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Bad Waldsee - Fasnetsdienstg. 19.00 Uhr. Es ist dunkel. Es ist kalt. Vor dem „Kreuz“ am Gut-Betha-Platz hat sich die Trauergemeinde versammelt. Lampenträger. Die Geistlichkeit mit den hohen Hüten. Schwarze Wämser, weiße Schürzen. Unter dem Wehklagen der Posaune und den monotonen Schlägen der Trommel setzt sich der Trauerzug in Bewegung. Vielstimmiges Klagen. „Oh jerum , oh jerum, dia Fasnet hot a Loch“.

„Sind‘r au scho in der Schtadtwirtschaft dinne gwäh?“ – „Ibrall, bloß do noit!“ Zur Litanei gehören auch alle ehemaligen Waldseer Wirtshäuser, die heute andere Geschäfte beherbergen.

Am Kornhaus läutet das Arme-Sünder-Glöcklein.

Der Trauerzug erreicht die Hochstatt. Der Narrenbaum steht in hellen Flammen. Die Schrättele verbrennen unter Wehklagen und Geheul ihre Besen. Zunftrat Klaus-Ferdinand Rembold lässt in seiner Trauerrede nochmals die Fasnet Revue passieren.

Der Trauerzug verlässt die Hochstatt und zieht unter Wehklagen weiter zum Schlossbach. Die Hohe Geistlichkeit namens Franzl Daiber hält unter heftigem Schluchzen eine bewegende Abschiedsrede für die viel zu früh verblichene, von allen innigst geliebte und am Nachmittag noch so lebendige Fasnet. Und übergibt sie dann den Fluten des Schlossbaches.

Zusammen mit der Trauergemeinde wird die Fasnetslitanei aufgesagt: „Alte Weiber“ – „Nix für uns!“ – „Uns nix zukommen lassende Weiber“ – „Nix für uns“ ...

Anschließend Totenmahl in allen Wirtshäusern der Stadt.

Pünktlich um 24.00 Uhr läutet das Arme-Sünder-Glöcklein am Kornhaus das letzte Mal. Und die Fasnet ist aus.

Text und Bilder: Erwin Linder

01Hochstatt

02Hochstat

Schaurig-traurige Bilder: Die Schrättele am brennenden Narrenbaum.

04Pfarr

05Pfarr

Fasnetspfarr' Franz Daiber bei seiner Leichenrede.

06Wurf

Das traurige Ende der Fasnet im Schlossbach.

07Glöcklien

Jörg Wieland mit Leichenbittermiene: Schlag Mitternacht wird das Arme-Sünder-Gköcklein am Kornhaus geläutet.

 

 

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halloRV

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