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Bad Waldsee - Am Donnerstagabend fand unter dem Motto „HENNE HÖRT HIN #DIGITAL“ ein Austausch zwischen Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Bürgermeister Matthias Henne, unterstützt von der städtischen Jugendbeauftragten Melanie Bukowsky und der Leiterin des Jugendkulturhauses Carola Krebs statt.

Etwas weniger als 40 Teilnehmer*innen nahmen am corona-bedingt digitalen Austausch teil. Auch wenn ein Großteil davon eher als Zuhörer agierte entstand ein 75-minütiger lebendiger Austausch, der interessante Ansätze und Ideen zur Jugendarbeit in Bad Waldsee lieferte.

Im Vorfeld der Veranstaltung, beworben durch eine Video-Einladung des Bürgermeisters, wurden Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 12 und 27 Jahren eingeladen, sich mit Bürgermeister Matthias Henne auszutauschen. Diesen interessierten die Meinungen der Jugendlichen zu Bad Waldsee: „Wie kann Bad Waldsee jugendlicher werden?“, „Welche Angebote wünscht ihr euch?“, „Was brennt euch unter den Nägeln?“.

Ein Thema, das von den Jugendlichen dabei gleich zum Beginn angesprochen wurde, ist das teils langsame Internet in Bad Waldsee. Die Forderungen dabei simpel: „Wir wollen schnelles Internet in Bad Waldsee“. Matthias Henne sicherte den Jugendlichen zu, dass im Gemeinderat bereits der Ausbau des Breitbandinternets beschlossen wurde und in Zukunft jedes Haus in Bad Waldsee schnelles Internet bekommen werde.

Neben fehlenden Vereinsräumen, die die Arbeit der Vereine in Bad Waldsee erschweren würden, wurde auch das Sportangebot in Bad Waldsee angesprochen. Während das Vereinsangebot positiv bewertet wurde, brachten die Jugendlichen ein, dass öffentliche Sportangebote und Sportanlagen fehlen. Zum Beispiel wünschte sich ein Jugendlicher ein öffentlich zugängliches Beach-Volleyball-Feld, eine Jugendliche kritisierte die Öffnungszeiten des neu erbauten Basketballplatzes am Döchtbühlschulzentrum.

Auch das Angebot öffentlicher Verkehrsmittel wurde von den jungen Erwachsenen kritisiert. Speziell die Jugendlichen aus den Ortschaften berichteten von wenigen Busverbindungen in die Kernstadt, was das Treffen von Freunden erschweren würde. Ebenso solle die Zug- und Busverbindung nach Ravensburg und Biberach verbessert werden. Bürgermeister Matthias Henne und Gemeinderätin Sonja Wild baten die Jugendlichen dabei auch um konkrete Rückmeldungen, welche Linien zu welchen Uhrzeiten verbessert werden müssen, schließlich stehe eine Neustrukturierung des ÖPNV in der Region an.

Selbstverständlich wurde auch das Jugendkulturhaus Prisma angesprochen. Leiterin Carola Krebs berichtete dabei von den Plänen der neuen Leitung und von laufenden Renovierungsarbeiten im Prisma. Ihr Ziel sei es „frischen Wind“ in das Jugendkulturhaus zu bringen. Corona-bedingt werde man 2021 mit kleinen Schritten starten, ab 2022 dann aber richtig durchstarten. Gefragt was aus Sicht der jugendlichen am Prisma verändert werden müsse, forderten diese das Angebot auch für ältere Jugendliche zu erweitern, wie z.B. Veranstaltungen, die Schulabgänger bei der Berufswahl unterstützen. Auch Inklusionsangebote für junge Menschen mit Behinderung würden bislang in Bad Waldsee fehlen und könnten eventuell im Prisma angeboten werden.

Auf die Frage Hennes was die Jugendlichen in Bad Waldsee toll fänden und was ihnen fehle, wurde vor allem das Freibad gelobt. Ein McDonald's und öffentliche Sportanlagen fehlen den jungen Erwachsenen. Am Altstadt- und Seenachtsfest wünschen sich die Jugendlichen speziell am Abend ein Programm, das auch für 14- bis 16-jährige zugänglich ist.

Zu guter Letzt erkundigte sich Bürgermeister Matthias Henne nach den Wünschen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, unabhängig davon wie viel die Wünsche auch kosten mögen. Neben einem weiteren Kunstrasenplatz, öffentlich zugänglichen Fußballplätzen, weiteren Räumen für die Jugendmusikschule und einem Festival in Bad Waldsee, wünschen sich die jungen Erwachsenen ein Stadtfest und Waldstockfestival ohne Sperrstunde. Matthias Henne dazu: „Bei der Sperrstunde sind wir natürlich auch an rechtliche Vorgaben gebunden. Aber schauen wir Mal was da noch drin ist.“

Was im Rahmen der 75-minütigen Gesprächsrunde klar wurde: die Jugendlichen in Bad Waldsee wollen zu Jugendthemen befragt werden und sich aktiv einbringen. Doch sie wollen auch, dass ihre Ideen und Wünsche nicht nur angehört werden, sondern von der Stadt unterstützt und umgesetzt werden. Letzteres sei in den letzten Jahren leider etwas kurz gekommen, wie verschiedene Teilnehmer und Teilnehmerinnen berichteten.

Bürgermeister Matthias Henne zeigte sich am Ende des Gesprächs begeistert und motiviert. Er freue sich zusammen mit den Jugendlichen Bad Waldsee jugendlicher zu machen und forderte diese dazu auf ihre Wünsche und Ideen den Zuständigen in der Stadtverwaltung oder im Jugendkulturhaus zukommen zu lassen. Auch kündigte er den nächsten Termin für einen Austausch an, bei dem u. a. eine Jugendvertretung für Bad Waldsee gewählt werden solle. Dieser findet am Mittwoch, 9. Juni 2021 statt. Wie Bürgermeister Henne hofft nicht digital, sondern gemeinsam in einer lockeren Runde.

 

Bericht: dieBildschrimzeitung, Leo Seebold

 

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Jugendkulturhaus-Leiterin Carola Krebs

 

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Jugendbeauftragte der Stadt Bad Waldsee Melanie Bukowsky

 

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halloRV

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