Bad Waldsee - Unter dem Applaus der vielleicht hundert Zuschauer schossen die Konfetti-Kanoniere der Narrenzunft mit drei Trommelfell zerfetzenden Böllern die junge Fasnet ein. Unter den Klängen der Sammlermusik und mit viel AHA marschierte der Elferrat ins Areal.
Oberelfer Roland Haag begrüßte sein „Hochedles Narrenvolk“ samt Bürgermeister, erster Beigeordneter, insgesamt drei anwesende Ehren-Zunftmeister, von denen einer auch noch seinen achtzigsten Geburtstag feierte und deshalb mit einem Extra-Ständchen geehrt wurde.
Über das Gendersternchen fand der Zunfte dann noch den Weg ins Philosophische, denn so meinte er „ als Narr sind wir ja in erster Linie alle Menschen.“
Fasnetslader Ralf Zell nahm sich die städtischen Ereignisse in Reimform vor und auch kräftig unseren Bürgermeister auf die Schippe, der noch immer noch einem eigenen Haus in Bad Waldsee sucht: „im oigne Haus, des wär so schee, wenn er im nächschte Johr wird OB, als Datum desch koi schwierige Wahl, in Waldsee nimmsch a Narrezahl, am 22.2.22 in der Fasnet nächscht Johr, wird große Kreisschtadt Waldsee wohr...“ Des Bürgermeisters ausgefallenes Schuhwerk und das „achte Weltwunder“, der geteerte Löhleweg, fand ebenfalls Aufnahme in die Betrachtung.
Nach der Verteilung des „Martinibrot“ durch die Bäckergesellen der Bäckerei Herrmann ging unser Schultes ans Mikro und brachte seine Laudatio ebenfalls in Versform ans Narrenvolk. Und er bedauerte den Zunfte, dass aus ihm nach der Erhebung zur Großen Kreisstadt kein Oberzunftmeister würde.
„Ja, es gibt eine Ballfasnet“ verkündete Marco Ludescher, und gab auch gleich die Termine für bekannt.
Sven Hillebrecht war vom Krankenlager nur per „Tonschalte“ zu hören. Dank der modernen Technik konnten die Narren sich auch an seiner Reimkunst delektieren. Und als schließlich Hans Funk seine Ideen zum Motto, ebenfalls in Reimform vorbrachte, wars einigen Zuschauern schon zu kalt geworden.
Die Sammlermusik gab wie immer ihr Bestes und brachte die Zuschauer wenn nicht grade zum Kochen, so doch zum kräftigen Schunkeln und Mitsingen.
Unterstützt wurden die Waldseer Narren von der Sonne, die sich langsam aber sicher durch die Nebelschleier kämpfte und ihr freundliches Licht auf die Hochstatt schickte.
Ach ja, das Fasnetsmotto wurde natürlich ebenfalls verkündet: „Waldsee surft auf der 80er Welle.“
Bericht und Bilder Erwin Linder