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Bad Waldsee - Am Donnerstagnachmittag und -abend gastierte mit Bernd Kolhepp und Eckhard Grauer eines der bekanntesten schwäbischen Comedy-Duos mit ihrem neuen Programm „Die Rückkehr der Tresenritter“ in Bad Waldsee.

Die Veranstaltung von Spektrum K wurde anmoderiert vom Vorstand Hans Ehinger, der angesichts der nicht ganz ausverkauften Zuschauerbänke den Passanten auf der Uferpromenade zurief „Kommet, kaufet, goht glei los“.

Und los ging es dann auch. Kolhepp und Grauer alias Hämmerle und Leibssle waren mit dem Wohnwagen unterwegs nach, ja Venedig oder doch bloß Bregenz? So ganz weiß man’s nicht, denn zum Wohnwagengespann fehlt ein wichtiges Teil: das Zugfahrzeug.

Hämmerle: „I hon an Wohnwage, aber koin Führerschein und koi Auto“.
Leibssle: „I hon a Auto und an Führerschein, aber mei Auto hot koi Ahängerkupplung“

Und so kommt der Dritte ins Spiel: Schlotterbeck, der hat ein Auto mit Anhängekupplung, aber er ist gerade abwesend, denn er wurde losgeschickt, um drei kalte Biere zu holen.

In der Wartezeit philosophieren Hämmerle und Leibssle sich quer durch den ganzen Alltag. Von der weitläufigen Enge des Wohnwagens „do kaschd in der Küche schlofa und im Schlofzimmer koche“ geht’s nahtlos über zur Kreuzfahrt. „Jo, des war an Buchungsfehler, dass mir zwoi oi Kabine kriagt hond.“ Die Klobürste wurde umfunktioniert zur Fliegenklatsche und das Filmprogramm auf dem Kreuzfahrtschiff wurde gewürdigt: der Untergang der Titanic und 20.000 Meilen unter dem Meer.

Vor allem die Landgänge hatten es den beiden angetan. Leibssle: „Ischtanbul ischd an Döner“ während Hämmerle sich am Erwerb einer Wasserpfeife, die nicht pfiff und die er dann im Meerwasser wieder entsorgte.

Besonders brillant die Tauchszene, als die beiden Komödianten vorspielten, wie in tausenden von Jahren Archäologen das wertvolle Kulturstück aus dem Meer bergen.

Ein Ausflug Leibssles ins Casino endete in der Arrestzelle. „Rien ne va plus“ sagte der Croupier, und Leibssle darauf: „Also Herr Vaplü, so goht des it, jetzt spiel i“.

Political Correctness durfte natürlich auch nicht fehlen und vom Schwarzfahrer Plakat waren die beiden schnell beim Restaurant 3 Mohren, das umbenannt wurde in 3 Möhren.

Leibssle meinte dann das Schwarz in Schwarzfahren käme nicht von der Farbe Schwarz sondern vom jiddischen shvarts , das angeblich für „arm“ stünde. Und so bildeten die beiden eine Menge Wortspiele, bis sie bei Arnold Schwarzenegger ankamen und dann ging’s plötzlich nicht mehr...

 

Zum Schluß gab’s ein Dankeschön von Hans Ehinger mit zwei Flaschen Wein.

Hämmerle und Leibssle boten eine Stunde lang ein Feuerwerk an brillanten Wortwitz. In einer Sprechgeschwindigkeit, die echte Schwaben staunen ließ und meine Nebensitzerin, die sich als Westfälin bekannte, oft rat- und verständnislos zurückließ.

„Ja, wenn du hier wohnschd und it schwäbisch kaschd, ischd des ein echter Schtandortnachteil für di“ soweit Hämmerle.

Text und Bild Erwin Linder

 

 

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halloRV

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