Bad Waldsee - Ja, wenn die Großen vom vielen Feiern schon ein wenig müde sind, gibt die Fasnet in Waldsee nochmals alles: für die kleinen Narren im Städtle. Wofür waren denn die Sammler eine Woche in Stadt und Land unterwegs? Ja klar, für den Narrensamen.
Wie die Großen versammeln sich die Kleinen um 14.00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein auf dem Gut-Betha-Platz. Vorneweg die Kanoniere mit Donner und Qualm. Dahinter Werners-Esel in Narrensamenausführung. Die Stadtkapelle schmettert den Narrenmarsch. Graziös die Garde-Gruppe aus Steinach. Gravitätisch die Elfer. Andi Hepp im Narrenkostüm führte den Narrensamen an. Schrättele und Faselhannes, noch ohne Maske, Prinzessinnen, Fledermäuse, Katzen und Zwerge, die Kleinen waren bestimmt so reich und phantasievoll verkleidet wie die Großen. Wer sich noch nicht alleine in den Umzug traute, wurde von den Sammlerinnen und Sammlern, von den eigenen Eltern und Großeltern begleitet. So ging’s kunterbunt durch die Stadt. Mit der Sammlermusik als Abschluss.
Der Kinderball
Der Umzug endete im Klosterhof und jetzt stürmten so viele wie eben reinpassten in das Katholische Gemeindehaus. Der Theatersaal platzte bald aus allen Nähten. Das Samm-lervölkle, das den Ball organisierte, hatte auch diesmal wieder ein schönes Programm zu-sammengestellt.
Nach der Stadtkapelle defilierte die Steinacher-Garde über die Bühne. Anschließend ein flot-tes Piraten-Ballett der Ballettschule Gleis 1.
Andi Hepp als närrischer Moderator hatte die Kinderschar voll im Griff und so folgte eine „Rakete“ auf die andere.
Der Zunftrat stellte den kleinen Mäschkerle die Masken vor. Aber o weh, was war denn das? Ein Wolpertinger? Den Kopf vom Schrättele, den Umgang vom Federle, Hosen und Gschell vom Faselhannes, den Korb vom Narro und die Schuhe vom Schorrenweible. Schnell hatten die Kinder erraten, was zu welcher Maske gehört und der Wolpertinger wurde wieder nach Hause geschickt. Und jetzt kamen die richtigen Waldseer Masken auf die Bühne.
Pause. Für Wurst und Laugenhörnchen und süße Schneckennudeln und die traditionelle Capri-Sonne
Der Höhepunkt: das Kasperle-Theater
Die Traditionsgruppe von Kasperle Roland Umbrecht hatte diesmal ein Krokodil vom Nil mitgebracht. Das stellte allerhand Unsinn an, riss aus, klaute den Kuchen und stiftete vor den Augen der Kinder viel Verwirrung. Anita Umbrecht als Dompteurin, Martin Trautmann im Krokodils-Kostüm, Andi Hepp als Polizist, Eva Heusohn-Linder als Großmutter, Anna Pohl als Prinzessin, Bertram Hochdorfer als Seppel und Dirk Eberhard als König Fossi gaben ihr Bestes und animierten die Kinder ein ums andere Mal zum Mitmachen bei der gefährlichen Krokodil-Jagd. Und die Kinder gaben alles. Sie hingen an den Lippen vom Kasperle. Hunderte Kinderkehlen gaben alles, wenn das Krokodil sich zeigte und der Polizist es nicht sah. Das Kasperle-Theater ist einfach der Höhepunkt der Waldseer Kinderfasnet.
Und ganz zum Schluss: Netz auf und hunderte bunter Luftballons purzelten über die Kinder herunter.
Text / Fotos: Erwin Linder
Vorneweg beim Kinderumzug: die Kanoniere.
Werners Esel in der Kinderausführung.
Der Zug setzt sich in Bewegung. Hinter den graziösen Damen sieht man den Zunftrat.
Kinder, Eltern, Großeltern – alle machen sich auf den Weg.
Ein Umzug wie bei den Großen.
Unverzichtbar wie die Kinder: die Sammler
Nachstehemd Bilder vom Kasperletheater:
König Fossi (Dirk Eberhard)
Die Prinessin (Anna Pohl)
Das junge Publikum schaute gebannt.
Blick in den Saal
Am Ende wurden Gutsla ins Publikum geworfen ...
... und wie bei der Fernsehfasnet fielen Ballons in den Saal.