Reute - Am Samstag konnte man aus den Medien erfahren, dass in Deutschland mehr als 200.000 KITA-Plätze fehlen. Dem konnte OB Matthias Henne mit der feierlichen Einweihung der neuen KITA in Reute ein dickes Kontra geben.
Die neue KITA
Warm und freundlich ist der Eindruck des komplett mit Holz verkleideten Gebäudes. Nach Süden, zur Grundschule und zum Garten hin öffnet es sich mit einer großzügig verglasten Front. Der Garten ist komplett eingezäunt, so dass die Kinder völlig gefahrlos im Garten spielen können.
Auch das Innere der neuen KITA ist hell und licht. Durch den Eingang betritt man eine große Aula. Sitz- und Spielinseln, ein Spielhaus dominieren den Raum. Von der Aula gehen die verschiedenen Räume ab. Nach Norden, zur Straße hin, die Funktionsräume wie Toilette und Wickelraum, Küche und die Schlafräume für die Kleinsten. Liebevoll sind hier die Bettchen aneinandergereiht. Über jedem Bettchen ein Foto des Kindes, das hier zum Schlummern niedergelegt wird.
Nach Süden ausgerichtet sind die großen Spielzimmer, von denen aus man überall in den Garten kommen kann. Man kommt sich ein bisschen vor wie bei den Sieben Zwergen: Tische und Stühle, passend für die Kleinsten, eine kleine Küche und viel, viel Platz zum Spielen. Insgesamt 900 qm Innenraum stehen den Kindern von 1 bis 3 Jahren zur Verfügung.
Die Geschichte
Die KITA in Reute ist nicht denkbar ohne das Engagement des Klosters. Die ersten Kinderschüler wurden im „Josefshaus“ des Klosters vor mehr als 50 Jahren von den Schwestern betreut. Als die neue Schule in Reute gebaut wurde, zog der Kindergarten in die „Alte Schule“ um. Dieses Provisorium konnte auch nicht auf Dauer bestehen und so wurde vor 50 Jahren der heutige Kindergarten errichtet und bezogen.
Mit der neuen KITA kommt die Große Kreisstadt ihrem gesetzlichen Auftrag nach, Plätze für Kinder von 1 bis 3 Jahren zur Verfügung zu stellen. Die KITA ist schon eine ganze Weile in Betrieb, die offizielle Einweihung wurde extra auf den 50. Geburtstag des Reutener Kindergartens gelegt.
Geburtstag startet mit einem festlichen Gottesdienst
Pfarrer Bucher zelebrierte am Samstagvormittag zum Auftakt des Festtages eine Heilige Messe. Anschließend war die offiziellen Einweihung der KITA. Besonders nett, wie die Kinder ihre Einrichtung in Besitz nahmen und sich fröhlich auf den Steinen tummelten.
Ein Blumenstrauß für die Leiterin
Pfarrer Bucher blickte mit Dank zurück auf die vielen Jahre Katholischer Kindergarten Reute. Er hob besonders die Leistung der 25 Mitarbeiterinnen in Vergangenheit und Gegenwart hervor und bedachte die langjährige Leiterin Claudia Köfer mit einem Blumenstrauß.
"Gut bauen, gut betreuen, Gut Beth"
OB Matthias Henne war die Freude an der Eröffnung dieses gelungenen Gebäudes richtig anzumerken. So kam sein Lob und der Dank an alle Beteiligten, vom Gemeinderat bis zu den Bauunternehmen, von ganzem Herzen. Die Stadt erfülle damit den Rechtsanspruch auf Krippenplätze. Mehr als drei Millionen Euro habe die Stadt in das Bauwerk investiert. Noch würden zwei Gruppen dort betreut, aber das Gebäude würde eine dritte Gruppe möglich machen. „Das ist auch ein wichtiges Signal an unsere Ortschaften, dass wir ihre Anliegen ernst nehmen“, so der OB in seiner Ansprache. Als Gastgeschenk brachte er einen Bollerwagen voller Spielzeug mit.
Bildungscampus Reute
Krippe, Kindergarten und Grundschule bildeten nun einen ganzen Bildungscampus, worauf er ganz besonders stolz sei, sagte Achim Strobel, Ortsvorsteher von Reute-Gaisbeuren, in seinem Grußwort. Er dankte allen Beteiligten und gratulierte zum 50. Geburtstag. Zweieinhalb Jahre nach der OB-Wahl könne ein Wahlversprechen von Matthias Henne eingeweiht werden. Besonders hob Strobel auch die Leistung von Bürgermeisterin Ludy und Stadtbaumeister Heine hervor. Damit die kurze Bauzeit überhaupt erst möglich wurde, kümmerten diese sich um eine sogenannte verkürzte Ausschreibung. Mit viel Mühe und Engagement hätten sie dieses mit Bravour gemeistert. „Herr Heine, mit diesem Bau haben Sie Ihr Meisterstück gemacht.“
Zahlen, Daten, Fakten
Daniela Weizenegger-Daiker vom Generalunternehmer Weizenegger, Bad Wurzach, brachte ein paar interessante Zahlen in ihrem Grußwort mit. Insgesamt verfügt die neue KITA über 900 qm Spielfläche. Dafür wurden 480 qm Holz verbaut und die 26 daran beteiligten Fachfirmen wandten insgesamt für den Bau 6000 Arbeitstunden auf. „Komprimiert auf neun Monate Bauzeit, das ist wie eine Schwangerschaft“, fügte sie mit Augenzwinkern hinzu. Sie brachte als Gastgeschenk für die KITA zwei Dreiräder mit.
Mit dem Segen Gottes
Nach den Grußworten segnete Pfarrer Bucher das Kruzifix, für das die Leiterin Claudia Köfer schon einen schönen Platz ausgesucht hatte, und bei einem Gang durch das neue Gebäude auch die Räume.
Dann konnte das KITA- und Kindergartenfest bis in den späten Nachmittag seinen fröhlichen Verlauf nehmen.
Text / Fotos: Erwin Linder
Nordost-Ansicht der KITA
Pfarrer Bucher überreicht Kindergartenleiterin Claudia Köfer einen Strauß (neben ihm die Gewählte Vorsitzende der Kirchengemeinde Reute, Franziska Tessling; der Kindergarten Gut-Beth steht in Trägerschaft der Kirchengemeinde).
"Gut bauen, gut betreuen, Gut Beth": OB Henne bei seiner Ansprache.
Die Macher auf Seiten des Generalunternehmers (von links): Herr Mast, Projektleiter; Frau Weizenegger-Daiker, Geschäftsführerin; Herr Daiker, Geschäftsführer.
OB Henne übergab der Kindergartenleiterin Claudia Köfer einen Bollerwagen voller Spielzeug.
Bei der Einweihung der KITA
"Krippe, Kindergarten und Grundschule bilden nun einen ganzen Bildungscampus": Ortsvorsteher Strobel bei seiner Ansprache.
Von der Firma Weizenegger gab es als Gastgeschebk zwei Dreiräder.
Die Segnung des Kreuzes.
Spielküche für die Kleinen.
Über jedem Sclhafplatz ist das Foto des "zugehörigen" Kindes.