Bad Waldsee - „Das Fieber liegt wahrlich in der Luft“, so hieß OB Matthias Henne in der kleinen VIP-Area zwischen Rathaus und Touristinfo das neue Orga-Team, Vertreter von Sponsoren und Gemeinderat zur 21. Auflage des Lauffiebers Bad Waldsee willkommen.
Nach dem Rückzug von Benno Schultes, der zusammen mit Markus Brauchle, Franz Lorinser und Eckart Knof sowie einem großen Helferteam 20 Lauffieberveranstaltungen durchgeführt hatte, ist das neue Organisiationsteam nach den Worten des OB in den letzten Wochen und Tagen hochmotiviert und mit Herzblut zu Werke gegangen. „Toll, wie die sechs strammen Männer hier angepackt haben und ich freue mich ganz besonders, dass dieses Event auch weitergeht und schon ein Save the Date für das nächste Jahr bei mir angekommen ist: der 18.5.2024.“
„Neun Monate sind wir jetzt am Arbeiten, wir haben die Arbeit nicht unterschätzt, aber es geht ja nicht nur um unseren Aufwand, wir brauchen auch finanzielle Unterstützung und deswegen möchte ich die Gelegenheit hier nochmals für einen herzlichen Dank an unsere Sponsoren nutzen. Sowohl für die finanzielle als auch die Unterstützung mit Sachleistungen . Ganz besonders bei der Stadt für all die Hilfe, die wir bekommen haben“, sagte Marc Sültz stellvertretend für seine Mitstreiter Marc Schanne, Daniel Thoma, Jan May, Yannick Nolte und Ewald Fast. „Das Event muss weitergehen. Es darf nicht aufhören. Wir haben als nächsten Termin den 18.5.2024 eingeloggt.“
Kinder an den Start
Schon lange vor 11.00 Uhr, der offiziellen Startzeit, drängten sich am Samstag die jüngsten Läufer am Startband. Der erste Lauf war, wie immer, den Bambini vorbehalten. Moderator Achim Linder hielt Spannung und Disziplin bei den Jungs und Mädels bis acht Jahre aufrecht. „Schaut, dass eure Schuhbändel richtig geschnürt sind, lauft langsam los, drängelt nicht.“ Und dann wurden die Sekunden heruntergezählt: zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins: Mit Begeisterung stürmten die kleinen Läufer und Läuferinnen los.
Die guten Ermahnungen von Achim Linder waren vergessen. Jeder wollte vorne sein. Immerhin 700 Meter mussten die Kleinsten unter die Sohlen nehmen. Vom Rathaus über die Ravensburger Straße, am Ravensburger Torplatz links, Hauptstraße, Ulrich-Kuderer-Straße, Uferweg, Wettgasse und zurück zum Ziel am Rathaus. Nach 3:08 Minuten stürmte Konstantin Fröhlich als Erster über die Ziellinie, dicht auf den Fersen mit nur einer Sekunde Rückstand folgte Henri Steinhauser.
Erschöpft, aber glücklich stürmten die Kinder die Versorgungsbar unter den Rathausarkaden. Hier gab‘s für jeden einen Becher Erfrischungstrunk, eine Banane und vor allem: Für jedes Kind lag eine goldene Medaille bereit. Die Helfer hatten alle Hände voll zu tun, um sie um die Kinderhälse zu hängen.
Gruppe um Gruppe nahm die Strecke unter die Schuhe. Um 11.10 Uhr die Bambini 2, die Kinder bis 10 Jahre. Hier hatte Tim Löw mit 2:44 Minuten die Nase vorn. Darauf die Kids 1, bis 12 Jahre. Die mussten schon zwei Runden laufen, also 1400 Meter. In einer Zeit von 5:28 war Ben Jäggle der schnellste in dieser Gruppe. Um 11.40 starten die Kids 2, hier war Elias Rommel als Erster im Ziel.
Jetzt wurde es bunt
Nach den Kindern stand der Altstadt-Teamlauf auf dem Programm. Sieger wurde jene Gruppe, die in 42 Minuten die meisten Runden auf der ca. 1300 Meter langen Strecke durch die Altstadt und am See entlang zusammenbrachte. Dicht an dicht drängten sich etwa 600 Läufer in bunten Trikots zwischen Kornhaus und Rathaus. Wie eine bunte Woge ergossen sie sich nach dem Start in die Ravensburger Straße. Unter die Läufer des Teams „Große Kreisstadt Bad Waldsee“, das hinter dem Team Hymer den zweiten Platz belegte, hatte sich Bürgermeisterin Ludy gemischt, die mit beachtlichen fünf Runden eine gute Leistung zum Gesamtergebnis beitrug.
Für OB Matthias Henne ging es um Sekunden
Nein, er lief bei den Rennen nicht mit, aber er hatte ab 13.00 Uhr ein strammes Programm zu absolvieren. Zusammen mit Achim Strobel, Ortsvorsteher von Reute-Gaisbeuren, war er auf der Hauptbühne auf der Hochstatt zur Siegerehrung der Bambini- und Kids-Läufe. Einfach so den Kindern eine Urkunde in die Hand zu drücken, war Achim Strobel ein bisschen zu wenig. Ein paar Worte sollten die Kinder doch noch ins Mikro sprechen. Da und dort gab es hübsche Dialoge. Und so verrann die Zeit für den OB, der schon auf heißen Sohlen stand. Musste er doch Punkt 13.00 Uhr den Startschuss für den Versandhaus-Walz-10 km-Lauf am Rathaus abfeuern. Er schaffte es. Gerade so.
Fünfmal mussten die Läufer die Innenstadt-Seerunde absolvieren, damit sie die 10 km zusammenbrachten. Schnellster bei den Männern war Robin Habermann in 32:31 Minuten, schnellste Frau Stephanie Wunderle in 39:27 Min.
Höhepunkt: der RSW-Halbmarathon
Über 21,0975 genau vermessene Kilometer führte die Strecke durch die Altstadt, um den Stadtsee und durch Steinach, so dass beide Bad Waldseer Seen viermal umrundet werden mussten. Vor allem die Läufer, die nichts mit dem Sieg zu tun hatten, haderten mit der neuen Streckenführung: „Es ist schon sehr deprimierend, wenn man auf der Stecke von den Cracks überrundet wird. Das war auf der alten Strecke besser. Da wurde man auch mal überholt, aber weil’s ja nur eine Runde gab, konnte man nicht überrundet werden. Da sollten die Veranstalter nochmals drüber nachdenken.“ Hier konnten sich Verena Cerna in 1:24:07 und Marius Gelbing in 1:14:20 als Schnellste durchsetzen.
Ein rundum gelungener Event-Tag in Bad Waldsee
Ideales Laufwetter, nicht zu heiß, aber ohne Niederschläge, war die beste Voraussetzung für ein gelungenes Lauffest. Alles lief wie am Schnürchen und für die Besucher gab’s jede Menge guten Sport und gute Unterhaltung. Rund um den Rathausplatz sorgten die Bad Waldseer Wirte für Bestuhlung, Speis und Trank. Auf der Hochstatt waren jede Menge Garnituren für die Besucher aufgestellt, die sich an vielen Ständen mit Wurst und Wecken, mit Dinnete, Crepes und anderen Leckereien bestens versorgen konnten.
Text und Fotos: Erwin Linder
Marc Sültz gibt den Termin für nächstes Jahr bekannt: 18.5.2024
Kids beim Aufwärmen
Moderator Achim Linder: von Anfang dabei. Es ist sein 21. Lauffieber.
Medaillen warten auf die Kinder.
Im Stil von Otl Aicher: Medaillen mit Piktogramm.
Der Startschuss ist erfolgt.
Auf der ersten Runde.
Der allererste Sieger beim 21. Lauffieber.
Das tut gut!
Für jeden eine Medaille.
Die Helfer hatten alle Hände voll zu tun.
Wie eine bunte Woge.
Am Stadtsee.
Bild vom Teamlauf.
Spiel und Spaß für die Kleinen.
Gesehen am Wegesrand.
Die alten Hasen dürfen sich ausruhen: Benno Schultes und Markus Brauchle sowie Franz Lorinser und Eckart Knof haben – zusammen mit vielen Helfern – zwanzigmal das Lauffieber veranstaltet. Jetzt haben sie tüchtige Nachfolger gefunden, die am 20. Mai ihre Feuertaufe mit Bravour bestanden haben.
Auf der Hochstatt.
Achim Strobel bei der Siegerehrung.
Bea Lutz, Dritte bei den Bambini, im Interview.
Maja Lerner, Zweite bei den Bambini.
Henri Steinhauser, Zweiter bei den Bambini.
Zwei von 300 Helfern.
