Reute-Gaisbeuren - Auf große Resonanz traf die Veranstaltung der Solidarischen Gemeinde Reute-Gaisbeuren im Seminarraum der Alten Schule. Zum Referat von Sigrid Schorn über „Zeit schenken von Herzen und im Rahmen“ versammelten sich knapp 50 Personen. Die Referentin war viele Jahre Geschäftsführerin bei den Caritas-Konferenzen Deutschlands in unserer Diözese. In dieser Funktion kümmerte sie sich um die Betreuung, Qualifizierung und Vernetzung der Ehrenamtlichen. Aktuell setzt sie sich als Referentin weiter für die Belange des Ehrenamtes ein.
Konstantin Eisele als Vorsitzender der Solidarischen Gemeinde betonte bei seiner Begrüßung, dass Sigrid Schorn in Reute keine Unbekannte ist. Seit der Gründung des sozialen Vereins vor über zehn Jahren habe sie sehr oft mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Vor dem Referat passte ein Zitat von Vinzenz von Paul: „Es sind nicht unsere Ideen, die uns glaubwürdig machen, sondern die Qualität und die Kraft unserer Taten. Die Armen leiden weniger an einem Mangel an Barmherzigkeit als an einem Mangel in der Organisation derselben“.
„In unserer Region hat das Ehrenamt nach wie vor eine sehr hohe Bedeutung, viele Menschen wollen sich hier aktiv für ihre Mitmenschen einsetzen“, lobte die Referentin die Engagierten. Bei dieser Tätigkeit kann laufend dazugelernt werden, mit neuen Menschen können wertvolle Kontakte entstehen. Auch müssen solche Einsätze nicht auf Zeit und Ewigkeit bestehen, eine Beendigung sollte wählbar sein. „Im Ehrenamt sollten auch Erfolge erkennbar sein, diese fördern natürlich die Einsatzfreude der Engagierten“, so die Referentin. „So motiviert, können auch Vorgaben wie Schweigepflicht, Datenschutz und viele andere Reglementierungen verstanden und eingehalten werden“. Ausführungen gab es auch zu den Themen: Kostenerstattung, Aufwandsentschädigung und Ehrenamtspauschale.
Der Besuchsdienst
Ein eigenes Wort galt den Damen und Herren des Besuchsdienstes. Neben den Ehrenamtlichen aus Reute-Gaisbeuren mit Irmgard Jacob an der Spitze waren auch zehn Frauen vom Bad Waldseer Besuchsdienst zusammen mit ihrer Leiterin Gertrud Meier anwesend. Sigrid Schorn sprach hier von sehr viel Fingerspitzengefühl. Bei solchen Gesprächen müssen immer die betroffenen Personen auch zu Wort kommen dürfen, egal um welche Themen es auch gehe. Sehr vorsichtig und auch sparsam sollte man doch mit Ratschlägen umgehen. Vorteilhaft ist hier auch die Einbindung der Familie oder sonstiger Nahestehender. Irmgard Jacob sprach an dieser Stelle von einer nur mäßigen Nachfrage eines Besuchsdienstes. Dieses wertete Schorn positiv: „Dann gibt es hier noch viele intakte Familien und Lebensgemeinschaften“.
Text: Rudi Heilig
Die Veranstaltung in der Alten Schule war gut besucht. Foto: Rudi Heilig