Reute - Endlich, nach drei Jahren Pause, wieder ein Jahreskonzert, resümierte Vorständin Anja Merk bei ihrer Begrüßung am Ostersonntagabend um 20.00 Uhr in der rappelvollen Durlesbachhalle.
Unter den Zuschauern als Vertreter der Großen Kreisstadt Benno Schultes mit Frau Silvia, für die Ortschaftsverwaltung Frau Angelika Brauchle, eine große Abordnung des Klosters Reute, sowie Ehrenvorstand Rudi Heilig und Ehrendirigent Siegfried Frommelt. Vom Fürstentum Liechtenstein kam eine 20 Personen starke Abordnung mit dem Ehrendirigenten Anton Gerner, der heuer schon zum 49. Mal das Jahrskonzert des MV Reute-Gaisbeuren besuchte.
Dirigent Erich Steiner stellte für das Osterkonzert ein anspruchsvolles Programm zusammen.
Er eröffnete das Konzert mit der Oympic Fanfare von John Williams. Das zur Eröffnung der Olympischen Spiele geschriebene Stück ist für jedes Konzert ein geeigneter Einstieg, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu wecken.
Mit Sacri Monti von Marion Bürki ging das Orchester zusammen mit den Zuhörern auf eine Bergbesteigung. Man hörte das Plätschern des Baches, sah vor seinem inneren Auge die blühenden Bergwiesen. Ein Gewitter zog auf und entlädt sich über den Bergen bis zum Schluss die Sonne wieder scheint. Das opulente Stück ließ das ganze Können der über 60 Musiker hören.
Mit dem Thema von Schindlers Liste griff Erich Steiner zurück in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Der gleichnamige Film behandelt die Rettung vieler tausend Juden durch den Industriellen Oskar Schindler vor der Ermordung in den deutschen Vernichtungslagern. Das Stück wurde durch das einfühlsame Spiel der Violin-Solistin Sophia Skrdlant zu einem emotionalen Erlebnis, zu dem die gleichzeitig gezeigten Bilder an der Videowand ihren Teil beitrugen.
Geisterhaft ging’s mit dem „Ghost Ship“ von José Alberto Pina in die Pause. Die Komposition gab dem Orchester die Gelegenheit, seine Virtuosität mit schnellen, perkussiven Einlagen und schönen Englischhorn- und Oboenmelodien zu beweisen.
Nach der 20 minütigen Pause ging es weiter mit Pomp and Circumstance Nr. 1. Ein Klassiker aus dem Jahr 1901 aus der Feder des Komponisten Edward Elgar. Melodien, die gefallen und das Orchster von seiner besten Seite zeigen.
Das zweite Stück nach der Pause war die irische Melodie „May the Rose Rise“ von Markus Götz. Hier konnte die Violin-Solistin Sophia Skrdlant nochmals ihr eindrucksvolles Spiel unter Beweis stellen. „All of Me“ war die Adaption eines zeitgenössischen Chart-Hits an Blasorchester. Als Solist am Tenor Horn konnte Francesco Brändle glänzen.
Mit Jumpin at the Woodside von Count Basie schloss das Programm nach teils schwerer Kost mit einer fröhlichen Swing-Melodie ab.
Den über 800 Zuschauern hat’s gefallen. Sie sparten nicht mit Beifall und holten das Orchester für zwei Zugaben auf die Bühne.
Bericht und Bilder Erwin Linder