Bad Waldsee - „Das ist aktiv gelebter Umweltschutz“ – so Oberbürgermeister Henne beim Spatenstich zur Erweiterung der biologischen Stufe an der Kläranlage Bad Waldsee am vergangenen Montag (8.5.).
Eher im Verborgenen beginnt mit diesem Spatenstich eine der größten Investitionen Bad Waldsees. Die Erweiterung der biologischen Stufe, mit einem Investitionsvolumen von ca. 4,5 Millioen €, ist nur ein Teil des Gesamtentwicklungskonzeptes zur Abwasserreinigung Bad Waldsees. Die aktuelle Belastungssituation der Kläranlage, die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete sowie der geplante Anaschluss der Kläranlagen Reute und Michelwinnaden machen den umfassenden Ausbau der Kläranlage im Herrschaftsried erforderlich.
Die bisherige biologische Stufe der Kläranlage hat ein Volumen von 3.120 qm. Hinzugebaut werden weitere 3.100 qm, also eine Verdoppelung der Kapazität.
Wie Harald Beyerle, Technischer Leiter der Stadtentwässerung, weiter ausführte, sind bis 2027 weitere Ausbaustufen, die auch Rückstände von Arzneimitteln und Mikroplastik aus dem Abwasser herausfiltern, geplant, so dass sich die Investitionen insgesamt auf ca. 14 Millionen € belaufen werden.
Ob der Zeitplan allerdings eingehalten werden könne, relativierte Beyerle mit dem Hinblick auf die unsicheren Liefersituation der Zulieferer. „Wo früher einfach eine neue Pumpe bestellt und am nächsten Tag geliefert wurde, müssen wir uns heute auf lange Lieferzeiten gefasst machen und uns mit Zange und Panzerband behelfen.“
Das geklärte Bad Waldseer Abwasser hält die strengen Vorschriften ein. Es wird mit ca. 220 Litern pro Sekunde in die Steinacher Ach und damit in das Wassersystem Bodensee/Rhein entlassen.
Text: Erwin Linder
Harald Beyerle, Technischer Leiter der Stadtentwässerung, erläutert die Konzeption zur Erweiterung der Städtischen Kläranlage. Rechts von ihm Bürgermeisterin Monika Ludy und OB Matthias Henne. Foto: Erwin Linder