Bad Waldsee - 2023 war ein erfolgreiches Jahr für die Störche in Bad Waldsee Die fünf Störchinen blieben alle ihren Storchennestern treu.
Reute
In Reute baute eine junge Störchin, die in Wolpertswende geschlüpft ist, mit einem unberingten Storch ein Nest im Lettenweg. Dieses Paar hat noch nicht gebrütet. Ob es nächstes Jahr wieder kommt?
An der Nordwestecke von Reute verunglückte am 5. Juni ein unberingter Storch an einem Strommasten. Bereits 2010 hatte man an einem ähnlichen Strommasten bei Haisterkirch optimale 105 cm lange Leitungsabdeckungen angebracht. Anfang Juli wurde der Unglücksmasten in Reute dann besser gesichert. Allerdings bleiben noch ein paar gefährliche Masten. Wenig hilfreich war das Landratsamt mit dem Hinweis, dies sollen die Ehrenamtlichen mit Netze-BW regeln.
Die Untersuchung des verunglückten Storch ergab, dass er sich hauptsächlich von Mäusen ernährt hatte.
Michelwinnaden
Die einzige Ortschaft, in der es mehr als ein Storchennest gibt, ist Michelwinnaden. Auf der Burg ist wieder die Störchin aus Bad Schussenried-Reichenbach und ein Storch aus Ummendorf. Erstmals flogen hier drei Jungstörche aus. Da diese beringt sind (von Herrn Peter Holl ausgeführt), konnte einer bei Hochdorf identifiziert werdebn.
Auf dem Mastennest beim "Löwen" in Michelwinnaden lebt Störchin AW648 2015, einst in Dürmmetingen beringt; schon seit sieben Jahre kommt sie nach Michelwinnaden; dieses Jahr hatte einen neuen Partner. Sie hatten kein Glück mit dem Nachwuchs.
In Winterstettendorf gab es dieses Jahr erstmals Storchennachwuchs.
Haisterkirch
In Haisterkirch brütete wieder Störchin Ava und Storch Axel. Erstmals flogen drei Jungstörche aus. Diese wurden dieses Jahr nicht beringt.
Steinach
In Steinach auf dem Brauereikamin brüteten dieses Jahr Storch Siegfried und Sieglinde zum zwölftenmal. Storch Siegfried lebte davor fünf Jahre in Männergemeinschaft. Drei Jungstörche wurden von Ute Reinhard beringt; sie sind inzwischen ausgeflogen.
Gaisbeuren
In Gaisbeuren brütete wieder jene Störchin, die vom Lützelsee (Kanton Zürich) stammt. Dieses Jahr wieder mit einem Storch aus Oggelshausen, allerdings einem, der zwei Jahre jünger ist. Auch in Gaisbeuren flogen drei Jungstörche aus.
Die Jungstörche schließen sich verschiedenen Storchenscharen an. Diese bestehen meist aus Einjährigen und Störchen, die noch kein Nest und Revier haben. Diese sammeln sich im Umkreis von 200 km, bevor es dann Richtung Spanien, im Ausnahmefall Richtung Bosporus oder Italien geht. Da die Elektromasten auf diesen Routen besser gesichert wurden, kommen im Frühjahr mehr als früher zurück. In Reute war Anfang Juni so eine Storchenschar, die gerne auf dem Kloster übernachtet hat.
Die Altstörche fliegen nun mal weiter weg von ihren Nestern, aber anders als früher geben sie auch im Herbst acht, dass keine andern Störche ihnen das Nest und Revier streitig machen.
Mehr Störche bleiben den Winter über in Oberschwaben, da sie gelernt haben, dass die Winter nicht mehr so hart sind. Es wäre aber falsch zu meinen, man müsse die Störche füttern, das würde ihre Überpopulation fördern, zu Lasten von Wiesenbrütern wie Kiebitz, die es in Bad Waldsee zum Glück auch noch gibt.
Bericht und Bilder: Hans Daiber
www.stoerche-bw.de
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