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Rötsee - Eingeladen waren zur ersten Pferdesegnung in Rötsee am vergangenen Sonntag alle, „ob mit oder ohne Pferd“, wie es auf dem Plakat hieß. Den Gottesdienst im Freien in unmittelbarer Nachbarschaft zur Rötseer Wallfahrtskirche „Maria Königin der Engel“ zelebrierte Pater Konrad Werder vom Gottesberg in Bad Wurzach. Für die musikalische Begleitung sorgten die Rötsee-Bläser.

Gekommen sind dann an diesem sonnigen und heißen Sonntagnachmittag mehr als 20 Pferde mit ihren Reiterinnen und Reitern bzw. Kutscherinnen und Kutschern und fast 100 Gottesdienstbesucher, unter denen auch der Pfarrer der Seelsorgeeinheit Kißlegg, Gunnar Sohl und Gemeindereferent Alois Borho waren. Zweimal musste in den vergangenen Jahren die Segnungsfeier wegen schlechter Witterung und tiefem Boden abgesagt werden.

Pater Konrad war es ganz besonders wichtig, dass nicht nur die Pferde, sondern auch die Reiterinnen und Reiter und alle, die an den Tieren und der Natur ihre Freude haben, bei diesem Gottesdienst gesegnet werden. Dies zeigte er dann auch, als er nach dem Wortgottesdienst, begleitet von zwei Ministranten, Pferde, Gespanne und die Gottesdienstbesucher, die unter den schattenspenden Schirmen saßen, kräftig mit dem Weihwasser besprengte.

Trotz anderer Veranstaltungen im Umfeld von Rötsee kamen die Reiterinnen und Reiter zur Segnung, die vom Rötsee-Team in Zusammenarbeit mit den Blutreitergruppen Immenried, Waltershofen und Kißlegg veranstaltet wurde. Pater Konrad Werder ging in seiner Ansprache darauf ein, wie sehr die Segnungsfeier mit dem Wurzacher Blutritt und anderen „kirchlichen Ritten“ verbunden ist.

Dabei, so betonte er immer wieder, gehe es darum, den Glauben in ganz besonderer Weise zu bezeugen, aber immer auch Freude bei dieser Form der Gottesverehrung, wie es die Blutritte seien, zu haben. Im Anschluss an die Lesung aus dem Buch Genesis, in der Gott über die Erschaffung der Welt und der Menschen urteilte, dass „alles sehr gut“ sei, führte er aus, dass der Mensch sich demütig und auf Knien Gott zuwende.

Allerdings sei die Gottebenbildlichkeit von Mann und Frau auch Ausdruck dafür, dass die Menschen „aufrecht, ja sogar hoch zu Ross Gott begegnen dürfen“, so der aus Leupolz stammenden Geistliche wörtlich. Noch bevor er für die Pferde, für die Reiterinnen und Reiter und für alle, die Freude haben an den Pferden, den Segen erbat, wurde in einer Litanei die Fürsprache der Patrone des Viehs und der Bauern und Landwirtschaft erbeten.

Unter anderem wurden dabei die Heiligen Markus, Georg, Antonius, Wendelin, Leonhard, Franz, Bruder Klaus von der Flüe, Sebastian, Notburga von Eben, die auch als Patronin des Feierabends verehrt wird, und Ratperonius angerufen.

Einmal mehr wurde an diesem Nachmittag deutlich, dass Rötsee ein ganz besonderer Ort in Oberschwaben ist und das Rötsee-Team nicht nur bei kirchlichen Feiern zusammenhält und den Besucherinnen und Besuchern mit wohltuender Gastfreundschaft begegnet.

Text und Fotos: Günter Brutscher

 

 

 

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halloRV

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