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Mühlhausen - Dirigent Thomas Buse war am Ende von der Leistung seiner Musiker begeistert, dasselbe galt fürs Publikum, das sehr fachkundig war, konnte Vorstand Peter Branz neben vielen Ehrenmitgliedern zur Neuauflage des Konzertes auch zahlreiche Musiker aus der Region begrüßen.

Der Musikverein Mühlhausen eröffnete sein Konzert mit der fröhlich, feierlichen „Alvamar Overture“ von James Barnes. Ein mutiger Einstieg gleich mit einem Oberstufenstück ins Konzert zu starten, doch die fleißige Probenarbeit der letzten Wochen zahlten sich sofort aus. Und mit Marcel Denzel gab ein junger Mann aus dem Saxophon-Register seine Premiere als Moderator, als hätte er bisher nichts anderes gemacht und führte dabei kurz und knackig in die einzelnen Stücke ein.

Dirigent Thomas Buse hatte für das Konzert wieder ein interessantes und abwechslungsreiches Programm mit seinen 61 (!) Musikern einstudiert. Bestes Beispiel dafür war das folgende „Dakota“ des Niederländers Jacob de Haan aus dem Jahre 2002. Die Kapelle ließ die Zuhörer über fünf Sätze hinweg in die Kultur und Geschichte der Sioux-Indianer eintauchen. In einigen Sätzen verwendete de Haan eine alte indianische Melodie aus South-Dakota. Die fünf Sätze behandelt dabei die spirituelle Kultur „The Great Spirit“ „Ghost Dance“ aber auch Alltag „Buffalo Hunting“ „Smoking the Pipe“ bis hin zu den schmerzlichen Erinnerungen an das Gemetzel am Wounded Knee („Pilgrims at wounded Knee“), wo viele Unschuldige den Tod fanden.

Die zeitgenössischeren Töne von James Swearingens „Legacy“ begeisterte seit seinem Erscheinungsjahr im Jahr mit seinen ansprechenden Melodien und aufregenden Rhythmen schon viele Musiker und Auditorien weltweit. Nach dem ersten Ehrungsblock setzten die Musiker ihr Konzert mit dem jazzigen „Rock Fever“ des belgischen Komponisten Dominique Wyckhuys, das den ersten Konzertteil abschloss, fort. Dirigent und Musiker sprühten dabei vor Spielfreude.

Nach der Pausenstärkung mit den bei Konzerten üblichen Saiten eröffnete der MV Mühlhausen den zweiten Konzertteil mit dem temperamentvollen portugiesischen Marsch „O Vitinho“ von Francisco Marques Neto, mit dem der Komponist einen neuen Marschtypus nach Mitteleuropa gebracht hat. Dieser steht für die beschwingte Heiterkeit seiner Heimat Portugal. Und diese übertrug sich auch ein wenig aufs Publikum, das begeistert applaudierte.

Bei „Castrum Alemorum“ widmet sich Komponist Jacob de Haan der französischen Burg Allymes und führt mit klassischen sowie modernen Melodien durch die alten Gemäuer aus dem 14. Jahrhundert in der Region Auvergne-Rhone-Alpes in Frankreich. Das Stück erzählt von der majestätischen Lage und ihrer Bedeutung für die Gegend, mit Anklängen an die Renaissancemusik gibt der Komponist Einblicke an das höfische Leben.

Mit der „Steeephans Polka“ von Alexander Pfluger wollte der Musikverein nach dem zweiten Ehrungsblock sein Konzert beenden, doch da hatten die Zuhörer, darunter zahlreiche Musikerkollegen aus der Umgebung etwas dagegen. Also ergriff Dirigent Thomas Buse das Wort: „Ich bin begeistert von diesem Orchester,“ sagte er bevor seine Musiker als erste Zugabe „Blasmusik ist unser Glück“ anstimmten. Dem als Zweite das traditionell den Schlusspunkt an das Weihnachtskonzert setzende „Stille Nacht“ folgte, bei dem die gesamte Halle mitsang.

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

 

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halloRV

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