Bad Waldsee - Das Jugendhearing unter dem Motto „Wir brauchen Deine Meinung - Wir brauchen Dich für Deine Stadt“, zu dem Bürgermeister Matthias Henne mit dem Slogan „Henne Hört Hin“ eingeladen hatte, fand am Dienstagabend im Strand- und Freibad recht guten Anklang.
Dreißig Jugendliche und einige junge Erwachsene nutzten diese Gelegenheit zum Meinungsaustausch, gaben Anregungen und stellten Fragen. Bürgermeister Matthias Henne ist dieses Mitmachen der jungen Generation ganz wichtig, wie er immer wieder betonte. Er hatte deshalb auch einen ganzen Stab von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung mitgebracht, so Claudia Altvater (Verwaltungsbereich Prisma), Brigitte Göppel (Pressestelle), Andreas Heine ( Leitung Hochbau), Carola Krebs (Leiterin Jugend- und Kulturhaus Prisma), Benedikt Metzler (persönlicher Referent des Bürgermeisters) und dazu Ulla Hauser (Freiraumplanerin aus Waldburg) sowie die Bürgermeisterstellvertreterin aus dem Gemeinderat Sonja Wild.
Das Team der Stadtverwaltung hatte dieses Hearing sehr sorgfältig vorbereitet. Auf Stelltafeln wurde anschaulich dargestellt, wie die geplante Erweiterung des Jugend- und Freizeitareals am Stadtsee aussehen könnte.
Auf den Tischen, die zur Bildung von schnell gebildeten Mitgestaltungsgruppen aufgestellt worden waren, konnten sich alle mit Schreibutensilien versorgen, um dann ganz persönliche Anregungen und Wünsche an den Stellwänden anzuheften. Dem Bürgermeister lag viel am lockeren Austausch und er versicherte, dass alle Anregungen aufgegriffen und hinsichtlich der Umsetzung geprüft werden. Immer wieder bat er darum, sich einzubringen und die persönlichen Vorstellungen zu dokumentieren. Seine Appelle hatten Erfolg, denn in den vier gebildeten Arbeitsgruppen wurde rege diskutiert und danach die jeweiligen Ergebnisse zur Erweiterung der vorhandenen Planungsvorstellung für alle gut erkennbar auf den Stelltafeln angebracht.
Auftrag I: Wünsche zur Gestaltung des Freizeitparks hinter dem See.
Eine ganze Reihe von Anregungen ergänzten den städtischen Planungsvorschlag. Die anschließende Bepunktung durch die Teilnehmer ergab folgende Wertung: Trinkstation mit 10 Punkten, Legale Wand für Kunst, Graffiti, Street-Art auch 10 Pkt., Ausleuchtung der gesamten Anlage mit 9 Pkt., Keine Cams (Überwachungskameras) mit 8 Pkt., Eine kleine Raucherecke, damit nicht überall Kippen herumliegen ebenfalls mit 8Pkt., Boulderblock (Klettervorrichtung) mit 7Pkt., Skater-Platz Erweiterung mit 6 Pkt., je 5 Punkte gab es für einen Basketball-Platz/Korb und den für Street Workout -Platz, für alle anderen Vorschläge, so auch für eine Videoüberwachung, gab es weniger Punkte. Diskussionsbeiträge gab es zum vorgesehenen Pumptrack, denn hier wurde angeregt, eine klare Abgrenzung zur bestehenden Skateranlage vorzunehmen.
Auftrag II: Eine pfiffige Namensgebung für das Freizeitareal finden.
Klare Favoriten für die Namensgebung kristallisierten sich schnell heraus. So landete die Bezeichnung „Area 339“ (Anlehnung an die Postleitzahl für Bad Waldsee) klar auf Platz 1 mit 33 Stimmen, gefolgt von Waldsee Jugend Park (WJP) mit 23 Stimmen und Frei-See-Park (FSP) mit 8 Stimmen.
Auftrag III: Wunschvorstellungen bezüglich einer kontinuierlichen Mitarbeit für Entwicklungen in der Stadt.
Für eine ständige Jugendvertretung in Form eines Jugendparlaments stimmten eine deutliche Mehrheit mit 29 Stimmen und ebenso mit 29 Stimmen möchte sich „Area 339 Kollektiv“ als Projektgruppe einbringen. Als weitere Projektgruppe möchten sich regelmäßig 9 Teilnehmer bei Street Workout/ Calisthenics (Geräteturnen/Akrobatik) einbringen. Auch für eine Inklusive Sportgruppe (z. Bsp. Fußball-Kleinspielfeld) stimmten 9 Gruppenmitglieder.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurden Punkte angesprochen, die Stadtverwaltung und Gemeinderat in Angriff nehmen und schon genommen haben. Es waren Fragen und Anregungen zum Rad- und Autoverkehr in Bad Waldsee, Pausenhofgestaltung, Wegfall der Busbuchten (Bleiche), Wohnungsnot und Mietpreise, Möglichkeiten für Gehandikapte schaffen, Wohnbaustrategie in Bad Waldsee.
Bürgermeister Matthias Henne freute sich über das rege Interesse der Teilnehmer an der städtischen Entwicklungstrategie und sicherte zu, dass er alle Anregungen gerne aufnehmen und ihre Umsetzungsmöglichkeiten prüfen lassen werde.
Ganz im Sinne von „Henne Hört Hin“ werden auch zukünftig solche Treffen angeboten werden. Wenn alles klappt, kann schon im nächsten Sommer die Einweihung eines Teils des Freizeitareals erfolgen. Eines stellte der Bürgermeister auch deutlich heraus: „Mit dieser Anlage soll keine Konkurrenz zu den Vereinen geschaffen werden.“
Text und Fotos: Rudi Martin