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Bad Waldsee - Vor 50 Jahren wurde der neue Landkreis Ravensburg aus den beiden Altkreisen Ravensburg und Wangen gebildet. Am 16. Juni wurde im Waldseer Rathaus die Wanderausstellung zum Landkreisjubiläum eröffnet. Die Ausstellung mit dem Titel „hier leben“ ist im ersten und zweiten Stock des historischen Rathauses zu den üblichen Öffnungszeiten für das Publikum zugänglich (bis 19. Juli).

Als Hausherr begrüßte OB Matthias Henne die Gäste, unter ihnen auch Zeitzeugen wie Alt-Landrat Kurt Widmaier und Alt-Bürgermeister Rudolf Forcher.

Während das Schussental großstädtisches Flair habe, so Matthias Henne, würden schon zehn Kilometer weiter ländliche Strukturen vorherrschen. Er lobte Oberschwaben als eine dynamische Region von der Landwirtschaft bis zur Industrie, die breite Chancen böte. Neben dem Schussental und dem Allgäu sollte man bei der Betrachtung des prosperierenden Kreises auch die nördlichen und westlichen Teile wie etwa Bad Waldsee und Altshausen nicht außer Acht lassen.

Anja Kahle, als Dezernentin auch für die Kulturhäuser zuständig, bedankte sich für die Geleegenheit, die Ausstellung im Bad Waldseer Rathaus zeigen zu dürfen. Sie meinte, dass bei der Strukturreform vor 50 Jahren Regionen zusammenkamen, die sich erst lieben lernen mussten. Aber Ravensburg sei ein privilegierter Landkreis mit hohem Lebenswert, mit einer guten Wirtschaftsleistung. In den vielen Vereinen könne man Gemeinsamkeit erleben und das Ehrenamt habe einen hohen Stellenwert.

Videos als zentrale Ausstellungselemente
Der Hauptvortrag zur Ausstellung kam von Dr. Maximilian Eiden, Kurator der Ausstellung und Leiter der Kulturhäuser im Landratsamt. Eine Aufbereitung der Gemeinde- und Kreisreform vor fünf Jahrzehnte alleine aus regional-organisatorischer Sicht sei ein zu enges Thema für ein Jubiläumsprojekt. Anknüpfend an Erfahrungen im Bauernhaus-Museum Wolfegg sind bei der Ausstellung „hier leben“ auch auf Video aufgezeichnete Gespräche ein zentrales Element. Die Kuratoren Dr. Eiden und Jördis Anna Böhm, wissenschaftliche Volontärin am Kreisarchiv, führten hierfür mit unterschiedlichen Menschern, die im Landkreis leben, Gespräche, die auf Video aufgezeichnet wurden. Aus den Aussagen der Befragten wurden in einem aufwändigen Verdichtungsprozess vielstimmige thematische Kurzvideos, die in der Ausstellung zu sehen sind. Die Befragten treten in der Ausstellung als Pappfiguren auf. Ein QR-Code bei der Figur führt zum passenden Video. Also: Smartphone nicht vergessen beim Besuch der Ausstellung, sonst bekommt man nur die Hälfte mit.

Infotafeln mit Fotos, Texten und Grafiken sowie ein interaktiver Bildschirm vor dem Rathaus-Sitzungssaal machen die Gebietsreform von vor 50 Jahren erlebbar.

Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von den beiden Klarinettisten der Jugendmusikschule Greg Oberhofer und Marius Maucher.

Die Kuratoren hoffen auf einen regen Besuch.
Text und Fotos: Erwin Linder

Info: Bei der Kreisreform 1973 wurde der Landkreis Ravensburg am 1. Januar mit dem Landkreis Wangen vereinigt. Ferner wurden einige Gemeinden des Landkreises Saulgau und die Gemeinde Unterschwarzach des Landkreises Biberach dem neuen Landkreis Ravensburg angeschlossen. Am 1. Mai 1973 wurden die Ortsteile Höhreute, Niederweiler und Tafern der zum Landkreis Sigmaringen gehörenden Gemeinde Illmensee in die Gemeinde Wilhelmsdorfumgegliedert. Am 1. Januar 1976 wurden die Orte Gensenweiler, Hagnaufurt, Hervetsweiler und Wattenweiler aus der Stadt Bad Waldsee aus- und in die im Landkreis Biberach gelegene Gemeinde Ingoldingen eingegliedert.
Nach Abschluss der Gemeindereform in den 1970er-Jahren umfasst der Landkreis Ravensburg noch 39 Gemeinden, darunter acht Städte und hiervon wiederum fünf Große Kreisstädte (Bad Waldsee, Leutkirch im Allgäu, Ravensburg, Wangen im Allgäu, Weingarten). Größte Stadt des Kreises ist Ravensburg, kleinste Gemeinde ist Guggenhausen. (aus Wikipedia)

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Marius Maucher (li) und Greg Oberhofer von der Jugendmusikschule

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Eröffnung im Ratssaal

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Anja Kahle, Dezernentin im Landratsamt

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Dr. Maximilian Eiden, Kurator der Ausstellung

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Blick in ein Video

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Video-Gespräch

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Interaktiver Bildschirm (rechts neben der Infotafel)

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Pappfigur mit QR-Code

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Ausstellung im 2. OG

 

 

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halloRV

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