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Kreis Ravensburg/Wolfegg - Die Aktionsgemeinschaft für das Leben, ein im Kreis Ravensburg wirkender Verein, der gegen Abtreibung eintritt, hat 35-jähriges Bestehen gefeiert. In der Katharinenkirche in Wolfegg kamen – unter Coronabedingungen – am 14. November drei Dutzend der 200 Mitglieder des gemeinnützigen Vereins zu einem Dank- und Bittgottesdienst zusammen. Zelebrant war Neupriester Vitus von Waldburg-Zeil-Hohenems.

Vikar Vitus von Waldburg-Zeil-Hohenems (Weingarten) nahm kein Blatt vor den Mund. „Ihr werter Verein hat viele Leben gerettet. Doch es bleibt der Skandal von 100.000 Abtreibungen in unserem Land. Pro Jahr.“ Angesichts dieser „Schuld, die unser Volk auf  sich lädt“, tue es not zu beten und zu bitten. Für jene, die Schuld auf sich geladen haben und laden und für jene, denen das Recht auf Leben verwehrt wurde. Die Predigt war an Lukas 1,28 – 38 angelehnt, an die Ankündigung des Engels: „Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären.“ Maria habe ihre Schwangerschaft angenommen und auch ihr Umfeld sei zu ihr, der unverheirateten werdenden Mutter, gestanden.

Dieses Ja zum Leben sei heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr, beklagte der Prediger. Ein Mensch im Anfangsstadium werde nicht selten als „Zellhaufen“ angesehen, den man problemlos in den Abfall geben könne. Wenn aber auf dem Mars „eine Zelle Leben“ gefunden würde, wäre das eine Weltsensation.

Auch die Fürbitten, vorgetragen von der Vereinsvorsitzenden Maria Hartel (Aulendorf), galten dem Lebensschutz. „Lass die vielen Kinder, die nicht das Licht der Welt erblicken durften, bei Dir, Gott, Du Quelle allen Lebens, geborgen sein“ – so lautete eine der Bitten. In den Fürbitten wurde auch für die Politiker, die lebenswichtige Entscheidungen zu treffen haben, gebetet und es wurde namentlich an die verstorbenen Vereinsgründer Claus Jäger, Alois Graf von Waldburg-Zeil, Alfons Maurer sowie an das verstorbene Vorstandsmitglied Andreas Schockenhoff erinnert. Musikalisch umrahmt wurde die Eucharistiefeier von einer kleinen vereinseigenen Schola; an der Orgel saß Regina Adler (Wolfegg).

In ihrer Ansprache schilderte Maria Hartel die konkrete Vereinsarbeit. In den Jahren 2017 bis 2020 habe Rat und Hilfe durch den doch kleinen Verein in 18 Fällen zum Austragen einer Konflikt-Schwangerschaft geführt. Die Hilfe für Mütter ende aber keinesfalls mit einer Entbindung. „Es gibt Fälle, da begleiten wir eine Familie 20 Jahre lang.“ Neben materiellen Hilfen im Rahmen der Leistungsfähigkeit des Vereins und dem Gebet für die Mütter und ihre Familien wirbt der Verein auch in der Öffentlichkeit für sein Anliegen; so nutzt Maria Hartel, die treibende Kraft, die neuen Medien unermüdlich im Einsatz für ihr Herzensthema. Und man bekennt Farbe, indem man beim „Marsch für das Leben“ in Berlin und Zürich mitmacht, auch bei der „Woche für das Leben“.

 

Bericht: Gerhard Reischmann

 

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