Bad Waldsee - Die fünf Kapellen, die der Arbeitskreis Heimatpflege der Solidarischen Gemeinde Reute-Gaisbeuren dieses Jahr aufsuchte (am 5. August), boten ein breites Spektrum, was Geschichte, Baustil, Größe und Ausstattung anbetrifft. Vierzehn Teilnehmer waren mit dem Rad unterwegs, der jüngste wurde von seiner Oma im Hänger chauffiert.
Schlosskapelle
Die Kapelle im Schloss Waldsee, 1745 erbaut, 1755 eingeweiht, wurde von allen erstmals betreten und bestaunt. Neben der reichhaltigen barocken Ausstattung fand besonders das Deckenfresko von 1751 Beachtung, handelt es sich doch bei der „Kreuzauffindung“ um das erste bekannte Werk von Eustachius Gabriel aus Unterschwarzach, der auch die Reuter Wallfahrtskirche mit vielen Fresken ausstattete. Mit einem Kanon wurde die gute Akustik des Raumes bestätigt.
Altarbild in der Schlosskapelle.
Deckengemälde in der Schlosskapelle.
Hopfenweiler
Skandinavisch-baltischen Eindruck vermittelte die hölzerne Fürstin-Sophia-Kapelle in Hopfenweiler, die zuvor 1889 bei der Weltausstellung in Paris zu sehen war.
Die Kapelle in Hopfenweiler.
Altarraum der Kapelle in Hopfenweiler.
Die Spitze Kapelle
In der Weite des Haistergaus ist die Spitze Kapelle eine auffallende Markierung. Bereits 1511 wird der interessante Rundbau, auch Gott-Vater-Kapelle oder Haisterkircher Cappel genannt, urkundlich erwähnt. Zusammen mit der anschließend besuchten Wendelinskapelle war sie für viele Jahre Ziel der Bittgänge um Abwendung von Unheil im Stall und auf der Flur.
Die Spitze Kapelle im Haistergau.
Die Wendelinuskapelle an der Straße von Haisterkirch nach Hittisweiler.
Der Heilige Wendelin ist ein Schutzheiliger für das Vieh.
Hittisweiler
Einen würdigen Schluss fand die Tour bei der Kapelle Maria Schnee in Hittisweiler. Per Zufall kamen die Radler am Weihetag der Basilika Maria Maggiore in Rom, der Namensgeberin der kleinen Kapelle, an. Diese wurde 1885 erbaut und mit den Schätzen der Vorgängerin reich ausgestattet. Der Besuch der etwas abseits gelegenen Kapelle ist sehr zu empfehlen.
Die Kapelle Maria Schnee in Hittisweiler.
Altar der Kapelle "Maria Schnee" in Hittisweiler
Leichter Regen auf der Heimfahrt konnte die Freude der Teilnehmer über eine interessante Rundfahrt nicht schmälern, die denn auch beim Abschluss im „Adler“ in Gaisbeuren zum Ausdruck kam.
Text und Fotos: Franz Zembrot