Bad Waldsee - Vier alpinerfahrene Läufer der LG Bad Waldseer Lauffieber wagten sich mit über 3.000 Teilnehmern aus aller Welt an das größte Trailrunnining-Event Deutschlands, den Zugsppitz Ultratrail, mit Start und Ziel in Garmisch-Partenkirchen.
Für Richard Köberle startete das Rennen über 88 Kilometer mit 4.040 Höhenmetern am späten Abend um 23 Uhr in Ehrwald. Mit Stirnlampe ging es auf den Wannigsattel. Dies war mit 2.182 Metern gleich die höchste Stelle des gesamten Laufes. Hier wurde es empfindlich kalt mit eisigem Wind und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Eine besondere Herausforderung waren auf dieser Höhe die Schneefelder und sehr matschige Passagen.
Dem langen Weg nach unten folgte sogleich der nächste Anstieg zum Scharnitzjoch auf 2.048 Metern. Endlich wurde es hell und die Orientierung fiel leichter. Um 8 Uhr war in Mittenwald die Hälfte der Strecke geschafft.
Über Schloss Elmau und durch die Partnachklamm führte der Weg zum dritten heftigen Anstieg. Nach Klettereinlagen über umgestürzte Bäume war der Osterfelder Kopf mit 2.025 Metern nach 14 Stunden erreicht. Hier gelang es Köberle, sich in der Altersklasse vom 5. auf Platz 3 vorzuarbeiten. In sehr guten 17:29 Stunden wurde er 46. bei den Männern und durfte sich über den 3. Platz in seiner Altersklasse freuen.
Auf die Königsetappe mit unglaublichen 111 Kilometern wagte sich Roman Schnetz. Von Garmisch-Partenkirchen aus wurde nach dem nächtlichen Start um 23 Uhr das Zugspitz-Massiv komplett umrundet. Zusätzliche Herausforderung waren 5.180 Höhenmeter. Von Anfang an kämpfte Schnetz mit einer leichten Verletzung, die ihn vor allem auf den Bergab-Passagen am konstanten Laufen hinderte. Mit eisernem Willen kämpfte er sich Kilometer für Kilometer durch. Ab Ehrwald lief er die gleiche Strecke wie die 88 Kilometer-Läufer.
Viele der Teilnehmer mussten das 111KM Rennen wegen Verletzung oder Überschreiten des Zeitlimits von 27 Std. aufgeben. Schnetz aber kam nach 24:23 Std. erschöpft, aber überglücklich als 325. bei den Männern und 78. in seiner AK ins Ziel.
Silvia Gropper und Günter Leykum hatten sich für den Mittenwald-Trail mit 45 KM und 1.920 HM entschieden. Leykum kam, trotz Sturzes, in 6:03 Stunden als 144. von 596 Männern und AK Platz 12 ins Ziel. Gropper benötigte auf der technisch anspruchsvollen Strecke 6:23 Stunden. Damit war sie hervorragende 40. und AK 5. unter 231 Frauen.
Text und Foto Karl Weber