und jeden Schnörkel, die sich die alten Baumeister ausdachten und die Stuckateure in Szenen setzten, besonders plastisch hervor.
Ein netter Weg schlängelt sich zwischen PMZ und Metzgerei Huber ins Entenmoos und vorbei an der Pizzeria auf die Bleichestraße. Hier erstrahlt das Zunfthaus in der ehemaligen Ölmühle. Das Faselhannes Wappen prangt über der Einganstür. Der Eckerker ist plastisch herausgearbeitet und die Fassade wird bekrönt vom Fachwerkgiebel.
Die Volksbank am zukünftig wichtigsten Eingang zur Innenstadt hat sich für ein kühnes Türkis entschieden. Gegenüber bei Wieland schimmert geheimnisvolle Weihnachtsbeleuchtung durch die Hecke, und die Krone über der Ladentür blitzt immer wieder hell auf.
Das Federle auf der Hochstatt kann sich ganz besonders freuen: Über das festlich rot und gelb beleuchtete Haus Mayer, das mit dem geschmückten Weihnachtsbaum leuchtende Zwiesprache hält.
Kühl präsentiert sich die zukünftige Stadtverwaltung, im vollen Glanz dagegen die Wurzacher Straße. Ein schöner Schluss: Der Hafendeckel. Überstand er als „Gluthafendeckel“ die Brände der gedrängten Häuser in Rosmarin- und Herrgottsgasse, wacht er heute über das Lichtermeer der Kaufmannschaft.
Bad Waldsees Vorzeigeplatz am Rathaus zeigt sich Baustellen geschädigt. Die Rathausfassade wird mit nur einem Spot angestrahlt, vielleicht um die romantischen Fenstereinfassungen nicht zu überstrahlen. Dafür bekommt das Museum den vollen Lichterglanz.
Der Rundgang durch die beleuchtet Stadt war völlig Corona konform. Selbst ohne Maske. Denn die Stadt war menschenleer. Schade eigentlich.
Bericht und Bilder Erwin Linder