DBSZ DBSZ BadWurzach 1200v01

Wolfegg - Mehr als 400 Menschen, Kinder, Jugendliche, Erwachsene jeglichen Alters, auch ganze Familien aus der nächsten und weiteren Region waren dem Aufruf eines breiten Bündnisses gefolgt und zeigten am vergangenen Sonntag (8.1.) ab 14:00 Uhr bei einer Demonstration für Wald-, Trinkwasser- und Klimaschutz beim Altdorfer Wald mit ihrer Präsenz, mit ihren Plakaten und vielem mehr, dass sie mit Entscheidungen der regionalen Politik nicht einverstanden sind.

Die Route führte direkt durch das im Regionalplanentwurf vorgesehene Kiesabbaugebiet auf dem Waldburger Rücken bei Grund, das als Teil des Altdorfer Waldes für die besonders hohe Trinkwasserqualität verantwortlich ist und auch zur Naherholung dient. Die Protestkundgebung wurde von einem Fernsehteam des SWR und lokaler Presse begleitet. Die L317 wurde für die Demonstration polizeilich gesperrt.

Mit der Demonstration appellierten die Anwohnerinnen an das Wirtschaftsministerium in Stuttgart, die zahlreichen Einwendungen gegen den umstrittenen Regionalplanentwurf des Regionalverbands sowie die aktuellen Entwicklungen der Klimakrise und der Klimaziele ernstzunehmen. Die große Anzahl an Menschen überraschte selbst die Organisatorinnen, so hatte man nicht genügend Flyer vorrätig.

"Der Kieslastverkehr überrolt uns"
Als "Klimahöllenplan" bezeichnete ein übermenschengroßes Leinwaldbild den Regionalplanentwurf. "Dank Regionalverband und Herrn Franke werden wir vom Kieslastverkehr überrollt!", mahnte das Plakat einer Anwohnerin in Bezug auf den Regionalplanentwurf. Die umstrittenen neuen Kiesgruben würden den Schwerlastverkehr, der jetzt schon die umliegenden Kommunen schwer belastet, noch intensivieren.

"Kein Kiesabbau in diesem Wassereinzugsgebiet"
Reden von Wolfram Frommlet (Journalist), Roland Roth (Meteorologe), Hermann Schad (Geologe), Manne Walser (BUND) und Waldbesetzer*innen sowie Musik von Franziska Groß thematisierten Aspekte des Regionalplanentwurfs und der Dringlichkeit des Wasserschutzes, mit Bäumen als Speicher und Kies als Filter für Trinkwasser. "Kein Kiesabbau in diesem Wassereinzugsgebiet", hieß es auf der Demonstration immer wieder.

Regionalverband als undemokartsich bezeichnet
"Es bestärkt uns immer wieder zu sehen, dass so viele Menschen unsere Überzeugung teilen. Gleichzeitig ist es schon dreist von den hiesigen Politiker*innen zu behaupten, sie würden die Meinung der Bevölkerung vertreten, wenn doch so offensichtlich ist, dass so viele gegen den Kiesabbau sind!", so Samuel Bosch. Bosch kritisiert dabei auch die aus ihrer Sicht undemokratische Zusammensetzung des Regionalverbands, der die Kiesabbaupläne erst auf den Weg brachte. In der Verbandsversammlung sind fast ausschließlich Bürgermeister und Altbürgermeister von CDU und FWV vertreten. "Die Grünen haben kaum Sitze – obwohl sie in den Gemeinderäten starke Kräfte sind. Auch andere Parteien sind kaum vertreten. Unter den 56 Mitgliedern sind nur sieben Frauen [1]. Wir bezweifeln die demokratische Legitimation des RVBO."

Baldige Räumung befürchtet

Mit Sorge wurden Gerüchte über eine baldige Räumung der seit knapp zwei Jahren bestehenden Baumhausdörfer im Altdorfer Wald vernommen, die sich seit einigen Tagen in der Region verbreiten. 

Pressemitteilung (einschließlich Fotos )von Seiten der Demonstranten (Samuel Bosch)

reiIMG 20230108 234342 402

reiIMG 20230108 170237 144

reiIMG 20230108 171644 468

reiIMG 20230108 172628 054

 

 

--------------------------------------------------

halloRV

­